Faktencheck

Ellwangen – Abgelehnter Togoer in Abschiebehaft

Die Seite „journalistenwatch.com” schreibt, der Togoer, der in Ellwangen zunächst nicht abgeschoben werden konnte, sei noch immer nicht in Abschiebehaft. Das stimmt nicht. „Der Mann ist in Abschiebehaft“, sagt der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl.

von Cristina Helberg

Die Meldung, dass eine geplante Abschiebung in Ellwangen durch Flüchtlinge verhindert wurde, griffen Anfang Mai mehrere überregionale Medien auf.© Noah_Fischer / pixabay

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Die Seite „journalistenwatch.com” verbreitet mit einer veralteten Meldung den Eindruck, ein Flüchtling aus Togo sei nicht in Abschiebehaft. Das ist falsch. „Der Mann ist in Abschiebehaft“, sagt der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl.

Der Fall um die gescheiterte Abschiebung eines togoischen Flüchtlings in Ellwangen sorgte bundesweit für Schlagzeilen. In einem Artikel vom 3. Mai schreibt die Seite „journalistenwatch.com“, der Mann müsse nicht in Abschiebehaft. Stattdessen befinde er sich in Polizeigewahrsam. Das stimmt mittlerweile nicht mehr.

„Der Mann ist in Abschiebehaft“, stellte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl am 4. Mai klar.  Der 23-jährige Togoer warte in einer Abschiebehafteinrichtung in Pforzheim auf seine Überstellung nach Italien. „Wir wollen die Ausreisepflicht rasch durchsetzen und reizen alles aus, um den Aufenthalt in unserem Land zu beenden – so schnell wie das in einem rechtsstaatlichen Verfahren nur immer geht“, so Strobl.  

Artikel nicht aktualisiert

Die Seite „journalistenwatch.com“ beruft sich in ihrer Berichterstattung auf einen Online-Artikel der Zeitung „Junge Freiheit“. Beide Artikel wurden jedoch seit dem 3. Mai, als der Togoer noch nicht in Abschiebehaft saß, nicht aktualisiert und vermitteln deshalb eine falsche Information.

Die Meldung, dass eine geplante Abschiebung in Ellwangen durch Flüchtlinge verhindert wurde, war in der ersten Maiwoche von verschiedenen überregionalen Medien aufgegriffen worden. Zuvor hatte eine Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Aalen zu dem Vorfall eine „extrem aggressiv und gewaltbereit empfundene Konfrontation“ beschrieben. Die „Taz“ recherchierte später, dass sich kaum einer der zunächst aufgestellten Vorwürfe „von Angriffen, Gewalt und womöglich versteckten Waffen“ erhärtet habe.