Neue Rechte

Nach CORRECTIV-Recherche: Hans im Glück und Pottsalat trennen sich von Gesellschafter

Zwei Restaurantketten trennen sich von Gesellschafter Hans-Christian Limmer. Hintergrund ist eine CORRECTIV-Recherche, die Limmer in Verbindung mit einem Geheimtreffen von Rechtsextremisten auch unter Beteiligung namhafter AfD-Mitglieder gebracht hat.

von Sebastian Haupt

kurzmeldung

Die Restaurantkette Hans im Glück trennt sich von Gesellschafter Dr. Hans-Christian Limmer. Hintergrund ist eine CORRECTIV-Recherche, die Limmer in Verbindung mit einem Geheimtreffen von Rechtsextremisten auch unter Beteiligung namhafter AfD-Mitglieder gebracht hat. Die Teilnehmer hatten dort vergangenen November Pläne für eine massenhafte Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland besprochen.

Hans im Glück antwortete auf unsere Anfrage, der Inhaberkreis und das Team seien „zutiefst schockiert über die erhobenen Vorwürfe.“ Sie distanzierten sich „klar von rechtsextremen Ansichten, sie stellen das genaue Gegenteil unserer Grundwerte dar.“ Limmer hätte, wie das Franchise-Unternehmen auch in seiner Pressemitteilung schreibt, das Unternehmen vorab über die Recherche informiert und angeboten, seine Stellung als Gesellschafter umgehend aufzugeben.

Auch die Kette Pottsalat, in die Limmer investiert ist, trennte sich von dem Geldgeber. „Uns hat die Berichterstattung gestern morgen überrollt. Ganz klar distanzieren wir uns von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit“, teilte das Unternehmen CORRECTIV am Donnerstag mit. Auf Nachfrage erklärte das Unternehmen, Limmer habe die Trennung angeboten, weshalb die schnelle Reaktion möglich gewesen sei. Das Unternehmen änderte schon am Mittwoch sein Firmenlogo und zeigte dort ein durchgestrichenes Hakenkreuz.

Zum Hintergrund: Hans-Christian Limmer selbst war auf dem Geheimtreffen nicht anwesend, gehörte aber zu denjenigen Personen, die zu der Veranstaltung eingeladen hatten. Gegenüber CORRECTIV bestritt er das nicht, gab aber an, weder Programmverantwortlicher noch Organisator zu sein. Zu seiner konkreten Rolle und der Frage, warum sich sein Name unter den Einladungen befand, gab er CORRECTIV keine Auskunft. Er bestreitet, über die genauen inhaltlichen Punkte des Treffens Bescheid gewusst zu haben und teilte mit, sich von Remigrationsforderungen deutscher Staatsbürger zu distanzieren.

Zur Person: Hans-Christian Limmer war in den 2000er-Jahren als Mitbesitzer wesentlich am Aufstieg des Back-Franchises Backwerk beteiligt. 2014 hatte er das Unternehmen gemeinsam mit seinem Geschäftspartner verkauft und war 2020 als Investor in das Burger-Franchise Hans im Glück eingestiegen.

Neben diesen Folgen gab es weitere Entwicklungen seit Veröffentlichung der Geheimplan-Recherche. Darüber informiert CORRECTIV fortlaufend in einem Liveticker.

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