Bundestagswahl: Ja, in Göttingen fehlte zunächst die AfD auf den Auszählungslisten – das ist aber kein Hinweis auf Wahlbetrug
In Göttingen passierte bei der Bundestagswahl eine Panne: Die AfD fehlte auf den Listen zur Auszählung der Stimmen. Im Netz spekulieren etliche Nutzer, dies sei Wahlbetrug. Dafür gibt es keine Hinweise: Die Listen wurden noch vor 18 Uhr am Wahltag ausgetauscht, Stimmen für die AfD wurden zudem regulär mitgezählt.
In der Stadt Göttingen in Niedersachsen kam es während der Bundestagswahl am 26. September zu einer Panne: Auf sogenannten Auszählungslisten, auf denen Wahlhelfende am Abend die Ergebnisse der Zweitstimmen eintragen, fehlte laut dem Göttinger Tageblatt die Spalte für die AfD. In Sozialen Netzwerken spekulieren seither etliche Nutzer, dies sei ein ein Wahlbetrugsversuch gewesen (etwa hier, hier, hier oder hier). Auf Twitter heißt es teils, die Stimmen der AfD seien deshalb nicht mitgezählt worden.
Dafür gibt es aber keinerlei Hinweise. Laut des Artikels des Göttinger Tageblatts (bezahlpflichtig) wurden die Aufzählungslisten nämlich in 111 Wahllokalen noch vor 18 Uhr, also vor Beginn der Auszählung, die erst nach Schließung der Wahllokale beginnt, ausgetauscht. Bei den Listen für die Briefwahl sei der Fehler noch vor Druck ausgebessert worden, heißt es in einem weiteren Medienbericht. Dieser Kontext fehlt in den Beiträgen in den Sozialen Netzwerken.
Wie dem Wahlergebnis der Stadt zu entnehmen ist, wurden die Stimmen für die AfD regulär mitgezählt. Demnach erhielt die AfD in Göttingen rund 4,2 Prozent der Zweitstimmen (Stand 27. September, 17 Uhr).
Redigatur: Alice Echtermann, Uschi Jonas