In eigener Sache

Jugendliche küren ihre Lieblingsbücher

Unsere Jugendredaktion Salon5 hat zum zweiten Mal den „Salon5 Jugendbuchpreis” vergeben und feierlich fünf der besten Bücher ausgezeichnet, die Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren selbst ausgewählt haben.

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Mit dem „Salon5 Jugendbuchpreis“ hat die Jugendredaktion ein Format geschaffen, in dem Jugendliche selbst ihre Buch-Favoriten einreichen und küren können.

Mehr als 50 Bücher wurden dieses Jahr für den Salon5 Jugendbuchpreis eingereicht. Fünf Jugendreporter schauten sich alle Einreichungen an, lasen sich durch die Bücher und wählten fünf der besten Bücher aus. Ausgezeichnet wurden am Ende nicht nur klassische Jugendbücher, sondern die Bücher, die junge Menschen interessieren und bewegen.

In der Kategorie „Leben“ hat der Roman „Werk ohne Inhalt“ von Marvin Wiegandt gewonnen. Die Jury findet, dass die Dialoge authentisch sind und dass der Autor die Lesenden mitfühlen lässt. Es ist ein Reiseroman, der die Stadt Barcelona aus einer ganz anderen Seite zeigt. Besonders gefallen hat der Jury, dass es auch ein bisschen Krimi ist. 

In der Kategorie „Gerechtigkeit“ zeichnete die Jury das Buch „Ministerium der Träume“ von Hengameh Yaghoobifarah aus. In diesem Werk werden sowohl Migration und Rassismus als auch Homophobie und Sexismus bis hin zum sexuellen Missbrauch thematisiert. Der Jury gefällt vor allem die Geschichte der Protagonisten, da alle ihre ganz eigenen Erfahrungen mit dem Leben machen müssen und sie die Lesenden verschiedene Emotionen durchleben lassen.

Die Geschichte „Über all die verdammt perfekten Tage“ von Jennifer Niven hat in der Kategorie „Gefühle“ gewonnen. Es geht um zwei junge Menschen, die beide keine Lust mehr auf ihr Leben haben. Doch der Eine muntert die Andere zum Leben wieder auf. Das Buch zeigt die schlechten Seiten des Lebens und zeigt, wie man aus der Finsternis wieder herauskommt. „Über all die verdammt perfekten Tage“ gleicht einer wohligen Umarmung für alle, die sich auch an ihre schlechten, dunklen Tage erinnern können und aus ihnen wieder herausgefunden haben. 

In der Kategorie „Andere Welten“ hat sich die Jury für das Buch „Percy Jackson“ von Rick Riordan entschieden. Das Buch ist ein angenehmer Mix aus Fantasy und Abenteuern. Die Leserschaft bekommt einen emphatischen Einblick in die griechische Mythologie. In den Jurysitzungen wurde das Buch sogar mit der “Harry Potter”-Reihe verglichen: eine mitreißende Fantasy-Geschichte über die Wichtigkeit von Freundschaften.  

In der Kategorie „Verbrechen“ gewann das Buch  „One of us is lying” von Karen M. McManus. Das Buch lässt einen mitfiebern und beantwortet erst am Ende des Buches, wer der Mörder ist. Die Lesenden selbst sind dazu verdonnert ihre eigenen Urteile, die sie am Anfang des Buches verhängt haben, gegen Ende des Buches zu hinterfragen. Man wird sich bewusst, dass man auch in der Realität nicht zu vorschnell über Menschen urteilen sollte.

Die Preisverleihung fand feierlich im Kammerkonzertsaal in Bottrop statt. An der Preisverleihung nahm der Autor Marvin Wiegandt teil und erzählte von der Entstehung seines Romanes. Der diesjährige Salon5 Jugendbuchpreis wird in Kooperation mit der Lebendigen Bibliothek der Stadt Bottrop, mit dem Literaturbüro Ruhr und mit der Humboldt Buchhandlung vergeben. 

Die Salon5 Jugendredaktion von CORRECTIV hat zum zweiten Mal den „Salon5 Jugendbuchpreis“ vergeben und damit ein Format geschaffen, in dem Jugendliche selbst ihre Buch-Favoriten einreichen und küren können. Bis Ende September konnten Jugendliche aus ganz Deutschland ihre Lieblingsbücher vorschlagen. 

Junge Menschen bekommen im Salon5 die Möglichkeit, Umgang mit Medien kennenzulernen und mit Formaten und Inhalten zu experimentieren. Der Zugang ist für alle offen. Das Angebot soll Jugendlichen im Ruhrgebiet eine Stimme verleihen und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Seit dem Start des Webradios im Frühjahr diesen Jahres ist auch ein Podcast zu Lieblingsbüchern der Jugendlichen fester Bestandteil des Programms. Daraus entstand die Idee eines Jugendbuchpreises.