Es kursieren Bilder und Videos, die zeigen sollen, dass der ukrainische Sänger Oleh Psiuk beim Eurovision Song Contest einen Hitlergruß zeigte. Doch auf den Originalaufnahmen des ESC erkennt man, dass Psiuks Finger gespreizt waren, als er seine Hand hob. Der vermeintliche Hitlergruß ist eine optische Täuschung und entsteht lediglich durch die Kameraperspektive.

Laut Wladimirs Putins Propaganda wollen die russischen Truppen die Ukraine von Nazis befreien. Ein krudes Narrativ, das auch hierzulande Früchte trägt. Im Netz kursieren immer mehr Bildvergleiche mit denen Scholz, Lindner und anderen Politgrößen Nazi-Großväter angedichtet werden. Unser Faktencheck-Team hat sich auf die Suche nach dem Ursprung gemacht und ist auf einen bekannten russischen Oligarchen gestoßen.

Was steckt hinter Putins Rechtfertigung für seinen Einmarsch in die Ukraine? Laut pro-russischer Propaganda wolle er das Land von Faschisten befreien. Dieses Nazi-Narrativ wird gezielt für Propaganda und Desinformation genutzt. Ukrainische und internationale Experten haben mit uns über den Einfluss rechtsextremer Gruppen in der Ukraine gesprochen und erläutern, was es mit dem vermeintlichen Nationalismus auf sich hat.

Laut mehreren Beiträgen im Netz stehen Deutschland und Russland seit Kurzem offiziell im Krieg. Grund dafür sei die Auflösung des Zwei-plus-Vier-Vertrags vonseiten Russlands. Die Behauptung ist frei erfunden. Der Vertrag ist immer wieder Inhalt von Verschwörungserzählungen von Reichsbürgern und Akteuren aus der Querdenken-Bewegung.

In Sozialen Netzwerken kursiert ein kurzer Videoausschnitt, der den ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Videogespräch unter anderem mit Elon Musk zeigt. Auf Selenskyjs Schreibtisch ist dabei deutlich ein Haufen weißes Pulver und daneben eine Kreditkarte zu sehen. Laut den Beiträgen handelt es sich um Kokain. Das Video kursiert international, wurde jedoch manipuliert und von pro-russischen Accounts verbreitet.

Online verbreitet eine Frau per Video falsche Behauptungen über einen angeblichen Mord nahe Nürnberg. Ukrainer sollen dort einen russisch sprechenden Mann niedergestochen haben. Der geschilderte Fall ist der Polizei jedoch nicht bekannt. Die Behauptung erinnert an eine ähnliche Falschmeldung aus dem März dieses Jahres.

In Telegram- und Facebook-Beiträgen wird behauptet, Bundeskanzler Olaf Scholz sei der Enkel eines SS-Mannes. Es finden sich jedoch keine Belege für diese Aussage. Archivunterlagen geben Aufschluss über die familiäre Situation des vermeintlichen Großvaters, die deutlich gegen die Verwandtschaft sprechen.

Auf Facebook wird behauptet, 70 Prozent der Grünen-Wähler seien Jungwähler. Diese Annahme kursierte schon 2021 und war damals wie heute falsch. Ergebnisse aus Bundes- und Landtagswahlen zeigen, dass der Anteil an Jungwählerinnen und Jungwählern ein anderer ist.

Seit Anfang März kursieren Dokumente über zwei ukrainische Forschungslabore im Netz, diese wurden von Russland veröffentlicht und sollen die Existenz eines geheimen Biowaffen-Programms beweisen. Doch die Dokumente belegen die Behauptung nicht. Laut Experten sind Krankheitserreger in den Dokumenten gelistet, was auf die normalen Arbeitsabläufe in einem mikrobiologischen Labor hindeutet.

Nicht alle zeigen sich derzeit offen gegenüber den Menschen aus der Ukraine. Im Netz kursiert ein Video eines Zuges, der mit Bierflaschen und Kritzeleien verunreinigt wurde. Dazu wird behauptet, ukrainische Geflüchtete seien für die Verwüstung verantwortlich. Das stimmt nicht: Es waren offenbar Fußballfans.

In den sozialen Netzwerken kursiert die Behauptung, in der Oberpfalz seien Spenden für die Ukraine entsorgt worden. Stattdessen sollen die bereitgestellten LKW angeblich Waffen liefern. Das stimmt nicht – tatsächlich brachte der Konvoi Essen und Arzneimittel an die polnisch-ukrainische Grenze.

Die Explosion der aktuellen Spritpreise wird offenbar auch zum Anlass genommen, Falschmeldungen in Umlauf zu bringen. Auf Twitter kursiert ein angebliches Zitat des Grünen-Politikers Anton Hofreiter. Er soll gesagt haben: „Wenn sie sich kein Benzin mehr leisten können, nehmen sie einen Kredit auf und kaufen einfach ein E-Auto.“ Das Zitat ist frei erfunden.
