Serpil Temiz Unvar verlor ihren Sohn Ferhat Unvar durch den rechtsterroristischen Anschlag am 19. Februar 2020 in Hanau. Um über institutionellen Rassismus aufklären, rief sie die „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“ ins Leben. Für unser Projekt „Menschen – im Fadenkreuz des rechten Terrors“ haben wir mit ihr gesprochen. Sie berichtet, was passieren muss, damit die rassistische Gewalt in Deutschland ein Ende findet.

Der rechte Verein „Ein Prozent“ reißt Aussagen des sächsischen Innenministers Armin Schuster aus dem Kontext. Schuster sprach mit seinem Satz „Wir kriegen euch“ nicht Demonstrierende bei Energieprotesten allgemein an, sondern Rechtsextremisten. Der Faktencheck erklärt, wie der vom Verfassungsschutz beobachtete Verein agierte.

Wer denkt, rechte Gewalt fände nur im Osten Deutschlands statt, irrt sich gewaltig. Rechte Anschläge, Hakenkreuz-Schmierereien und rassistische Attacken finden überall in Deutschland statt. Das Projekt „Tatort” Rechts zeigt über 16.000 Fälle. Auf einer interaktiven Karte kann durchsucht werden, welche rechten Attacken es in der eigenen Nachbarschaft gab.

Im Bundestag ist die Polizei nicht nur Freund und Helfer, sondern vor allem Beschützer der deutschen Demokratie. Im vergangenen Jahr hatte die taz mehrere rassistische Aussagen innerhalb der Bundestagspolizei aufgedeckt; auch Reichsbürger sollen unter den Beamten sein, zudem ist ein Hitlergruß bezeugt. Nun hat ein neuer Sicherheitschef das Amt übernommen. Der ist mutmaßlich allerdings rechter Burschenschafter.

Die „Grauen Wölfe“ verbreiten auch in Deutschland Angst und Schrecken: Die Linke und kurdische Politiker, Aktivistinnen und Journalisten sind dem Terror der rechtsextremen türkischen Bewegung ausgesetzt und Zielscheibe im Netz. Es bleibt nicht immer bei Drohungen in der virtuellen Welt, auch Angriffe auf der Straße sind bekannt. Eine Recherche der taz zeigt die Untätigkeit deutscher Behörden auf und macht deutlich, wie gewaltbereite Netzwerke über Ländergrenzen hinaus agieren.

Stellen Sie sich vor, Sie erhalten einen Brief. In dem steht, Sie würden von Neonazis als ihr Feind betrachtet. Die Rechtsextremen wüssten Ihre Telefonnummer und wo Sie wohnen. In Deutschland ist das keine Seltenheit. Tausende Menschen stehen auf sogenannten Feindeslisten. Wer sind diese Menschen? follow me.reports hat unser Projekt „Menschen – Im Fadenkreuz des rechten Terrors“ begleitet.

Über Monate haben wir zur Geschichte rechten Terrors recherchiert, haben Opfer getroffen und Menschen porträtiert, die auf Feindeslisten stehen. Nun ist das Buch zum Projekt „Menschen – Im Fadenkreuz des rechten Terrors“ verfügbar. Alle Texte und Bilder sind auch frei auf unserer Projektseite verfügbar.
