Klimawandel

Die Klimakonferenz — hinter den Kulissen

Auf der Weltklimakonferenz COP25 in Madrid sollte Politik für den gesamten Globus gemacht werden – aber die Fallen der Klimapolitik zeigen sich abseits der Kongresshallen. Ein Streifzug durch fleischlastige Fresstempel und stickige Lobbyisten-Events.

von Katarina Huth , Annika Joeres

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Im grauen Eingangsbereich des Messegeländes in Madrid setzt die COP25 symbolisch ein grünes Zeichen. © CORRECTIV

Burger King. Und Telepizza. Auf der 25. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen. Die Fastfood-Ketten sind fester Bestandteil der IFEMA, dem Messegelände Feria de Madrid, auf der die COP stattfindet, und haben auch in den ersten beiden Dezemberwochen geöffnet, in denen in den umliegenden Hallen zukunftsweisende Entscheidungen in Sachen globaler Klimaschutz verhandelt werden sollen. Die Konferenzsäle sind grau, die Luft trocken, Fenster gibt es keine. Die Verhandlungstage sind lang, genau wie die Schlangen vor den Cafeterien und Fastfood-Restaurants, die viel Fleischlastiges anbieten.

Immerhin: Ein kleiner bunter Essenswagen mit liebevoll bemalten Menütafeln im schmalen gepflasterten Außenbereich der COP bietet vegetarische Kost für 10 Euro pro Teller an und wirkt hier wie aus einer anderen Welt. Am Infostand erhält zu Beginn jeder und jede Konferenzteilnehmende eine Glasflasche, die an Wasserspendern aufgefüllt werden kann.

Während der zwei Wochen, in denen die Klimakonferenz in Madrid stattfand, zeigen sich die Widersprüche nicht nur an den Essensständen. Neben den offiziellen Verhandlungsdelegationen der Staaten tummeln sich tausende Lobbyisten, auch Klimaleugner zeigen sich auf der Konferenz. Es geht nicht nur um mehr oder weniger Klimaschutz, sondern auch um die aktive Verhinderung. Dass diese COP am Ende scheiterte, lag vor allem am Widerstand von Ländern wie den USA oder Brasilien. Aber hinter den Staatsinteressen stehen mächtige Wirtschaftsinteressen. Und die sind in den Messehallen spürbar.

Strahlend bietet eine junge Frau im grünen Cocktailkleid in der Nähe des Eingangs zur nächsten Halle kostenlose vegane Essensboxen an. Doch übergeben werden sie erst, wenn das begleitende Kamerateam alle gut im Bild hat. „Wenn ihr morgen wieder vegan essen wollt, meldet euch bitte mit eurer Telefonnummer und E-Mail an“, gibt sie zusammen mit der Box auf den Weg. Doch wer finanziert diese kostenlosen Mahlzeiten? Ein Buch der Organisatorin wird gleich mit verteilt, sie wird „Supreme Master Ching Hai“ genannt. Für Master Ching Hai rettet der Veganismus die Welt und erlöst uns spirituell auf dem Weg in den Garten Eden.

Fastfoodketten sind fester Bestandteil des Messegeländes und waren tagsüber auch während der Weltklimakonferenz geöffnet. © CORRECTIV

Selbstbewusste Fleischlobby auf der COP

Währenddessen tagt wenige Meter entfernt die Konferenz der „International Dairy Federation“ und des „International Meat Secretariat“, also der Lobby für den Konsum von Fleisch und Milchprodukten. Im Raum bleiben dutzende Stühle leer, es sind etwa 50 Zuhörer anwesend.

Caroline Emond von der Milchlobby-Organisation wirbt für ihre Produkte: „Milchvieh grast häufig auf Land, das für den Anbau von Nutzpflanzen gar nicht geeignet ist. Es konvertiert nicht konsumierbare Pflanzen in nahrhafte Lebensmittel, die helfen, Menschen auf der ganzen Welt zu ernähren.“

Auch Lobbyisten der Fleisch- und Milchindustrie vertreten auf der COP ihre Interessen, darunter Emmanuelle Coste vom „International Meat Secretariat“ (rechts) und Caroline Emond von der „International Dairy Federation“ (Mitte). © CORRECTIV

Nach der Konferenz erklärt Emond CORRECTIV, dass die Milchindustrie für Menschen nötig sei, um sich zu entwickeln und ein gesundes Leben zu führen. Sie sei außerdem für die Entwicklung von Kindern essentiell. Und sie stellt klar: „Wir sollten nicht vergessen, dass die Milchindustrie global einer der wichtigsten landwirtschaftlichen Sektoren ist und das Rückgrat der Wirtschaft.“

Auch Emmanuelle Coste vom „International Meat Secretariat“ ist davon überzeugt, dass der Konsum von tierischen Produkten notwendig und gesund sei: „Eine Zukunft ohne Milch und Fleisch sehe ich nicht. Wir haben Wiederkäuer, die wir für unsere Weideflächen brauchen. Sie sind Teil unseres Planeten, also können wir sie auch nutzen.“ Die Treibhausgas-Emissionen, so verspricht er, könnten durch eine produktivere und effizientere Viehproduktion verringert werden.

Der Fleisch-Lobbyist widerspricht damit der wissenschaftlichen Forschung: Nur weniger Tierhaltung kann demnach die Emissionen nennenswert senken. Aber die Fleischindustrie hatte auch in Madrid wieder Erfolg. Sie kommt bei jeder COP ohne strenge Vorgaben davon – genauso wie die Tourismusbranche und Containerschifffahrt.

Dabei ist klar: Ohne eine gänzlich andere und vor allem weniger Tierhaltung wird die Welt nicht unter zwei Grad Celsius Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit bleiben können. Eine internationale Studie amerikanischer Forscher von 2018 förderte erstaunliche Zahlen über die Fleischwirtschaft zutage und wurde weltweit publiziert: Die 20 größten Fleisch- und Milchkonzerne der Welt emittieren mehr CO2 als ganz Deutschland oder Australien. Reduzierung der Massentierhaltung, Verbote für die stetig wachsende Fleisch-Industrie und Gesetze für eine vegetarische oder fleischarme Ernährung, etwa indem vegetarische Essen in öffentlichen Kantinen angeboten würden, wären also ein deutlicher Schub für mehr Klimaschutz. Zudem steht die Fleischindustrie im Verdacht, im großen Stil für Buschbrände im brasilianischen Amazonas verantwortlich zu sein – eine einzige Kuh braucht allein einen Hektar Land. Damit geht für das Schnitzel oder den Burger viel Land verloren, das aufgeforstet werden könnte, um CO2 einzufangen. Deshalb forderten internationale Forscher kurz vor dem Ende der COP, endlich ein Jahr festzulegen, den so genannten „Peak“, ab dem der Fleischkonsum sinken soll. Eine Forderung, die nun frühestens bei der COP26 umgesetzt werden kann.

Dieser Slogan am U-Bahnhof des Messegeländes verspricht eine klare Lösung zur Rettung der Welt: Einfach vegan werden. © CORRECTIV

Comeback der Klimawandelskeptiker

Den ersten Tag der 25. Weltklimakonferenz eröffnet Nancy Pelosi, Sprecherin für die Demokratische Partei im Repräsentantenhaus der USA, mit den Worten: „Wir sind nach Madrid gekommen, um allen zu zeigen, dass die USA ihre Verpflichtung, Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen, ernst nimmt.“ Die Kameras der Medienvertreter klicken, sie reißen sich um die besten Plätze in der ersten Reihe vor dem Podium. Pelosis Worte, ja ihre bloße Anwesenheit, bilden den Gegenpol zu US-Präsident Donald Trump. Aber sie kommt ohne Macht, sie ist nur Oppositionsführerin. Die Klimapolitik verantwortet Donald Trump, der US-Präsident, der den Klimawandel lange als „hoax“, als Schwindel bezeichnete, der von den Chinesen erfunden worden sei. Trump beleidigt regelmäßig die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg. Im November dieses Jahres stieg das Land nach langer Ankündigung offiziell aus dem Pariser Abkommen aus. Trump ist zur Klimakonferenz nicht einmal angereist. Laut offizieller Teilnehmerliste sind aus den USA mehrere Vertreter des Heartlands Institutes anwesend, einem millionenschweren US-amerikanischen Verein von Klimaleugnern, der sich dem gezielten Abbau von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen verschrieben hat.

Auch wenn die Klimawandel-Leugner in der öffentlichen Debatte in Europa eine eher geringe Rolle spielen, so feiern sie in vielen Teilen der Erde ihr Comeback: In den USA und Brasilien sitzen sie in der Regierung. Auch in Deutschland gewinnen sie zunehmend an Boden  Das Heartland-Institut veranstaltet mit den deutschen Klimaleugnern des umstrittenen EIKE-Institutes gemeinsam Konferenzen. Und es ist auch in Madrid präsent.

Langes Warten auf maue Ergebnisse. Mit zwei Tagen Verspätung verkündete die Konferenz dasselbe, was sie schon in Paris beschlossen hatte. © CORRECTIV

Aber auch die Länder, in denen der wissenschaftlich belegte Klimawandel akzeptiert ist, bremsen die Erderwärmung bislang nicht ausreichend: Kein einziger Staat ist auf dem Weg, seine CO2-Emissionen ausreichend zu begrenzen, um unter zwei Grad Celsius zu bleiben. Das konnte auch die COP in Madrid nicht ändern, im Gegenteil: Die Konferenz ging praktisch ohne Ergebnis zu Ende. Das Ziel, den Handel mit CO2 zu regeln, wurde verfehlt. Der Artikel 6 des Pariser Abkommens von 2015 wollte Staaten, die ihre Klimaziele übererfüllen, belohnen: Sie sollten mit ihren zusätzlich eingesparten CO2–Tonnen handeln können. Wie und zu welchem Preis blieb aber auch nach zweiwöchiger COP offen.

Kurzzeitig Hoffnung

Sabine Minninger, Referentin für Klimapolitik bei „Brot für die Welt“, hat nach der ersten Woche der Konferenz noch Hoffnung. Gegenüber CORRECTIV sagt sie, dass „die weltweiten Klimaschutz-Ambitionen dringend angehoben werden müssen. Wir müssen die wissenschaftlichen Erkenntnisse respektieren.“ Sie warnt: „Länder wie Saudi-Arabien oder die USA werden das nicht mögen.“ Während des Gesprächs laufen sie auf Hochtouren, es ist Minninger anzumerken, wie sie unter Strom steht. „Wieso müssen wir den Staaten immer und immer wieder erklären, dass sie Verantwortung übernehmen müssen?“ Ärmste Staaten seien am stärksten betroffen, obwohl sie nicht die Verursacher der aktuellen Klimakrise sind. Trotzdem blieben sie auf den Kosten sitzen. „Klimaschäden sind vier mal teurer als Anpassungsmaßnahmen“, so Minninger.

Umweltschutz konkret: Im Eingangsbereich der Halle 4 konnten Konferenzteilnehmende ihren Müll recyclen. © CORRECTIV

Die armen Länder, die jetzt schon besonders betroffen, fallen auf der Konferenz kaum auf. Sie haben nur wenige Vertreter, die im Gewusel der 25000 Teilnehmer kaum auffallen. Die Länder mit großer Industrie haben auch mehr Geld, um ihre Interessen durchzusetzen. Die deutsche Delegation, die sich am Ende enttäuscht zeigte, ist traditionell eine der Größten: Sie reiste dieses Jahr offiziell mit 102 Personen an. Länder wie Pakistan konnten nur 16 Mitarbeitende schicken – obwohl gerade die Pakistaner schon heute aus überschwemmten Gebieten fliehen müssen, die Folge des Klimawandels sind. In einigen Delegationen finden sich dieses Jahr auch klimapolitische Blockierer der COP: In der russischen Delegation saß ein Vertreter von Gazprom, dem großen russischen Ölkonzern. In der deutschen Gruppe fand sich ein expliziter Klimawandelleugner: Karsten Hilse von der AfD.

In seinen Bundestagsreden kritisiert der ehemalige Volkspolizist aus Hoyerswerda die offizielle Klimaforschung und erklärt, dass das sogenannte Weltklima nur in den Köpfen von „Klimaideologen“ existiere. Es stimme nicht, dass der Mensch das Klima beeinflusse. Möglicherweise wird Hilse künftig seine Eindrücke von der COP dazu nutzen, gegen die Klimapolitik zu wettern.

Side Events von Lobby- und Interessengruppen

In Halle 8 des Messegeländes reihen sich die Stände und Pavillons von Unternehmen und Lobbygruppen aneinander. Fast täglich gibt es hier Konferenzen mit anschließendem Sekt-Empfang. Bei der Konferenz des wichtigsten europäischen Arbeitgeberverbandes, Business Europe, sind fünf Podiumsteilnehmer eingeladen. Sie findet im kleinen grauen Pavillion der Internationalen Emissionshandelsgemeinschaft statt.

Damit die Teilnehmer nicht vergessen, worum es auf der COP geht: die Rettung der natürlichen Lebensgrundlagen. © CORRECTIV

Es spricht unter anderem Yvon Slingenberg, Generaldirektorin Klimapolitik der Europäischen Kommission, zuständig für internationale Klimaverhandlungen und die Einbeziehung von Klimaproblemen in die EU-Politik. Auf die Frage von CORRECTIV, ob Business Europe als Lobbyorganisation auf die Europäische Kommission in Brüssel großen Einfluss hätte, reagiert sie gelassen. Brüssel sei ein Mikrokosmos, in dem die Interessen der Wirtschaft, der Arbeitnehmer und der Zivilgesellschaft gut vertreten seien und es ein hohes Maß an Transparenz gebe. Sie sitzt neben Holger Lösch, Geschäftsführer des Bund Deutscher Industrien (BDI). Auf dem Podium herrscht Einigkeit darüber, dass Lobbyinteressen aller Seiten in Brüssel fair gehört werden. Auf die Frage von CORRECTIV, wie er den Einfluss des BDI auf die Europäische Kommission und als Bremser von effektiven Klimaschutzmaßnahmen sehe, sagt Lösch, er hätte auf diese Frage keine Antwort.

Feuer und Wasser

Die Welt der Industriellen trifft schließlich auf die Aktivisten von Fridays for Future: Duncan van Bergen, Vizepräsident von Shell New Energys, einem der umsatzstärksten Mineralöl-Konzerne der Welt, wird von unzähligen Handflächen mit blauen gemalten Augen begrüßt. Das Symbol steht für die wachsame junge Generation, die mit voller Aufmerksamkeit die Schritte und Entscheidungen der Personen in Machtposition verfolgen. Die jungen Menschen folgen van Bergen stumm, das Schweigen der Masse erfüllt den Saal. Er lächelt und bewegt sich langsam durch die Menge, betont, dass er alle Arten des friedlichen Protests befürwortet. Auf die Frage, ob er Energie aus fossilen Energieträgern stoppen würde, antwortet er: „Der Dialog ist komplexer als das. Ich würde jedem zustimmen, der sagt, es braucht dringende Maßnahmen und Aktionen in Sachen Klimaschutz.“

Der Shell-Vertreter Duncan van Bergen wird von jungen Aktivistinnen und Aktivisten aus aller Welt empfangen. Die gemalten Augen auf den Handflächen sollen zeigen: „Wir beobachten euch“. © CORRECTIV

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz geben neben den jungen Aktivistinnen Greta Thunberg  und Luisa Neubauer auch Kisha Erah Muaña aus den Phillippinen, Rose Whipple aus den USA, Arshak Makichyan aus Russland, Carlon Zackhras von den Marshall Islands, Angela Valenzuela aus Chile und Hilda Flavia Nakabuye aus Uganda der Nachwuchsgeneration ein Gesicht. Sie erzählen ihre Geschichten, wie ihre Heimat zum Teil schon jetzt unter klimabedingten Schäden und Verlusten leidet und wie ihr Blick auf die Verhandlungen auf der COP ist.

Carlon Zackhras, der die Marshall Islands vertritt, sagt, dass seine Nation kaum am globalen Emissionsausstoß beteiligt sei. Sein Haus, dass nur zwei Meter über der Wasserlinie liege, sei vom steigenden Meeresspiegel bedroht. „Wir müssen uns mit Problemen befassen, die wir nicht verursacht haben.“

Kisha Erah Muaña von den Philippinen ruft mit fester Stimme dazu auf, „dringend nach Alternativen zu suchen, da Lösungen Zeit brauchen werden und wir jetzt anfangen müssen.“ Sie fordert mehr Einsatz für den Schutz der Ozeane: „Die Ozeane sind das Herz unseres Planeten. Wenn wir uns nicht für die Ozeane einsetzen, werden wir nicht überleben können.“ Deutschland rief sie dazu auf, sich als Industrienation solidarisch zu zeigen, da es im COP Prozess eine stärkere Stimme habe als Staaten aus dem globalen Süden. „Wir könnten vielleicht sogar eine gemeinsame Aktion auf der COP machen, das wäre toll.“

„Unsere Geschichten haben wir schon oft genug erzählt“, so die Aktivistinnen Greta Thunberg und Luisa Neubauer auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Stattdessen erzählen andere Jugendliche von ihrem Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise. © CORRECTIV

Helena Gualinga erzählt über ihre Prägung durch Protestbewegungen. Die 17-jährige Aktivistin stammt aus Amazonien. Auf der Stirn trägt sie ein Muster aus waagerechten dunkelroten Linien. Von ihren Ohren hängen große Blüten bis auf ihre Schultern. Gualingas Gemeinde Sarayaku kämpfe gegen die Ölindustrie seitdem sie denken könne. Sie sei aufgewachsen in Protesten. Unternehmen der Rohstoffindustrie kämen in die Gebiete der indigenen Völker in Amazonien ohne ihre Erlaubnis, um Erdöl zu gewinnen und zerstörten den Urwald, verschmutzten Wasser und Luft. „Das ist respektlos und ein Verstoß gegen unsere Menschenrechte und sollte kriminalisiert werden.“ Denn diese Völker seien es, die 80 Prozent der globalen Biodiversität schützten. „Wir müssen unter anderem den ökonomischen Einfluss auf marginalisierte Gruppen berücksichtigen und genau das ist Klimagerechtigkeit.“ Dieses Thema werde auf der COP nicht genügend beachtet. Gualinga spricht eindringlich. Indigene Völker und eben jene Menschen aus dem globalen Süden, die unter den Folgen der Klimakrise leiden müssen, seien gar nicht Teil der Verhandlungen vor Ort, so Gualinga.

Die 17-jährige Aktivistin Helena Gualinga stammt aus der Gemeinde Sarayaku in Amazonien, die seit Jahrzehnten unter der Umweltverschmutzung durch Ölkonzerne leidet. © CORRECTIV

Der Freitag, 13. Dezember 2019, sollte der letzte Tag der COP25 sein. Doch die Verhandlungen werden um zwei Tage verlängert. Nochmal versammeln sich auch viele Gruppen zum friedlichen Protest für besseren Klimaschutz. Am Ende steht ein Ergebnis, mit dem vor allem die Regierungen zufrieden sind, die Klimaschutz nicht für wichtig halten. Und es profitieren die klimaschädlichen Industrien, weil die Konferenz keinen Druck erzeugt hat. Präsident der kommenden COP 26 wird Großbritanniens Premierminister Boris Johnson sein – ein Mann, der bis vor wenigen Jahren noch selbst den Klimawandel belächelte. Keine guten Voraussetzungen für notwendigen Klimaschutz. Aber sicherlich gibt es dann auch wieder große Burger.