Ist Mohammed der beliebteste Vorname in Bremen?
Die Seite „jungefreiheit.de” schreibt, Mohammed sei der beliebteste Jungenvorname 2017 in Bremen. Die Innenbehörde Bremen widerspricht. Wer hat recht?
„In Bremen hat erstmals ein arabischer Name die Spitzenposition auf der Rangliste der beliebtesten Vornamen erobert. Mohammed war 2017 zusammen mit Leon der am häufigsten ausgesuchte Name in dem Bundesland“, schreibt die Seite „jungefreiheit.de“ und beruft sich auf Zahlen der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS). Die Innenbehörde Bremen erklärt dagegen auf Nachfrage von EchtJetzt: „Mohamed war in 2017 nicht der beliebteste Vorname für Jungen in Bremen.“
Wie kommt es zu den unterschiedlichen Aussagen – und welche stimmt?
83 Mal – so oft wurde im Jahr 2017 Mohammed in Bremen als Name für Jungen vergeben. Ob der Name an erster Stelle steht, oder nur Zweit- oder Drittname ist, macht in der Auswertung der Gesellschaft für deutsche Sprache keinen Unterschied. Insgesamt kamen in Bremen im letzten Jahr 5317 Jungen zur Welt. Für ihre Berechnungen der beliebtesten Vornamen im Bundesland Bremen zieht die Gesellschaft für deutsche Sprache die Daten aus drei Standesämtern zusammen: Bremerhaven, Bremen-Nord und Bremen-Mitte. Das Ergebnis: Mohammed landete, genau wie Leon, mit 83 Mal, auf dem ersten Platz.
Bei der Innenbehörde Bremen kommt man jedoch zu anderen Ergebnissen. „In den Standesämtern Bremerhaven, Bremen-Nord und Bremen-Mitte befindet sich der Name Mohamed oder Varianten des Namens nicht unter den Top 25“, schreibt Nesrin Kök-Evcil von der Innenbehörde Bremen. Stattdessen fänden sich dort auf dem jeweils ersten Platz der drei Standesämter die Namen Ben (Bremerhaven), Paul (Bremen-Nord) und Leon (Bremen-Mitte).
Der Grund ist eine andere Zählweise der Namen. „In den Standesämtern erfolgt die Namensauswertung nach der exakten Schreibweise“, erklärt Kök-Evcil von der Innebehörde. Die Gesellschaft für deutsche Sprache berücksichtigt dagegen auch den „phonetischen Aspekt“. „Lautet ein Name gleich, wird er zusammengefasst“, sagt Frauke Rüdenbusch von der Gesellschaft für deutsche Sprache. In dieser Form untersuche man die Vornamen schon seit Beginn der Auswertung. „Sophie und Sofie sind für uns ein Name“, nennt Rüdenbusch als Beispiel. Genauso verfahre man deshalb auch mit dem Namen Mohammed. Insgesamt sieben Varianten des Namen fasse man für die Auswertung zusammen. Das seien die Varianten: Mohammed, Mohamed, Muhammed, Muhamed, Mohammad, Mohamad und Muhammet.