Die Grünen wollen Benzinpreis nicht auf sechs bis sieben Euro erhöhen
„Halle Leaks” behauptet, Grünen-Politiker Anton Hofreiter habe in einem Interview gefordert, der Liter Benzin solle „mindestens sechs bis sieben Euro kosten”. Diese Aussage hat der Blog jedoch erfunden.
Der Blog „Halle Leaks“ schreibt, laut den Grünen solle der Liter Benzin mindestens sechs bis sieben Euro kosten. Dies hätte der Grünen-Abgeordnete Anton Hofreiter in einem Interview mit der „Welt“ bekannt gegeben.
Diese Aussage hat Anton Hofreiter im „Welt“-Interview aber nie so getätigt – und eine andere Quelle zu einer solchen Forderung lässt sich nirgends finden.
Hofreiter kritisiert Automobil-Industrie
Der „Welt“-Artikel auf den „Halle Leaks“ sich bezieht, wurde am 23.02.2012 veröffentlicht — ist also bereits fünf Jahre alt. Die Überschrift des Artikels lautet: „Das Benzin ist immer noch zu billig“. Zitiert werden soll an dieser Stelle Anton Hofreiter, der für den Bericht der „Welt“ interviewt wurde.
So antwortet Hofreiter auf die Frage der „Welt“, ob Autofahren zum Luxus wird:
Hofreiter bemängelt also, dass Autofahren durch steigende Rohölpreise zum Luxus werden könnte. Er kritisiert außerdem, dass die Autoindustrie nicht versucht, ihre Modelle auf alternative Antriebsarten umzustellen. Er nennt dafür als Grund, dass der Benzinpreis noch zu niedrig sei.
„5-Mark-Beschluss“ aus dem Jahr 1998
Im Interview heißt es dann weiter:
Die „Welt“ spricht vom sogenannten „5-Mark-Beschluss“ der Grünen, laut dem der Benzinpreis auf 5 Deutsche Mark angehoben werden sollte. Der Vorschlag ist – zumal noch von DM gesprochen wurde — entsprechend alt. Er wurde auf dem Grünen-Parteitag in Magdeburg im Jahr 1998 beschlossen, blieb jedoch ohne Folgen.
Hofreiter verteidigt den damaligen Beschluss, indem er sagt, man habe die Industrie zur Entwicklung sparsamer und umweltschonender Auto motivieren wollen, mit denen Autofahren bezahlbar bleibe.
Hofreiter fordert im Interview keinen Anstieg von Benzinpreis
Von einer erneuten Forderung eines solchen Beschlusses ist jedoch im Interview nicht die Rede — und von einem Anstieg des Benzinpreises auf sechs bis sieben Euro pro Liter sowieso nicht.