Faktencheck

Ja, eine Wohnungsgenossenschaft in Dippoldiswalde schränkt die Nutzungszeiten von Warmwasser ein

Ein Informationsschreiben der Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde wird im Netz als „Fake“ bezeichnet. Aber das Schreiben ist echt.

von Steffen Kutzner

tap-g1965099db_1920
Zu bestimmten Zeiten kommt das Wasser in einigen Wohnungen in Dippoldiswalde nicht so heiß aus dem Hahn wie sonst. Ein Informationsschreiben einer Wohnungsgenossenschaft kursierte auf Facebook. (Symbolbild: Pixabay / Mikes-Photography)
Behauptung
Ein Foto zeige ein Informationsschreiben der Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde, in dem die Mieter und Mieterinnen darüber informiert werden, dass es nur noch zu bestimmten Tageszeit Warmwasser geben werde.
Bewertung
Richtig. Die Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde bestätigte, dass das Schreiben echt ist. Zwischen 21 und 4 Uhr und zu bestimmten Zeiten tagsüber wird die Warmwasserversorgung eingestellt.

Am 3. Juli veröffentlichte ein Facebook-Nutzer das Foto eines Informationsschreibens der Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde bei Dresden. Darin wird angekündigt, dass die Warmwasserversorgung eingeschränkt werden soll. Eine Facebook-Nutzerin zweifelt an der Echtheit des Schreibens: „So ein Quatsch, sowas ist gesetzeswidrig. Da hat einer mit dem PC gespielt“. Ein anderer Nutzer schreibt: „Schaut euch doch mal den Brief genau an. […] Das ist ein Fake.“

Das Schreiben ist jedoch echt und wurde im Original von der Wohnungsgenossenschaft auf Facebook veröffentlicht. Viele Zahlreiche Medien griffen es auf. 

Das auf Facebook verbreitete Schreiben von der Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde (Quelle: Facebook; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Das Schreiben wurde von regionalen und überregionalen Zeitung aufgegriffen 

Die Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde veröffentlichte das Originalschreiben am 5. Juli auf Facebook. Die Betriebszeiten für Warmwasser werden demzufolge begrenzt auf täglich 4 bis 8 Uhr, 11 bis 13 Uhr, und zusätzlich 17 bis 21 Uhr von Montag bis Freitag, sowie 16 bis 21 Uhr am Wochenende. Unsere Anfrage per E-Mail, weshalb sich die Genossenschaft zu diesem Schritt entschieden hat, blieb unbeantwortet. 

Inzwischen gibt es sowohl regional als auch überregional viele Medienberichte über das Schreiben. Bei der Leipziger Volkszeitung wird der Vorstand der Genossenschaft, Falk Kühn-Meisegeier, mit den Worten zitiert: „Es geht nicht darum, die Mieter zu ärgern, sondern sich auf das einzustellen, was wir im nächsten Jahr vielleicht sonst nicht mehr bezahlen können.“ 

Laut eines Berichts des MDR gelte die Einschränkung seit dem ersten Juli in etwa der Hälfte der 600 Wohnungen der Genossenschaft und betreffe die, in denen Gas für Heizung und Warmwasser nötig ist. Dem MDR gegenüber sagte Kühn-Meisegeier: „Wir wollen, dass unsere Leute im nächsten Jahr keinen Schreck bekommen, wenn sie auf ihre Nebenkosten-Abrechnung schauen.“ 

Redigatur: Sarah Thust, Matthias Bau