Medienrevolution von gestern, rechte Hetze von morgen

Was hinter Auf1 und der Ausbreitung des österreichischen Verschwörungssenders steckt

Der Österreicher Stefan Magnet und sein Verschwörungssender Auf1 sind in Deutschland angekommen. Er will noch weiter hinaus, nichts Geringeres als eine „Medienrevolution“ ist der Plan. Doch bei genauem Hinsehen wird klar: Auf1 verbreitet alte Klischees und Desinformation – und macht Rechtsextremismus salonfähig.
Von Gabriele Scherndl und Paulina Thom

27. April 2023

Wo, wenn nicht hier, im politischen Zentrum Europas, könnte die „dringend notwendige Medienrevolution“ beginnen, fragt der Deutsche den Österreicher im Berliner Regierungsviertel. Ein Touristenboot tuckert über die Spree, hinter den Männern weht am Reichstagsgebäude die schwarz-rot-goldene Flagge. Der Österreicher, das ist Stefan Magnet, Chefredakteur von Auf1, einem Online-Sender, der Verschwörungserzählungen und Desinformation verbreitet. An seiner Seite steht Martin Müller-Mertens, seit Sommer 2022 neuer Deutschland-Korrespondent von Auf1. Die beiden verkünden einen – aus ihrer Sicht – wichtigen Schritt: Der Sender, der schon in Österreich eine beachtliche Größe erreicht hat, ist jetzt in Deutschland angekommen – und dabei soll es nicht bleiben.

Drei Männer – Martin Müller-Mertens, Stefan Magnet und Andreas Retschitzegger – stehen an der Spree in Berlin.
Im Herbst 2022 präsentiert Magnet gemeinsam mit Korrespondent Müller-Mertens und Programmchef Retschitzegger seine neuen Pläne für Deutschland (Quelle: Telegram / Auf1; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Längst überfällig und bereits in vollem Gange ist die „Medienrevolution“ laut Magnet: Als Slogan auf Werbebussen und Lkws rollt sie „von Südtirol bis nach Berlin“, verlässt die Filterblasen des Internets, will vor Ort sein — „Folgen Sie der Wahrheit“ ist hinten auf den Bussen zu lesen, mit denen Auf1 sich selbst ein Markenzeichen gesetzt hat. Mit Wahrheit meint Magnet das, was nicht in etablierten Medien zu sehen, lesen und hören ist. Er meint seine Wahrheit.

Ein blauer Bus, auf dem steht: "Hier rollt die Medien-Revolution".
Der blaue Bus ist ein Markenzeichen von Auf1 (Quelle: Instagram; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Innerhalb weniger Monate entwickelte sich Auf1 zu einem riesigen Player in der sogenannten alternativen Medienlandschaft. Die Videos und Texte haben eine Reichweite, von der die Konkurrenz nur träumen kann. Eine Reichweite, die Auf1 auch dazu nutzt, Verschwörungen, Desinformation und rechte Inhalte zu verbreiten. 

Was ist passiert, dass Magnet, der in seiner Jugend in Kreisen unterwegs war, die mit brachialer Neonazi-Propaganda auffielen, jetzt scheinbar seriös im Nachrichtenformat zigtausende Menschen erreicht, Tag für Tag? 

CORRECTIV.Faktencheck hat für diese Recherche nachgezeichnet, wie Auf1 schnell in der Szene aufsteigen konnte und was Magnets Pläne für die Zukunft sind. Unternehmensurkunden, Gespräche mit Expertinnen und Experten und die Analyse der Inhalte von Auf1 geben Einblick in eine parallele Medienwelt, die vor allem zwei Dinge vorhat: Immer weiter zu wachsen. Und: Unter dem Deckmantel vermeintlicher Seriosität politisch radikale Inhalte zu verbreiten.

Stefan Magnet: Früher in der rechtsextremen Szene aktiv, heute scheinbar seriöser Chefredakteur

Um Auf1 zu verstehen, muss man in die frühen 2000er Jahre – und vor allem die Entwicklung von Stefan Magnet zurückverfolgen. Der war damals noch kein Medienunternehmer, sondern ein führender Kopf der österreichischen Rechtsextremen. „Braune Rädelsführer in Welser U-Haft“ titelt ein Lokalmedium im Jahr 2007, als die Polizei den damals 23-jährigen Magnet gemeinsam mit anderen Aktivisten des „Bund freier Jugend“ verhaftete. Der Verdacht: zahlreiche Verstöße gegen das NS-Verbotsgesetz. Die österreichische Staatsanwaltschaft wirft ihm und anderen vor, „eine Nachfolgeorganisation der Hitler-Jugend“ erschaffen zu wollen. Nach einem halben Jahr in Untersuchungshaft wird Magnet freigesprochen, wie die Staatsanwaltschaft Wels in Oberösterreich auf Anfrage von CORRECTIV.Faktencheck bestätigt. Seinen eigenen Angaben zufolge bekommt Magnet eine Entschädigung für die Zeit im Gefängnis, das Landesgericht Wels bestätigt, dass damals ein entsprechendes Verfahren eingeleitet wurde. 

Dass Magnet ein Mann rechter Gesinnung war und ist, steht unabhängig davon außer Frage: Seine Verbindungen zur Rechten und zur extremen Rechten sind umfassend dokumentiert: Von Medien, Parlamentarierinnen und Parlamentariern und vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) – einer Stiftung, die unter anderem rechtsextremistische und neonazistische Entwicklungen in Österreich dokumentiert.

Magnet ist zum Beispiel bekannt mit Gottfried Küssel, dessen Name in Österreich untrennbar mit Neonazismus und Holocaustleugnung verbunden ist. In einem Interview, das der NDR im September 2022 ausstrahlt, wird Magnet auf ein Foto angesprochen, das ihn 2007 bei einer Demonstration in einer Reihe mit Küssel zeigt. Er reagiert dünnhäutig, ausschließen, dass er und Küssel noch heute auf denselben Demos unterwegs sein könnten, will er nicht. 

Magnet war, das gibt er selbst zu, im Führungskader des Bundes freier Jugend (BfJ), einer strammrechten Organisation, die damals ihresgleichen sucht – unter anderem in der NPD (siehe Zeitleiste unten). Im Jugend Echo, einer Publikation des BfJ, wird 2004 zum Beispiel bedauert, dass ein Ort Adolf Hitlers Ehrenbürgerschaft aufgehoben hatte. Der österreichische Verfassungsschutz (PDF) schreibt 2006 über den BfJ, er strebe wohl „mittel- und langfristig eine führende Rolle als Träger, Erhalter und Verbreiter rechtsextremen Gedankengutes in Österreich“ an.

Später wird Magnet Unternehmer, 2011 gründet er eine Werbeagentur. Mit der knüpfte er Kontakte in die österreichische Politik – vor allem in die rechtspopulistische und in Teilen rechtsextreme Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ). Im März 2022 berichtet Profil, dass Magnet Aufträge in Höhe von gut 140.000 Euro von der oberösterreichischen FPÖ bekam. Magnet selbst wiegelt später ab: Auch die Oberösterreichische Volkspartei habe ihn beauftragt – wenn auch nur mit Aufträgen in Höhe von 19.000 Euro.

Und dann kommt Auf1. Magnet startet den Sender im Mai 2021, er veröffentlicht erst vor allem Videos, später auch Texte und Radiobeiträge. Der wichtigste Verbreitungskanal ist Telegram, dazu kommen mehrere Webseiten. Aus der FPÖ-Nähe macht Auf1 kein Geheimnis und berichtet immer wieder über die Partei oder sucht das Gespräch mit Parteichef Herbert Kickl (hier, hier, hier und hier). Aber von dem rabiaten, direkten Ton, den die Neonazis und Rechtsextremen der frühen Zweitausender anschlugen, ist mittlerweile wenig übrig.

Die Sendeinhalte von auf Auf1 sind gespickt mit Desinformation und antisemitischen Chiffren

Bei Auf1 tritt Magnet im Anzug in einem hellen, freundlich gestalteten Studio auf, vor ihm eine Kaffeetasse mit Auf1-Logo. Es erinnert stark an das Logo der ARD, nach Geschmack der ARD etwas zu sehr – der öffentlich-rechtliche Sender sieht dadurch seine Markenrechte verletzt. In seinen Texten und Videobeiträgen verwendet Auf1 eine Sprache, die Josef Holnburger, Geschäftsführer des Center für Monitoring, Analyse und Strategie (Cemas), einer Organisation, die sich mit Verschwörungsideologien und Rechtsextremismus im Netz beschäftigt, als „höchst unprofessionell“ bezeichnet – also ganz gegensätzlich zur optischen Erscheinung. 

Da ist von der Corona-Impfung als „Gen-Experiment“ die Rede, und es wird von „Bolschewisten“ und „Globalisten“ gesprochen. Das seien, so Holnburger, „antisemitische Chiffren, die teilweise oder – im Falle des Bolschewismus auch direkt – in der NS-Vergangenheit, also den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts genutzt wurden“. Omnipräsent ist die Behauptung, wirtschaftliche Eliten würden die Herrschaft an sich reißen wollen.

Und auch klassische Desinformation wird immer wieder von Auf1 gestreut. Etwa zum Klimawandel, wie CORRECTIV.Faktencheck kürzlich in einem ausführlichen Faktencheck überprüft hat. Häufig geht es auch um das Coronavirus, wenn zum Beispiel Nebenwirkungen der Impfstoffe irreführend dargestellt werden. Spätestens seit dem Angriff auf die Ukraine – bei dem Auf1 nicht nur, aber auch Positionen wiedergibt, die die Schuld umkehren und Russland als Opfer sehen – geht es auch um die Energieversorgung. Und dabei vor allem um einen drohenden Blackout – ein Szenario, mit dem Rechte und Verschwörungsgläubige zunehmend Panik schüren.

Magnet sieht das anders: Wer Auf1 einschalte, werde dort nichts Rechtsextremes oder Coronaleugnung „an sich“ finden. Einen Bericht des Mediums habe man noch nie korrigieren müssen, Fake News seien Auf1 noch nie nachgewiesen worden, behauptet er unwidersprochen bei TV Berlin.

Innerhalb kürzester Zeit erreicht Auf1 240.000 Follower auf Telegram

Fest steht: Der Sender ist extrem schnell gewachsen und hat sich als eines der reichweitenstärksten  selbsternannten alternativen Medien  im deutschsprachigen Raum etabliert. Wäre die Telegram-Gruppe von Auf1 eine Partei und ihre rund 240.000 Abonnentinnen und Abonnenten die Parteimitglieder, dann wäre Auf1 die zweitgrößte Partei Österreichs. 

Cemas hat CORRECTIV.Faktencheck Daten zum Wachstum von Auf1 bei Telegram  zur Verfügung gestellt. Sie zeigen, dass der Kanal bereits einen Monat nach Sendestart im Juni 2021 mehr als 80.000 Abonnentinnen und Abonnenten hat. Zum Vergleich: Der Kanal des Journalisten Boris Reitschuster – der auf seinem Blog während der Corona-Pandemie immer wieder irreführende Behauptungen veröffentlicht hat – konnte ein solches Wachstum erst nach fünf Monaten vorweisen. Und das deutsche Magazin Compact, das 2021 vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wurde und ähnliche Verschwörungstheorien wie Auf1 befeuert, hat es in seiner sechsjährigen Präsenz auf Telegram auf maximal 60.000 Abonnentinnen und Abonnenten gebracht.

Die Entwicklung der Telegram-Kanäle von Auf1Reitschuster.de und des Compact-Magazins

Cemas hat Daten über mehrere Telegram-Kanäle, die Desinformation verbreiten, gesammelt. Der Vergleich zeigt: Auf1 schlägt das deutlich ältere Compact bei Weitem.

Das scheinbar professionelle Auftreten hebt Auf1 von anderen alternativen Medien ab

Dafür, wie Auf1 so groß werden konnte, hat Cemas-Experte Holnburger zwei Erklärungen: Erstens das scheinbar professionelle Auftreten von Stefan Magnet. „Damit hat er sich gegenüber anderen, die das eher so Livestream-mäßig oder Youtuber-mäßig gemacht hatten, abgehoben. Weil es optisch ansprechend war“. Und zweitens: Magnets Vernetzung in der Szene der Corona-Kritikerinnen und Kritiker, die ihn zum Start beworben haben. Holnburger sagt: „Magnet hat mindestens seit Mai 2021 sämtliche Größen der Szene, wie zum Beispiel Oliver Janich, Eva Herman und Co. angeschrieben und ist dann im Juni mit einem Wumms gestartet“. 

Laut TGStat, einem Analyse-Tool von Telegram, schaltet der Kanal von Auf1 auch Anzeigen bei Janich und Hermann, zahlt also dafür, dass seine Beiträge in deren Kanälen angezeigt werden. Nicht immer tauchen Anzeigen, die das Tool angibt, in den Kanälen tatsächlich auf. In einigen Fällen bei Herman und Janich gibt es aber zumindest Beiträge mit einer auffälligen zeitlichen Nähe zu den Anzeigen. Und übrigens auch im Kanal der rechtsextremen Partei Freie Sachsen und bei mehreren FPÖ-Politikern.

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Abonnentinnen und Abonnenten hat der Auf1 Telegram-Channel

Während bei Reitschuster mit dem Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs die Zugriffszahlen sinken, ist bei Auf1 das Gegenteil der Fall. Mittlerweile ist der Kanal mit etwas mehr 240.000 Abonnentinnen und Abonnenten auf einem ähnlichen Niveau wie Reitschuster.de und zählt damit zu den reichweitenstärksten deutschsprachigen Telegram-Kanälen der alternativen Szene. 

In einem Interview im September 2022 sagt Magnet, die Videos von Auf1 hätten auf der Webseite in den Spitzenwerten 500.000 bis 700.000 Aufrufe. Auf Nachfrage von CORRECTIV.Faktencheck schreibt er, mit Spitzensendungen erreiche Auf1 über eine Million Menschen; unabhängig überprüfen lässt sich das nicht.

Auf1 startet mit acht Mitarbeitenden und schluckt dann das Team des Wochenblick

Aber nicht nur die Reichweite von Auf1 wird schnell größer, auch das Team des Senders wächst stetig. Eine öffentlich zugängliche Auflistung aller Mitarbeitenden gibt es bei Auf1 nicht. Gegenüber dem NDR spricht Magnet im April 2022 von einem „Kernteam“ von 30 Personen. 

Wer wissen möchte, wer bei Auf1 arbeitet, muss die Webseite und Sendungsformate durchsuchen, immer wieder stößt man da auf neue Namen: Zu den Kolleginnen und Kollegen der ersten Stunde – wie etwa Elsa Mittmansgruber, die schon vor der Auf1-Gründung mit Magnet vertraut war – reihen sich immer wieder neue Gesichter. Manche davon haben klassischen Medien den Rücken gekehrt, treiben sich seit Jahren in der Desinformations-Szene um oder lassen sich dem rechten politischen Spektrum zuordnen. Andere waren zuvor Polizistinnen, Schauspieler oder Persönlichkeits-Coaches.

2021 startet Magnet mit acht Moderatorinnen und Moderatoren, drei von ihnen verlassen den Sender wieder, aber allein im Jahr 2022 kommen sieben neue hinzu – Mitarbeitende, die im Hintergrund wirken, wie Programmchefs, Webentwicklerinnen oder Kameraleute, nicht mitgezählt. Dass Auf1 aber auch in diesem Bereich kräftig sucht, zeigt ein Blick auf die aktuellen Stellenangebote.

Mit den Mitarbeitenden wächst auch das Sendungsportfolio von Auf1: 13 neue Formate sind seit 2022 entstanden. Neben den täglichen Nachrichten gibt es nun etwa auch eine Wirtschaftssendung, in der Bernhard Riegler alle zwei Wochen die „Pläne der Globalisten zum ‚Great Reset‘“ bespricht, das Format Kauf1, in dem Produkte des Auf1-Shops beworben werden, oder die Sendung Auf1-Spezial mit exklusiven Interviews, zuletzt etwa mit dem Chef der Werte-Union Hans-Georg Maaßen. 

Doch damit nicht genug: Im Januar 2023 übernimmt Auf1 einen Großteil des Teams der regelmäßig Desinformation streuenden, österreichischen Zeitung Wochenblick, nachdem der das Geld ausgeht.

Bei Auf1 scheint es solche Probleme nicht zu geben: Fast zeitgleich zum Ende des Wochenblicks geht das textbasierte Nachrichtenportal Auf1.info an den Start. Das Portal sei „das nächste Triebwerk des Auf1-Flaggschiffs in Richtung Medienrevolution“, sagt Magnet in einer Sendung. Gefüllt wird es unter anderem von ehemaligen Wochenblick-Journalistinnen und -Redakteuren, wie Kornelia Kirchweger oder Kurt Guggenbichler. Insgesamt übernimmt der Sender acht Angestellte der rechten Zeitung. Und die ehemalige Wochenblick-Webseite? Sie wird seitdem mit kopierten oder leicht veränderten Auf1-Artikeln bespielt, ein zusätzlicher Reichweitengewinn für den österreichischen Sender.

Die Menschen hinter Auf1

Wer sind die Menschen hinter Auf1?​ CORRECTIV.Faktencheck hat einige von ihnen genauer betrachtet.

Stefan Magnet, 1984 geboren, fiel schon früh in der österreichischen Neonazi-Szene auf. Die Plattform Stopp die Rechten veröffentlichte ein Foto, das Magnet 2006 gemeinsam mit dem verurteilten Holocaust-Leugner Gottfried Küssel zeigen soll.

Weitere Verbindungen von Magnet und Küssel sind dokumentiert. In seinen Zwanzigern war Magnet laut dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und laut Medienberichten im Bund freier Jugend (BfJ), einem Ableger der rechtsextremen „Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik“, aktiv und sogar Teil der Führungsriege – das gibt er auch selbst zu.

Der österreichische Verfassungsschutz (PDF) beobachtete den BfJ in den frühen 2000er Jahren und schrieb unter anderem, er sei mit der NPD vernetzt und habe diese als Vorbild.

Später tauchte Magnet immer wieder im Umfeld der FPÖ auf, etwa, als er 2016 laut Medienberichten mit einer Delegation nach Russland reiste, die dort nach eigenen Angaben ein Arbeitsübereinkommen mit Putins Partei Einiges Russland unterzeichnete.

CORRECTIV.Faktencheck hat Magnet gefragt, ob er diese Reise nun, im Lichte des Angriffes auf die Ukraine, neu bewertet. Er ignorierte die Frage. Seine Werbeagentur nahm zudem mehrfach Aufträge der Oberösterreichischen FPÖ an.

Magnet berichtete öffentlich, wie ihn die Corona-Maßnahmen dazu gebracht haben, zu demonstrieren und „sichtbaren Widerstand“ zu leisten. Im sogenannten alternativen Medienbereich war er da schon seit Jahren aktiv, er schrieb etwa für das FPÖ-nahe rechte Magazin Wochenblick und die ebenfalls rechts außen stehende Seite Info-direkt.

Das DÖW schreibt über Info-Direkt: Die Inhalte, die dort verbreitet werden, würden „alle wesentlichen Bestimmungsmerkmale des Rechtsextremismus“ erfüllen. Magnet veröffentlichte mehrere Bücher, eines davon widmet sich im Jahr 2020 der Corona-Pandemie. Der Journalist Vinzenz Waldmüller fand darin eine „Germanenideologie“, ebenso wie die rechte Verschwörung des sogenannten Bevölkerungsaustausches und antifeministische sowie prorussische Positionen.

Ein anderes Buch Magnets von 2022 widmet sich dem Konzept des Transhumanismus – das DÖW beschreibt das als „weiteren Mythos zur Mobilisierung von Ängsten“ und als rechte Propaganda. Im Mai 2021 startete Auf1 mit Magnet als Chefredakteur.

Elsa Mittmansgruber, bis 2017 für das österreichische Boulevardblatt Kronen-Zeitung tätig, war Chefredakteurin der rechten österreichischen Zeitung „Wochenblick”. Parallel dazu ist sie – „begeistert von der Idee des Senders“ – seit Beginn bei Auf1 mit einem eigenen Format vertreten, zunächst unter dem Namen „Aufrecht” später dann unter „Elsa Auf1“.

In ihrer ersten Sendung geht es um das „Märchen des freien Journalismus“, um „gekaufte Medien“, die „die Macht der Eliten mit miesester Propaganda“ zementieren. Mittmannsgruber präsentiert sich als „Insiderin“, die aus eigener Erfahrung über das „gekaufte System“ der Medien berichtet. Dem Thema widmete sie auch die knapp zweistündige Dokumentation „Inside Mainstream“, in der bekannte Gesichter der Desinformations- und Verschwörungsszene, wie die ehemalige Tagesschau-Specherin Eva Herman oder Gerhard Wisnewski, als Ex-Mitarbeitende etablierter Medien zu Wort kommen.

Im Januar 2022 wechselte Mittmannsgruber journalistisch vollständig vom Wochenblick zu Auf1, blieb dem Wochenblick aber beratend tätig und sagt über die beiden Medien, sie seien „zwar völlig voneinander unabhängige Medienprojekte, aber dennoch keine Konkurrenten, sondern Freunde“. Beide verfolgten das unbedingte Ziel, „ ein Gegengewicht zur regierungstreuen Einheitspresse zu bilden“.

Mittmansgruber und Gründer Magnet kennen sich schon Jahre vor dem Auf1-Sendestart: Mittmannsgruber modelte laut der Webseite Gegneranalyse des Zentrums Liberale Moderne für das 2017 von Magnet mitgegründete Modelabel „Heimatmode“, das sich laut einem Vice-Artikel nationalsozialistischer und rechtsextremer Sprüche und Symbolik bediente und mittlerweile nicht mehr existiert.

„Auf1 legt den Schwerpunkt seiner Berichterstattung nun zunehmend nach Deutschland“, verkündete Magnet in einer Sendung im Juli 2022. Neben ihm die zentrale Figur, die dieser Expansion ein Gesicht geben soll: Martin Müller-Mertens.

Der ist in rechten Kreisen kein Unbekannter. Zehn Jahre lang war er davor für das vom deutschen Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte Compact-Magazin von Jürgen Elsässer tätig. Er schreibt noch für das Magazin. Aber seit August 2022 ist er der Deutschland-Korrespondent von Auf1 und moderiert seit Oktober „Berlin Mitte Auf1 – die neue politische Talkshow aus dem Herzen der Hauptstadt“. Seit Februar 2023 moderiert er außerdem das Format „Unterm Strich Auf1“, eine Diskussionsrunde über gesellschaftliche Themen unter „freien Journalisten“, die sich nicht im „Establishment“ und in der „System-Berichterstattung“ verorten. Seine ersten Gäste: eine Journalistin des rechten Blogs Achse des Guten und Anselm Lenz, Herausgeber der Zeitung Demokratischer Widerstand und Mitinitiator einer der ersten Corona-Proteste 2020, die sogenannten „Hygienedemos“ in Berlin.

Müller-Mertens gibt an, seit Jahrzehnten in der Medienbranche, auch für etablierte Medien, gearbeitet zu haben. Belege dafür konnte CORRECTIV.Faktencheck nicht finden. Auf eine Nachfrage von CORRECTIV.Faktencheck reagierte er nicht. 1999 gründete er die Online-Zeitschrift RBI-Aktuell, seit 2005 heißt sie Berliner Umschau. Autor war unter anderem der österreichische Rechtsextremist Gerhoch Reisegger. 2010 findet sich Müller-Mertens Name noch auf dem Youtube-Kanal der Umschau, heute läuft die Webseite laut Impressum über Ingrid Müller-Mertens und berichtet über lokale und kulturelle Berlin-Themen.

Programmchef von Auf1 ist seit mindestens Juli 2022 Andreas Retschitzegger. Er war laut einem Artikel des Standards Anfang der 2000er Jahre stellvertretender Bezirksobmann beim Ring freiheitlicher Jugend (RfJ) in Linz-Land, der Jugendorganisation der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Die Organisation wird der rechtsextremen Szene zugeordnet. 2007 war er dem Standard zufolge zudem auf Veranstaltungen des Bunds freier Jugend (BfJ), einer vom DÖW als rechtsextrem beziehungsweise neonazistisch eingeordneten Gruppe in Oberösterreich, bei der Auf1-Gründer Magnet führender Kader war. Die Gruppe war bis 2007 aktiv und hatte laut österreichischem Verfassungsschutz gute Vernetzungen in rechtsextreme Kreise in Deutschland, etwa zur NPD. Laut Retschitzegger bietet Auf1 „besten investiven Journalismus und Hintergründe, die die Mainstream-Medien nicht bringen.“ Auf der Webseite der oberösterreichischen FPÖ ist außerdem ein Andreas Retschitzegger als Grafiker angeführt. Weder die Landes-FPÖ, noch er selbst reagierten auf unsere Anfrage dazu.

Kurt Guggenbichler ist seit Januar 2023 neu im Auf1-Team. Laut einem österreichischen Militärmagazin war Guggenbichler Jagdkommandosoldat und wechselte dann in die Medienbranche. Er soll acht Jahre für die Goslarsche Zeitung in Deutschland gearbeitet haben. Die Zeitung bestätigte eine Tätigkeit Guggenbichlers in den 1980er Jahren. Anschließend war er verschiedenen Quellen zufolge nach 25 Jahre für die Oberösterreichischen Nachrichten tätig. 2016 gründete er den Wochenblick und war bis 2018 erster Chefredakteur der Zeitung. CORRECTIV.Faktencheck berichtete 2021, wie sich die Zeitung mit Falschmeldungen und Schmutzkampagnen in den damaligen deutschen Wahlkampf einmischte. Auch sonst fiel die Zeitung mit der Verbreitung von Desinformation auf. Guggenbichler und Magnet kennen sich seit 15 Jahren. Er und andere ehemalige Wochenblick-Angestellte fanden im Januar 2023 Zuflucht bei Auf1. Guggenbichler ist unter anderem für das neue Online-Textmedium Auf1.info als „Nachrichten-Redakteur, Kommentator und Reporter im Einsatz“.

Kornelia Kirchweger ist neben Guggenbichler ein weiterer Zulauf aus der Wochenblick-Redaktion zu Auf1. Kirchweger war beim Wochenblick „Auslandskorrespondentin“. Ihre vorrangigen Themen: Migration, die Corona-Pandemie und der Klimawandel. Wie Elsa Mittmansgruber präsentiert sie sich als „Insiderin“ der „Mainstream-Medien“, die sie als Propaganda und „Medienmafia“ bezeichnet, die „von oben nach unten durchdirigiert“ seien.

Nach eigener Aussage hat sie für verschiedene Medien, darunter die BBC und die japanische Zeitung Asahi Shimbun, und die österreichische Presseagentur APA gearbeitet. Die Medienhäuser und Kirchweger selbst reagierten auf Nachfrage von CORRECTIV.Faktencheck nicht, doch die APA teilte mit, dass Kirchweger von Oktober 1988 bis Januar 1989, also drei Monate, als freie Journalistin für die Nachrichtenagentur tätig gewesen sei. Aus einer anschließenden sechsmonatigen Stelle als Anwärterin in der Redaktion Außenpolitik sei keine „definitive Anstellung“ erfolgt.

Kirchweger gibt weiter an, zehn Jahre für den österreichischen Bundespressedienst im Bundeskanzleramt tätig gewesen zu sein. Zuvor, so schreibt Wochenblick, habe sie „als politische Mitarbeiterin“ die Kampagne zum EU-Beitritt Österreichs – der war 1995 – zwischen den zuständigen Agenturen und dem Kabinett des Bundeskanzlers unter Franz Vranitzky (SPÖ) koordiniert. Das österreichische Bundeskanzleramt und der Bundespressedienst wollen aus Datenschutzgründen keine Auskunft dazu geben. Doch Karl Krammer, erst Pressesprecher und später Kabinettschef von Vranitzky, wirft für CORRECTIV.Faktencheck einen Blick in einen Amtskalender aus dem Jahr 1993/94, den er zufällig aufgehoben habe. Dort sei Kirchweger angeführt, sagt er, allerdings als Vertragsbedienstete – also im Beamtenschema, nicht im Kabinett. Dass sie politische Mitarbeiterin im Kabinett Vranitzky war, schließt Krammer aus.

Laut einer Studie der Kulturplattform Oberösterreich zeichnet sich Kirchwegers Berichterstattung beim Wochenblick durch einen „besonders aggressiven Sprachstil“ aus, der sich etwa in Begrifflichkeiten wie „Asyl-Tsunami“, „Flüchtlings-Zwangsquoten“ oder „Asyl-NGO“ zeige.

Expansion nach Deutschland und ein Auf1-Berlin-Studio, von dem niemand verrät, wo es ist

Und dann ist da noch Martin Müller-Mertens, der neue Deutschlandkorrespondent von Auf1. Im Juli 2022 kündigt Magnet an, den Schwerpunkt der Berichterstattung zunehmend nach Deutschland zu verlegen. Müller-Mertens hat davor jahrelang für das vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Compact-Magazin gearbeitet. An seiner Seite: Andreas Retschitzegger. Magnet und er kennen sich aus Österreich, beide tauchen direkt oder indirekt im Umfeld des Bunds freier Jugend auf. Er gestaltet als Programmchef zusammen mit Müller-Mertens das Deutschlandprogramm von Auf1.

Drei Männer in einem Fernsehstudio, hinter ihnen hängen zwei Bildschirme.
Auf1 sendet nach eigenen Angaben auch aus einem Studio in Berlin, hier zu Gast bei Martin Müller-Mertens (Mitte): Jürgen Elsässer, Chef des rechtsextremen Compact-Magazins (links) und Manfred Rouhs, ehemaliger Bundesvorsitzender der 2017 aufgelösten rechtsextremen Partei Pro Deutschland. (Quelle: Auf1.tv; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Für den Aufbau des Studios sammelt Magnet im August 2022 Spenden. Ende Oktober soll es eröffnet worden sein, doch noch zum Jahreswechsel sagt Magnet, das Studio werde weiter ausgebaut. Wo genau es sich befinden soll, ist unklar, eine Adresse gibt Auf1 nicht an. 

Auffällig ist: Das Berlin-Studio kann mit dem in Österreich nicht mithalten. Während Aufnahmen vom österreichischen Studio breit auf Instagram geteilt werden, wird vom Studio in Berlin nur wenig gezeigt: Eine kahle Wand, zwei Bildschirme, die typischen blauen Auf1-Tassen und ein Medienrevolution-Werbebus in Miniaturform. Mehr gibt es bisher nicht zu sehen. CORRECTIV.Faktencheck hat mehrere Fragen an Müller-Mertens geschickt und um ein Treffen im Berliner Studio gebeten. Er reagiert darauf nicht.

Chronologie

Magnets politisches Engagement begann schon lange vor Auf1.
Ein Blick in die Vergangenheit.

Magnet will in weitere Städte im deutschsprachigen Raum expandieren – und sucht die Zusammenarbeit mit anderen Medien

Ein neues textbasiertes Nachrichtenportal, ein neuer Standort in Berlin und ein kräftiger Zuwachs bei den Mitarbeitenden und Sendeformaten – Auf1 vergrößert sich, doch Magnet will noch höher hinaus. Sich zu vernetzen „und mit anderen freien Medien gemeinsam den gleichgeschalteten Systemmedien eine Alternative entgegenzustellen“, sei das Motto von Auf1 seit der Gründung, heißt es auf der Webseite. Enge inhaltliche und personelle Vernetzungen zum Wochenblick und Report24 – eine weitere österreichische Webseite, die mehrfach Desinformation verbreitete – sind offensichtlich, Magnet selbst betont in einem Interview, dass es im Ballungszentrum Oberösterreich einen engen Austausch zwischen den sogenannten alternativen Medien gibt. 

In Deutschland kooperiert Magnet seit April 2022 mit dem Youtube-Kanal Eingeschenkt.tv. Das Angebot mit 120.000 Abonnenten und Abonnentinnen ist in der rechten Querdenkerszene beliebt und verbreitete auch Desinformation. In unregelmäßigen Abständen strahlt Auf1 Sendungen von Eingeschenkt.tv aus, und umgekehrt. 

Doch nicht nur mit anderen will Magnet zusammenwachsen, sondern auch die eigene Präsenz weiter ausbauen, weitere Studios seien geplant, im September 2022 spricht er vage die Standorte München und „Westdeutschland“ an. Und immer wieder ist die Rede von weiteren Ländern. Einen Monat später sagt Programmchef Retschitzegger, man sei in guten Gesprächen mit der Eröffnung eines Studios in der Schweiz und in Italien, konkreter Südtirol.

Wer der Partner in der Schweiz ist, liegt nahe: Dort arbeitet Magnet seit September 2022 mit dem alternativen Gesundheitssender QS24 zusammen, der ebenfalls bereits mit Desinformation aufgefallen ist. Knapp 240.000 Follower hat der Youtube-Kanal, dessen Inhalte Auf1 sonntags ausstrahlt. Auf eine Anfrage von CORRECTIV.Faktencheck zu einer Kooperation mit Auf1 antwortet QS24 zwar, geht aber nicht auf entsprechende Fragen ein. Nicht so klar ist, wohin Magnet in Italien will. Immer wieder interviewt er den Südtiroler Corona-Maßnahmen-Gegner Hannes Loacker. Bei einer Parlamentswahl im Herbst 2022 erreichte Loacker in Bozen mit einer Anti-Impf-Partei 6,21 Prozent. Will Loacker Auf1 ein Studio in Südtirol zur Verfügung stellen? Auf eine Anfrage von CORRECTIV.Faktencheck dazu schreibt er ausweichend: Auf1 leiste „die wertvollste Medienarbeit der letzten Jahrzehnte im deutschsprachigem Raum“.

Eine Europakarte, auf der Österreich blau eingefärbt und die Städte Linz und Wien markiert sind Eine Europakarte, auf der Österreich und Deutschland blau eingefärbt sind Eine Europakarte, auf der Österreich und Deutschland blau und die Schweiz und Italien mittelblau eingefärbt sind Eine Europakarte, auf der Österreich und Deutschland blau, die Schweiz und Italien mittelblau und die restlichen EU-Länder hellblau eingefärbt sind

Auf1 startet im Mai 2021 aus Österreich. Erst hatte der Verein, der hinter dem Sender steht, seinen Sitz im oberösterreichischen Linz, mittlerweile sitzt er in der Wiener Innenstadt.

Im Oktober 2022 startet offiziell das Berlin-Hauptstadtstudio von Auf1. Wo es sich befindet, ist unklar, offensichtlich ist aber: Produktionstechnisch können die Sendungen noch nicht mit denen aus Österreich mithalten.

Programmchef Andreas Retschitzegger spricht auch von Kooperationen in der Schweiz und in Südtirol, man wolle dort Studios eröffnen. In der Schweiz kooperiert Auf1 schon länger mit dem alternativen Gesundheitssender QS24, in Südtirol ist der Politiker Hannes Loacker Auf1-Fan und dort auch gern gesehener Gast.

Auf1 hat sich in den Statuten seines Vereins offen gehalten, noch weiterzugehen: Sein Tätigkeitsbereich erstrecke sich auf das gesamte Gebiet der EU, heißt es da.

Eroberung klassischer Medien? Wie Auf1 auf den Fernsehbildschirmen landete

Dass Auf1 sich noch weiter ausdehnt, könnte aber auch anders vor sich gehen. Der Sender könnte neue Verbreitungswege erobern. Zum Beispiel echtes, lineares Fernsehen – den Kanal, über den die Tagesschau in Deutschland und die Zeit im Bild in Österreich ihren Weg in die heimischen Wohnzimmer finden. Das schafft nicht nur Reichweite, das schafft auch Vertrauen.

In Österreich hat Auf1 das zumindest schon einmal hinbekommen. Da strahlte der Sender sein Programm zwischenzeitlich über RTV aus, einen regionalen Privatsender, der in der Pandemie in Richtung Verschwörungserzählungen abbog.

Aus einem Bescheid der österreichischen Medienbehörde Komm Austria vom 28. April 2023 geht hervor, dass dieses Ausstrahlen von Auf1-Inhalten bei RTV rechtswidrig war. Denn: Auf1 hatte keine Lizenz, Inhalte auf dem Regionalsender auszustrahlen – ein Verstoß gegen das österreichische Audiovisuelle Mediendienste-Gesetz. Jetzt droht Auf1 eine Strafe von bis zu 40.000 Euro, wie wir berichten.

Dass sich das Ausstrahlen der Inhalte im linearen Fernsehen aber prinzipiell lohnt, hat man auch in der Schweiz verstanden. Alexander Glogg, Gründer des schweizerischen Senders QS24, der mit Auf1 kooperiert, sagt im Interview mit Auf1: „Erst dann kriegt man die Reichweite, wenn man übers Kabelnetz zu den Zuschauern nach Hause will.“ Der Sender listet auf seiner Webseite zahlreiche deutsche Regionalsender als Partner. Drei von ihnen teilten CORRECTIV.Faktencheck allerdings mit, dass eine Kooperation gar nicht (Hamburg1), nicht mehr (Sylt1) oder nur in Form einer gekennzeichneten Werbesendung (Studio 47) stattfinde. QS24 reagierte nicht auf eine Anfrage dazu.

Was sagen deutsche Lokalsender zu einer Kooperation mit Auf1?

Plant auch Magnet im Zuge seiner Deutschland-Expansion derartige Kooperationen mit deutschen TV-Lokalsendern? Im September 2022 sagt er in einem Interview, er suche weitere Partner im Regionalfernsehen. Dem NDR-Medienmagazin Zapp gegenüber erklärt Magnet, dass Auf1 in Deutschland bereits in „gewissen Gebieten“ ausgestrahlt werde –wo genau, wolle er nicht preisgeben, man wolle keine „schlafenden Hunde wecken“. 

CORRECTIV.Faktencheck hat bei mehr als 60 lokalen Fernsehsendern in Deutschland, Österreich und der Schweiz nachgefragt, ob Magnet ihnen eine Kooperation vorgeschlagen hat. Etwas mehr als die Hälfte der Sender meldet sich zurück und dementiert eine Kontaktaufnahme durch Auf1. Manche geben an, den österreichischen Sender gar nicht zu kennen, einige machen deutlich, dass sie eine Kooperation aufgrund des inhaltlichen Profils ablehnen würden. 

Zumindest zwischen dem Lokalsender TV Berlin und Auf1 gibt es jedoch erste Berührungspunkte: Im September 2022 ist Magnet dort als Interview-Gast geladen. In knapp 40 Minuten spricht er über den „mulitkulturellen globalistischen Weltstaat“, die dahinterliegende „Agenda des WEF“ und über die „experimentelle Genspritze“. Moderiert wird die Sendung von der Immobilienmaklerin Silke Schröder, die als Kolumnistin für den der AfD nahestehenden Deutschland-Kurier schreibt. Am 10. April 2023 taucht Schröder dann das erste Mal als Moderatorin bei Auf1 auf: In einer Spezialsendung führt sie das Interview mit dem Ex-Verfassungsschutzchef und aktuellen Bundesvorsitzenden der Werteunion, Hans-Georg Maaßen. CORRECTIV.Faktencheck hat sowohl bei Magnet als auch TV Berlin nachgefragt, ob eine Kooperation geplant ist. Beide antworten darauf nicht.

Wie finanziert sich das Ganze? Laut Auf1 durch Spenden

Auf1 wächst also in jeder Hinsicht und will noch weiter wachsen. Nur: Wie geht sich das alles aus?

Rosa von Suess, Leiterin des Studiengangs Medientechnik und des Lehrgangs Film, TV und Media – Creation and Distribution an der Fachhochschule St. Pölten hat auf Bitte von CORRECTIV.Faktencheck einen Blick auf das Angebot von Auf1 geworfen. Sie schätzt: Die Kosten für das Studio mit der Grundausstattung sind mit etwa 200.000 Euro zu kalkulieren. Dazu kämen pro Jahr noch einmal eine halbe bis eineinhalb Millionen Euro für den laufenden Betrieb – je nach Miete und Höhe der Gehälter. Magnet selbst sagt in einem Video nur soviel: Man brauche monatlich „nicht nur 10.000 Euro, das ist klar“.

Bei Auf1 betont man stets, dass das Angebot spendenfinanziert und daher unabhängig sei. „Wie bei einem Baum fließt die Energie von der Basis her. Die Wurzeln verleihen dem Stamm die Kraft, damit eine herrliche Krone entstehen kann“, so formuliert Magnet das in einem Video. 

Bei näherem Hinsehen ist das komplizierter. CORRECTIV.Faktencheck hat aufgeschlüsselt, welche Unternehmen in und rund um Auf1 involviert sind – und wo es Intransparenzen gibt.

Laut Impressum wird Auf1 vom Verein für basisgetragene, selbstbestimmte, pluralistische und unabhängige Medienvielfalt betrieben. Magnet selbst ist Chefredakteur von Auf1, Obmann des Vereins und dessen Kassier. Er ist aber auch Unternehmer: Er hat ein Einzelunternehmen und ist Geschäftsführer der MS Medienlogistik Werbe GmbH.

Offen ist, wie viel Geld von den Firmen in den Verein geht, der hinter Auf1 steht. Und ob umgekehrt, auch Spendengelder des Vereins an die Firmen gehen. Öffentlich tritt die MS Medienlogistik Werbe GmbH nicht im Zusammenhang mit Auf1 in Erscheinung. Doch die drei Domains, also die Adressen der Webseiten, auf1.tv, auf1.info und auf1.radio wurden allesamt von der GmbH registriert und werden von ihr auch administriert. Das mag vielleicht nicht transparent erscheinen, rechtlich ist das aber in Ordnung, ordnet Albrecht Haller, Rechtsanwalt und Lehrbeauftragter für Kommunikationsrecht an der Universität Wien, auf Anfrage ein. Zumindest, solange der Verein dafür einen marktüblichen Preis an die GmbH zahlt. 

Auf die Frage, ob er aus seiner GmbH Gelder an den Auf1-Verein zuschießt, oder wie viel der Verein etwa für die Domain-Administration zahlt, geht Magnet in seiner Antwort an CORRECTIV.Faktencheck nicht ein, er schreibt: „Ich hatte eine erfolgreiche Werbeagentur, welche es mir auch ermöglichte, Equipment und Personal bei Auf1 vorab zu finanzieren. Am Anfang, wo es keine Spenden gab.“ Warum er die Vergangenheitsform verwendet, ist unklar, die MS Medienlogistik Werbe GmbH ist weiterhin aktiv.

Die Firma hinter dem Auf1-Shop führt der Chef eines Stromanbieters – bei Auf1 wird er als unabhängiger Experte präsentiert

Abgesehen von Magnets Firmen gibt es dann noch die Media in res GmbH. Die betreibt den Shop von Auf1, laut Magnet führt sie auch „viele technische Unterstützungsarbeiten“ für den Verein durch. Und ab hier wird es kompliziert: Die Media in res GmbH wurde mit 35.000 Euro Stammkapital von der Schlauholding GmbH gegründet. Diese Holding besitzt außerdem die Schlaustrom GmbH – ein Energieanbieter, der momentan nicht liefern kann und kürzlich einen Rechtsstreit verlor, weil er offenbar Geld verlangte, um Kundenanfragen zu beantworten. Und sowohl der Stromanbieter, als auch die Holding, der dieser Stromanbieter gehört und die Media in res, die den Auf1-Shop betreibt, haben denselben Geschäftsführer: Jürgen Meinhart. 

Der hielt 2019 einen Vortrag für die ÖVP zum Thema Energiewende, 2022 wurde er Medienberichten zufolge auf einer Corona-Demo gesichtet. Bei Auf1 wettert er als „ausgewiesener Fachmann“ gegen eine Energieverschwörung und betont nebenbei noch, dass Putin bei der „Massenmigration“ und dem „Genderwahnsinn“ nicht mitmache. Dass Meinhart finanziell in den Auf1-Shop involviert ist – in dem man mit Notrationen, Waffenratgebern und sogenannten Sicherheitsschirmen auf sämtliche Krisen vorbereitet wird – wird in dem scheinbar journalistischen Interview nicht dazu gesagt. 

Auf Anfrage von CORRECTIV.Faktencheck sieht Meinhart kein Problem darin, dass diese Verbindungen im Interview nicht öffentlich gemacht werden. Er schreibt auch: Er profitiere „persönlich“ nicht von der wirtschaftlichen Tätigkeit der Media in res Medien GmbH. Die produziere für den Verein hinter Auf1 zu „marktüblichen, eher günstigen Konditionen“.  Und: Zwischen Schlaustrom und Schlauholding und dem Verein gebe es keine geschäftlichen Verbindungen oder Spenden.

Screenshot aus dem Einkaufswagen im Auf1-Shop. Dort liegen High Energy Bars, ein Ratgeber für freie Waffen und ein Sicherheitsschirm.
Im Auf1-Shop gibt es allerlei Produkte, um sich auf Extremsituationen vorzubereiten – darunter Waffenratgeber und einen Regenschirm, der sich laut Produktbeschreibung auch für „schmerzhafte Stiche oder Stöße“ eignet (Quelle: Auf1-Shop; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Magnet betont zu alledem lediglich: „Unsere Geschäftstätigkeit wird von verschiedenen Rechtsanwälten begleitet und wir beauftragen Steuerberatungs- und Unternehmensberatungskanzleien, da wir sehr bemüht sind, alles ordnungsgemäß abzuwickeln“. Was er allerdings zugibt: Ganz reichen die Spenden an den Verein nicht, um Auf1 zu betreiben. Ein „geringer Teil“ komme auch aus den Shop-Verkäufen.

Ein undurchsichtiges Unternehmernetzwerk unterstützt Auf1 ebenfalls finanziell

Und dann gibt es da noch das Unternehmernetzwerk. Ein undurchsichtiger, innerer Kreis, von dem Auf1 ebenfalls finanzielle Unterstützung erbittet. Was genau die Unternehmer für ihre Mitgliedschaft bekommen, ist unklar. Ebenso unklar ist, wer Mitglied ist. Bekannt ist, dass die Mitglieder manche Veranstaltungen von Auf1 gratis besuchen dürfen. Im Interview mit Zapp bleibt Magnet dazu betont vage: Die Gelder würden nicht als Spenden an den Verein gehen. Aus den Ideen der Unternehmer sei aber das Sendungsformat Wirtschaft Auf1 hervorgegangen, dort werden auch Wirtschaftstreibende zu unterschiedlichen Themen interviewt. Zahlen die Mitglieder des Unternehmernetzwerkes also dafür, um in der Sendung vorzukommen? CORRECTIV.Faktencheck hat mehrere Unternehmer, die in dem Format zu Gast waren, kontaktiert – sie haben sich entweder nicht gemeldet, oder gesagt, sie seien nicht im Netzwerk. 

CORRECTIV.Faktencheck hat auch Magnet mehrere Fragen zu diesem Netzwerk gestellt, etwa, wo das darüber eingenommene Geld landet und ob man dafür Medienpräsenz auf Auf1 bekommt. Er antwortet nicht auf diese Fragen.

Auf1 macht rechte Inhalte salonfähig

Was also ist Auf1? Ein Verschwörungssender, der von der Nische in die Breite schwappt und das ein oder andere neue Projekt plant? Die übliche Mischung aus Verschwörung, Corona-Kritik und Blackout-Angst, wie man sie in vielen Desinformations-Kanälen findet? 

Klar ist: Sender wie Auf1 und Akteure wie Magnet verschieben den Diskurs nach rechts und machen ihn salonfähig. In verschiedensten Bereichen. Zum Beispiel beim Thema Corona: „Rechtsextreme haben es geschafft, dass mit ihnen zusammen am meisten über die Pandemie gesprochen wurde, dass sie am meisten auf der Bühne zu hören waren“, sagt Cemas-Forscher Holnburger. Das gelte auch für die anderen großen Krisen der Zeit, den Ukraine-Krieg und den Klimawandel – und für gesellschaftliche Fragen. Holnburger sieht bei Magnet eine „rechtsextreme Kultur“ und einen „Angriff auf Trans-Identitäten, auf das nicht traditionelle Familienbild“. 

Diese Verschiebung des Diskurses gelingt, indem Formate wie Auf1 bei ihren Zusehenden etwas auslösen, das Holnburger „falsche Kompromisse“ nennt. Das funktioniert so: Auf der einen Seite stehen etablierte Medien, in denen journalistisch gearbeitet wird und in denen es berufsethische Grundsätze gibt. Und auf der anderen Seite gibt es das, „was Stefan Magnet macht: pure Beeinflussung und teilweise sogar Lügen“. Das Publikum versuche dann, einen falschen Kompromiss in der Mitte herzustellen. Doch sehr oft liegt die Wahrheit eben nicht dazwischen. 

Ist Magnet also mit dem Sender das gelungen, wovor der österreichische Verfassungsschutz 2006 beim Bund freier Jugend warnte: Dass er „langfristig“ eine „führende Rolle als Träger, Erhalter und Verbreiter rechtsextremen Gedankengutes“ anstrebe?

Ein Rückblick auf das Auf1-Programm der vergangenen Wochen: Da gibt es Schlagzeilen wie: „Deutsche raus, Ausländer rein: Wiederholt sich der Asyltsunami aus 2015?“ oder „Genderwahn: Unter dem Regenbogen ist eine totalitäre, aggressive Bewegung entstanden“. Und erst im März sind kurz hintereinander zwei bemerkenswerte Gäste bei dem Sender – einer in Deutschland und einer in Österreich.

In die Auf1-Studios werden immer wieder rechtsextreme Gäste geladen und es wird gegen Flüchtende gehetzt

In Berlin empfängt Martin Müller-Mertens Anfang März einen Mann, der in der rechtsextremen Szene bestens bekannt ist: Seinen ehemaligen Chef, Jürgen Elsässer, Gründer des rechtsextremen Compact-Magazins. Elsässer steht anderen rechtsextremen und rechten Organisationen, wie Pegida, der Identitären Bewegung und dem Institut für Staatspolitik von Götz Kubitschek nahe. Er war Mitbegründer des Vereins Ein Prozent, der laut dem Aktionsbündnis Brandenburg seit 2015 Spenden sammelt, um „flüchtlingsfeindliche, rassistische und rechtsextreme Initiativen zu professionalisieren, zu verstetigen, thematisch zu verbreitern und politisch wirkmächtiger zu machen.“ Elsässer sieht sich selbst als Schirmherr der völkischen Bewegung. All das spricht Müller-Mertens nicht an – er präsentiert Elsässer als Compact-Chef und Experten für Wirtschaftsfragen. 

Nur wenige Tage später ist in Österreich Martin Sellner zu Gast bei Magnet. Sellner war Gründer der Identitären Bewegung (IB). Die Jüdische Allgemeine nennt Sellners IB„braune Hipster“. Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl schreibt, die IB habe „offenkundige Wurzeln in der Neonazi-Szene“. In Österreich sind die Symbole der IB sogar verboten. 2019 wurde bekannt, dass die IB 5.000 Euro von einem Mann erhielt, der in Neuseeland 51 Menschen tötete

Bei Auf1 sagt Sellner auf Magnets Frage, wie das ideale Frauenbild aussehe: „Kinder, Küche, Kirche“. Und, zum Thema „bedrohte Völker“: Es gebe einen „fast schon infernalischen Hass gegen alles Europäische, alles Weiße, gegen unser Volk“. Magnet widerspricht nicht. Sondern nennt Migration eine Waffe.

Bei Auf1 kommen wichtige Köpfe der rechtsextremen und neurechten Szene zusammen, der Sender bietet ihnen ohne kritische Gegenstimme eine Bühne. Doch auch abgesehen von den Gästen ist nicht alles so harmlos, wie es im freundlichen Studiolicht wirkt.

Die Inhalte von Auf1 sind für Cemas-Experte „Rechtsextremismus in feinem Gewand“

Cemas-Geschäftsführer Holnburger sagt über die Sprache von Auf1, sie wirke für ihn wie„Rechtsextremismus in feinem Gewand“. Er glaube, Magnet wolle mit dieser „vergifteten und teils antisemitischen“ Rhetorik Meinung „verändern“ und „korrigieren“. Die bedrohliche Sprache von Auf1, wo ein Systemumsturz herbeigesehnt wird, wo die momentane gesellschaftliche Ordnung neu aufgebaut werden soll, könne Menschen radikalisieren und bringe etwa Jüdinnen und Juden oder Geflüchtete in Gefahr. Gefordert seien da auch die Behörden, wie der Verfassungsschutz, meint Holnburger. „Der Gesetzgeber erkennt Antisemitismus nur dann, wenn er explizit ist, wenn über Jüdinnen und Juden gesprochen wird. Wenn man aber Globalist und Ähnliches sagt, dann wird man plötzlich taub für das, was da passiert.“ 

Magnet schreibt an CORRECTIV.Faktencheck: Er würde sich zwar selbst nicht als Rechtsextremen bezeichnen, sehe das aber als Kompliment, denn heute sei einer Rechtsextremer, wer Charakter und die Fähigkeit zum kritischen, selbstbewussten Denken habe.

Nach der Medienrevolution ist vor der Medienrevolution

Magnet liest die E-Mail-Antworten, die er an CORRECTIV.Faktencheck auf eine umfassende Anfrage für diese Recherche geschickt hat, am 21. April in einem Video vor. Die Fragen – darunter einige unbeantwortete, etwa zur konkreten Finanzierung oder zu geplanten Kooperationen – liest er nicht vor. 

Er sagt, er wolle, dass Auf1 der meistgesehene Sender im deutschen Sprachraum werde, er wolle eine Medienrevolution. Medienrevolution – ein Begriff, der bei Auf1 omnipräsent ist: Als Werbekampagne ziert er Busse, Plakate und Aufkleber von Auf1, ist als Motto bei Protesten sichtbar und Magnet kündigt regelmäßig an, dass sie nicht mehr aufzuhalten sei. 

Das Textportal Auf1.info – zuvor auch als „Triebwerk“ der vermeintlichen Medienrevolution angekündigt – hat zwar in nur vier Monaten die halbe Reichweite des Wochenblicks erreicht, dümpelt aber auf einem Level von 25.000 Abos auf Telegram dahin. Und die Verlegung der Hauptberichterstattung nach Deutschland? Zumindest aktuell kann davon noch nicht die Rede sein, bisher wirkt das eher wie eine semi-professionelle One-Man-Show. 

Fest steht: In seinen Vereinsstatuten hat sich Auf1 Platz für mehr Projekte gelassen, auch abseits der Medienbranche. Da ist von Erwachsenenbildung die Rede und von der Verständigung zwischen Völkern. Und: Da ist auch festgeschrieben, dass der Verein in der ganzen EU tätig werden kann.

Ein Rückblick auf Juni 2021, Magnet damals noch frischgebackener Chefredakteur, Auf1 erst seit einigen Tagen auf Sendung, es ist mitten in der Corona-Pandemie. Die Chance der Krise sei, sagt Magnet in einem Video, das Gemeinwesen neu zu organisieren. Er garantiert „weitere Folgeprojekte“ nach Auf1, abseits der Medienwelt: „Denken wir nur daran, was im Bereich der Ernährung, im Bereich der Gesundheit, der Bildung, der Schulen alles möglich wäre, wenn wir unsere Kräfte bündeln.“ Auf die Nachfrage von CORRECTIV.Faktencheck, was er damit meint, geht Magnet nicht ein. Er schreibt: „Ich verspreche Ihnen hiermit: Der Ausbau von Auf1 geht weiter.“ Für ihn ist es eine Chance, für andere eine Drohung.

Update, 28. April 2023: Wir haben im Text ergänzt, dass die Komm Austria in einem Bescheid am 28. April mitteilte, dass Auf1 mit dem Ausstrahlen seiner Sendungen bei RTV einen Rechtsverstoß begangen hat.

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Über die Autorinnen

Gabriele Scherndl war mehrere Jahre lang bei der österreichischen Tageszeitung Der Standard, zuletzt im Innenpolitik-Ressort. Zuvor schrieb sie als freie Autorin unter anderem für Datum, den Falter und die taz. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem österreichischen Prälat-Leopold-Ungar-Preis und dem deutschen Nachwuchspreis „Grüne Reportage“. Seit Herbst 2022 ist sie in Berlin und Teil von CORRECTIV.Faktencheck.

Paulina Thom
Paulina Thom

Journalistin

Paulina hat Kulturwissenschaft und Geschichte in Potsdam und Berlin studiert. Neben dem Studium hat sie als Lektorin gearbeitet und in der Redaktion Zeitgeschichte-online am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung hospitiert. Seit Mai 2022 ist sie Volontärin im Faktencheck-Team.

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