Faktencheck

Nein – Tatverdächtige im Fall Velbert haben keinen Flüchtlingsstatus

In einem Waldstück in der Kleinstadt Velbert in Nordrhein-Westfalen soll eine Gruppe Jugendlicher eine 13-Jährige vergewaltigt haben. Die Seite „Journalistenwatch” behauptet, die Tatverdächtigen würden mit Flüchtlingsstatus in Deutschland leben. Das stimmt nicht.

von Caroline Schmüser

Die 13-Jährige begab sich auf ihrem Heimweg in ein Waldstück. Dort wurde sie von den acht Jugendlichen überfallen. (Symbolbild)© pixabay / khfalk

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Das ist falsch. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich nicht um Flüchtlinge.

Die Website „Journalistenwatch“ titelte in einem Artikel vom 13. Juni 2018: „Acht bulgarische ‚Flüchtlinge‘ missbrauchen 13-Jährige und filmen mit“.

Die Rede ist von einem Vorfall in der Stadt Velbert in Nordrhein-Westfalen. Dort soll bereits am 21. April ein 13-jähriges Mädchen nach einem Schwimmbadbesuch von einer Gruppe Jugendlicher vergewaltigt worden sein, wie uns die Staatsanwaltschaft Wuppertal bestätigte.

In der Einleitung des Artikels schreibt „Journalistenwatch“, die tatverdächtigen Jugendlichen sollen mit Flüchtlingsstatus in Deutschland leben. Das ist falsch, wie uns die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Tatverdächtige leben als „EU-Ausländer“ in Deutschland

„Im Zuge der intensiv geführten Ermittlungen konnten bislang 8 jugendliche bulgarische Staatsbürger als dringend tatverdächtig ermittelt werden. Diese leben als ‚EU-Ausländer‘, ebenso wie das deutsche Tatopfer, in Velbert“, so ein Pressesprecher der Staatsanwaltschaft.

Bei den Tatverdächtigen handle es sich nicht um Flüchtlinge.

Sechs der Tatverdächtigen, laut Staatsanwaltschaft allesamt zwischen 14 und 16 Jahren alt, würden sich mittlerweile in Untersuchungshaft befinden. Zwei weitere Beschuldigte hätten gemeinsam mit ihren Familien ihre Wohnungen verlassen und seien flüchtig. Fahndungsmaßnahmen seien bereits veranlasst.