- Startseite
- Themen
- Missbrauch in der katholischen Kirche
Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet.
Jahrelang wurde ein pädokrimineller Priester geschützt. So klar war die Verantwortung der Bischöfe bis hoch zum Vatikan noch nie sichtbar.
von Marcus Bensmann, Gabriela Keller und Justus von Daniels

Landgericht Essen bestätigt Missbrauch – Bistum muss Schaden bezahlen

Klerikaler Missbrauchsprozess: Die Widersprüche des Essener Bistums

Ehemaliger Pfarrer H. wegen Missbrauchsvorwürfen vor Gericht in Essen, doch der Täter kam als Zeuge

Rücktritt eines katholischen Pfarrers: „Bislang nicht bekannte Vorwürfe“ und ein brisantes Gutachten

Opferanwälte fordern, Schadensansprüche bei Missbrauch leichter anzuerkennen

Missbrauchsopfer verkünden Erzbischof Georg Gänswein den Streit
FAQ
Berichte über massenhaften Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche weltweit begannen mit der Recherche des Boston Globe in den USA 2002. Der systematische Missbrauch in Irland, Frankreich und Australien wurde öffentlich, 2010 erreichte die Missbrauchsdebatte auch Deutschland. Immer war die zentrale Frage: was wussten der Vatikan und der Papst über den Missbrauch.
Die New York Times-Recherche legte damals die direkte Mitverantwortung des deutschen Papstes für die Wiedereinsetzung des Priesters H. offen, der vorher Kinder missbraucht hatte, was der Kirche bekannt war. In Studien und Untersuchungen versuchen die Bistümer und die deutsche Bischofskonferenz seither das Ausmaß und die Gründe für den Missbrauch aufzuklären. Am 20. Januar veröffentlicht die Münchner Anwaltskanzlei Kanzlei Westpfahl, Spilker, Wastl die Untersuchung zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising, die die Kirche in Auftrag gegeben hatte. Der Fall H. wird in dieser Studie eine zentrale Rolle einnehmen. Bis heute ist nicht über Entschädigungszahlungen für die tausenden Opfer des Missbrauchs in Deutschland entschieden.
Das Erzbistum München und Freising hatte die Rechtsanwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) beauftragt, die Dimension des sexuellen Missbrauchs im Bistum seit 1949 sowie den Umgang mit den Fällen innerhalb der Kirche zu untersuchen. Für das Gutachten wurden Opfer und Zeugen befragt. Die Anwälte gehen von mindestens 497 Geschädigten aus, in 42 Fällen wurden Unterlagen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Den Gutachtern zufolge tragen Vorgesetzte der katholischen Kirche eine Mitverantwortung. Ein eigener Teil des Gutachtens beschäftigt sich mit dem Fall des Priesters H., der in Bayern über Jahrzehnte eingesetzt wurde, obwohl der Kirchenleitung sein pädokriminelles Verhalten bekannt war. Ein neuer Zeuge, der sich im Vorfeld gegenüber CORRECTIV und dem BR geäußert hat, berichtet dort von Missbrauch durch H. bis in die 1990er Jahre.
Das Gutachten wurde am 20. Januar 2022 vorgestellt und veröffentlicht.
Auch dem ehemaligen Papst Benedikt XVI. wird Fehlverhalten in vier Fällen im Zusammenhang mit sexuellen Missbrauch durch Priester vorgeworfen. Kardinal Joseph Ratzinger war ab 1977 mehrere Jahre Erzbischof in München und Freising. In dieser Position sei er mitverantwortlich gewesen, sein Verhalten muss nach Ansicht der Gutachter neu bewertet werden. In diese Zeit fällt auch der Fall des Priesters H., von dem der ehemalige Papst gewusst haben soll. Dieser bestreitet, Kenntnis von dem Verhalten des Priesters gehabt zu haben. Ratzinger hat in einem 82-seitigen Schreiben ausführlich auf Fragen der Anwälte geantwortet, das auch Teil des Gutachtens ist.
Ihre Spende ermöglicht
unsere Arbeit
- Hunderte Faktenchecks, die vor Manipulation schützen & Orientierung bieten.
- Investigative Recherchen, die Skandale enthüllen und Mächtige zittern lassen.
- Tausende Presseanfragen, die Ihr Recht auf Transparenz durchsetzen.
- Millionen Bürgerinnen & Bürger, die unsere Inhalte kostenfrei lesen.
Gemeinnützig
CORRECTIV ist eine gemeinnützige GmbH. Wir orientieren uns am Gemeinwohl. Unsere Inhalte sind für alle kostenfrei. Alle Spenden sind steuerlich absetzbar.