Die klima.community startet
CORRECTIV veröffentlicht die neue Plattform klima.community. Die Web-App verzeichnet Initiativen, Vereine und Expertinnen und Experten rund um die Themen Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit im gesamten Ruhrgebiet. Auf klima.community können sie gemeinsam Veranstaltungen organisieren und sich vernetzen. So werden Expertisen und bürgerliches Engagement im Ruhrgebiet gebündelt.
CORRECTIV hat mit klima.community eine Netzwerkplattform für das Ruhrgebiet entwickelt, mit der sich lokale Initiativen und Experten des Ruhrgebiets vernetzen und eine größere Öffentlichkeit erreichen können. klima.community ist ein offenes Verzeichnis für alle Initiativen und Experten, die sich mit den Themen Nachhaltigkeit, Mobilität und Umweltschutz befassen. Über die Plattform können gemeinsam Veranstaltungen geplant, Mitveranstalter eingeladen und Profile angelegt werden. Das Projekt wird von der Mercator Stiftung gefördert.
Stationen für überschüssige Lebensmittel, Kleidertauschbörsen oder die nächste Fahrrad-Demo – interessierte Menschen sehen auf einen Blick, wer sich in ihrer oder einer anderen Stadt für welches Thema stark macht. Sie können Initiativen, Experten und Veranstaltungen vorschlagen oder selbst die nächste Aktion organisieren. Wer sich in seiner Stadt engagieren möchte, hat einen schnellen Überblick und kann sich vernetzen – die Planung wird einfacher und die Wirkung größer.
Nutzerinnen und Nutzer können die große Bandbreite an Bürgerinitiativen, Veranstaltungen und Experten auf klima.community durchforsten, ohne sich anzumelden. Die Inhalte sind übersichtlich nach Themenfeldern und Städten geordnet. klima.community ist eine sogenannte Progressive-Web-App. Das bedeutet, dass sie einfach über den Browser genutzt werden kann. Nutzer können interessante Veranstaltungen und Projekte speichern und mit wenigen Klicks einen individuellen Kalender erstellen, ohne sich ein Programm herunterladen zu müssen.
Von der Klimawoche zur Klima-App
Die Idee zu klima.community ist während der CORRECTIV-Klimawochen entstanden. Unsere Klimaredaktion lud in acht Kommunen im Ruhrgebiet zu Veranstaltungswochen rund um die lokalen Auswirkungen und Lösungsansätze der Klimakrise ein. Wir verfolgen damit das Konzept des konstruktiven Journalismus: CORRECTIV öffnet Redaktionsräume und lädt Bürgerinnen und Bürger zu Debatten und zu unseren Recherchen ein. Wir möchten Menschen zusammenbringen und Wege aufzeigen, aktiv zu werden.
Bei den Klimawochen fiel auf: Einige der Teilnehmenden waren bereits in lokalen Bürgerinitiativen engagiert und meist gut über die Zustände in ihrer Stadt informiert. Doch sind diese Initiativen oft nicht überregional vernetzt. Viele konzentrieren sich auf das, was vor ihrer Tür passiert: Vom Schutz des Stadtwäldchens über die Einrichtung verkehrsberuhigter Zonen bis zum Einsammeln und Verteilen noch genießbarer Lebensmittel.
Manche Teilnehmende waren überrascht, dass sich einige Kilometer weiter im nächsten Ort Menschen für die gleichen Ziele einsetzen. Der Wunsch nach einer überregionalen Plattform wurde laut. Denn die Herausforderungen sind vielerorts die gleichen, gerade in einer Region wie dem Ruhrgebiet mit 53 einzelnen Kommunen.
Gemeinsam mehr erreichen
Das zivilgesellschaftliche Engagement in den zahlreichen Ruhr-Initiativen ist nicht nur Ausdruck eines demokratischen Selbstverständnisses und Mitbestimmungswillens in der eigenen Stadt – oft sind es gerade diese Initiativen, die durch beharrliche Arbeit vor Ort Veränderungen anstoßen. Sie liefern der kommunalen Politik und Verwaltung die Impulse, die es braucht, um das Leben in einer Stadt zu verbessern.
Wenn sich lokale Initiativen nun über Stadtgrenzen hinweg zusammenschließen und ihr Know-How bündeln, können sie politische Zugkraft für tiefgehende Veränderungen entwickeln. So wie zum Beispiel in Essen: Dort hat es das Bündnis RadEntscheid Essen geschafft, die Radwende zur beschlossenen Sache zu machen. Ein Erfolg, der anschlussfähig ist und die Verkehrsrevolution Ruhr befeuert.
Damit Bürgerbegehren politischen Druck erzeugen, braucht es Kraft und Erfahrung. Über klima.community können interessierte und erfahrene Bürgerinnen und Bürger zusammenfinden, um ihre Kräfte zu bündeln.