Faktencheck

Falsche Wahlempfehlung

Die Rechtspopulisten haben versucht, den Eindruck zu erwecken, Juden würden für die AfD werben.

von Lara Malberger

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Die Enzyklopädie „Jewiki“ empfiehlt die AfD zu wählen, schreibt der Bundessprecher der Partei, Jörg Meuthen, auf Facebook und erweckt damit den Eindruck, als würde irgendeine jüdische Community die Wahl der rechtspopulistischen Partei empfehlen – und dass die AfD unter diesen Umständen nicht antisemitisch sein kann. Tatsächlich werde die Seite von einer einzelnen Person betrieben, schrieb Übermedien“ diese Woche. Der Inhaber und alleinige Betreiber von Jewiki ist der in der Schweiz lebende Michael Kühntopf. Früher hat  er viel an Wikipedia mitgeschrieben, im Jahr 2011 gründete er „Jewiki“.

Zu der Wahlempfehlung gab es nun auch erste Reaktionen aus der jüdischen Gemeinde. Die israelitische Kultusgemeinde Nürnberg hat eine Anzeige in der „Nürnberger Zeitung“ geschaltet, dort heißt es: „Wir Nürnberger Juden erklären: Wählen Sie nicht die AfD.“ Die Darstellung der AfD nennt die Gemeinde „infam, unverschämt und bösartig“.

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Screenshot der Anzeige der jüdischen Gemeinde

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte sich in den vergangenen Tagen auch besorgt gezeigt über die Stärke der AfD. Der Vorsitzende Josef Schuster sagte dem „Tagesspiegel“, er befürchte, dass die AfD in Zukunft Stimmung gegen Mitglieder seiner Religionsgemeinschaft machen könnte.

Fazit: Keine jüdische Community empfiehlt die AfD zu wählen, die Seite „Jewiki“ wird von einer einzelnen Person betrieben.