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Dringende Dialog-Räume: Das war die CORRECTIV.Lokal Konferenz 2024

Am letzten Aprilwochenende haben sich mehr als 300 Menschen bei unserer CORRECTIV.Lokal Konferenz 2024 in Erfurt getroffen. Zum zweiten Mal sind Medienschaffende aus ganz Deutschland unserer Einladung gefolgt, um in verschiedenen Formaten über die Zukunft von Lokaljournalismus zu diskutieren.

von Katharina Finke

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Austausch bei bestem Wetter: Mehr als 300 Menschen kamen auf der CORRECTIV.Lokal Konferenz miteinander ins Gespräch. Foto: Ivo Mayr/ CORRECTIV

Wie schaffen wir es, Leserinnen und Leser vor Ort mit unserer Berichterstattung nicht nur zu erreichen, sondern auch zu begeistern? Was braucht es, damit man uns Medien Vertrauen schenkt? Was ist die Superkraft von Lokaljournalismus? Über diese Fragen und viele weitere diskutierten über 300 Menschen auf 43 Podiumsdiskussionen, Sessions und Meet-Ups an der Universität Erfurt. Mit dabei waren nicht nur (Lokal-)journalistinnen und -journalisten, sondern auch Personen aus der Wissenschaft und Politik. Die Veranstaltungen waren in sechs Thementracks gegliedert, dabei lag der Fokus auf dem Lokalen: Hintergrund- und Investigativberichterstattung, Umwelt – Klima – Natur, Hands On, Zukunft des Lokaljournalismus und Superwahljahr. Am Abend vor dem offiziellen Start kamen bereits zahlreiche Teilnehmende zum Reporter-Slam zusammen.

Die Konferenz wurde am Samstag (27. April) von Laura-Kristine Krause, Gründerin von More in Common, eröffnet.. In ihrer Keynote „Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Demokratie – was hat Journalismus damit zu tun“, sprach sie über aktuelle Herausforderungen und welche Rolle der Lokaljournalismus dabei spielt (der Vortrag und die anschließende Diskussion wurden aufgezeichnet). Dabei stellte sie heraus, wie wichtig es sei sich mit unseren Emotionen auseinanderzusetzen und dass eine Superkraft des Lokaljournalismus die Nähe sei, insbesondere im Vergleich zu allen Nicht-Lokalmedien. Klar wurde dabei auch, wie wichtig ist in den Dialog zu treten. Genau das passierte auf der Konferenz, ob auf der Bühne, oder in Sessionräumen oder draußen in der Sonne beim persönlichen Netzwerken und dafür war sie auch gedacht.

Zeit zum Zuhören und sich gegenseitig ernst nehmen

Denn CORRECTIV hat sich zum zweiten Mal für die CORRECTIV.Lokal Konferenz entschieden, weil Journalismus auch immer Gespräch ist, so Justus von Daniels. Das sei nicht reiner Selbstzweck – sondern wichtig, um der Gesellschaft einen Mehrwert zu bieten: „Journalismus hat die Aufgabe, ein Verständigungsort zu sein.“ Laut Jonathan Sachse ist das beim diesjährigen Netzwerktreffen auch passiert: „Es gab Zeit zum Zuhören. Viele Dialogräume. Sich gegenseitig ernst zu nehmen. Genau das ist es, was unsere Gesellschaft braucht.“ Die Politikerin Maja Wallstein (SPD) erzählte in der Auftaktveranstaltung zum Superwahljahr, wie sie das macht: Sie läuft seit Jahren jeden Sommer jeden Tag die Strecke eines Halbmarathons mit ihrem Bollerwagen von Dorf zu Dorf läuft, um mit den Menschen zu reden.

Besonders beeindruckend war bei der Konferenz auch die Vielfalt des Lokaljournalismus. In diesem Jahr wurde das dank dem „Illumat“ sogar nicht durch KI, wie viele erst vermuteten, sondern durch vier Zeichnerinnen und Zeichner vor Ort sichtbar gemacht. Sie erstellten analog bunte Steckbriefe von den Konferenzteilnehmenden. Auch sie zeigten: Es waren unterschiedlichste Personengruppen verschiedenster Altersklassen und Bundesländer in Erfurt, welche die Konferenz nutzen, um sich zu vernetzen, um gemeinsam zu großen Themen zu recherchieren. Der Grundstein wurde bei den hochwertigen Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden und bei den Meet-Ups, die in diesem Jahr einen eigenen Track hatten, gelegt und soll nun im digitalen Raum im CORRECTIV.Lokal-Netzwerk in Kleingruppen weitergeführt werden.

Die Konferenz ist erst möglich geworden durch die Unterstützung von zahlreichen Kooperationspartnern. Dazu zählen die Universität Erfurt und die Funke Medien Thüringen – Thüringer Allgemeine. Außerdem haben weitere Förderpartner und Sponsoren unterstützt: die Madsack Stiftung, die Alfred Toepfer Stiftung, die Rudolf Augstein Stiftung, die Thüringer Staatskanzlei, die Thüringer Landesmedienanstalt und die Sparda-Bank Berlin.

Das Besondere an der CORRECTIV.Lokal Konferenz: sie wirkt nachhaltig, Teilnehmende teilen vor Ort Erfahrungen und helfen sich gegenseitig.

Mit diesen Zeilen habe ich nun versucht, einen Einblick von meiner ersten CORRECTIV.Lokal Konferenz zu geben, die ich als Programmkoordinatorin begleiten durfte. Im Vorfeld wurde mir von einer ganz besonderen Atmosphäre berichtet. Darauf war ich besonders gespannt. Und ja, es gibt sie. Ihr wohnt ein Zauber inne, der nur vor Ort selbst erlebt werden kann. Die folgenden Fotos (Credits: Ivo Mayr/ CORRECTIV) geben einen Eindruck. In diesem Sinne: Hoffentlich bis zum nächsten Mal: CORRECTIV.Lokal Konferenz 2025.