Ein Artikel aus dem Jahr 1912, der den Klimawandel durch Kohleverbrennung vorhersagt, ist echt
In den Sozialen Netzwerken verbreitet sich das Foto eines Artikels aus dem Jahr 1912. Dieser warnt vor den Folgen der Kohleverbrennung für das globale Klima. Der Artikel ist echt und der darin thematisierte globale Klimawandel durch die Emission von Treibhausgasen ist wissenschaftlich belegt.
Auf Facebook und Instagram verbreitet sich das Foto eines Zeitungsartikels mit dem Titel „Kohleverbrauch beeinflusst Klima“ aus dem Jahr 1912. Darin heißt es, dass durch die Verbrennung von Kohle CO2 entstehe, dessen Freisetzung dazu führen könne, dass sich die Temperatur auf der Erde erhöhe.
Der Artikel ist echt, stößt inhaltlich aber bei einigen Nutzern auf Ablehnung und Unglauben. Doch der Einfluss von CO2 auf das globale Klima ist wissenschaftlich nachgewiesen.
Zeitungsartikel ist echt und sagt Effekt von CO2 für den Klimawandel voraus
Bei dem Artikel, der auf Facebook und Instagram verbreitet wird, handelt es sich um einen Artikel aus der Rodney and Otamatea Times, Waitemata and Kaipara Gazette vom 14. August 1912. Der Artikel ist auf der Seite der neuseeländischen Nationalbibliothek dokumentiert. Laut der Nationalbibliothek erschien die Zeitung in der Region Auckland auf der Nordinsel Neuseelands.
Die Faktenchecker der amerikanischen Webseite Snopes fanden heraus, dass der kurze Artikel ursprünglich eine Bildunterschrift in dem Magazin Popular Mechanics im März 1912 war. Es erschien unter dem Titel „Bemerkenswertes Wetter von 1911: Die Wirkung der Kohleverbrennung auf das Klima – Was Wissenschaftler für die Zukunft vorhersagen“.
Wörtlich heißt es in dem Artikel, die „Öfen der Welt“ verfeuerten zwei Milliarden Tonnen Kohle pro Jahr, so würden jedes Jahr sieben Milliarden Tonnen CO2 entstehen und in die Atmosphäre gelangen. Das führe dazu, dass die Luft die Erde „effektiver umhülle“ und so die Temperatur steigen lasse. In „ein paar Jahrhunderten“ könne dieser Effekt „beachtlich“ sein.
Diese Erklärung des Effekts von CO2 und anderen Treibhausgasen ist nach wie vor gültig, wie wir in einem anderen Faktencheck berichtet haben. Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid (CO2) oder Methan sorgen dafür, dass die Wärme, die die Erde durch Sonnenstrahlen erreicht, nicht einfach wieder ins Weltall abgegeben wird, wie die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat in einer Faktensammlung zum Klimawandel erklärt. Da die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre seit Jahren steigt, kommt es zu einem Energieüberschuss und somit zur globalen Erwärmung.
Redigatur: Tania Röttger, Steffen Kutzner