Es war kein Flüchtling – „Halle-Leaks“ erfindet Fluchthintergrund
Der Blog „Halle-Leaks“ behauptet, dass es sich bei einem mutmaßlichen Vergewaltiger in Heilbronn um einen „Vergewaltiger-Flüchtling“ handelt. Ein Blick in die Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Heilbronn zeigt: Das ist falsch.
„Halle-Leaks“ greift einen Vorfall vom 24.5.2018 in Heilbronn auf, der bundesweit für mediale Aufmerksamkeit sorgte: Ein 7-jähriger Junge verteidigte seine Mutter mit einem Roller gegen einen Mann, der diese vergewaltigen wollte.
„Halle-Leaks“ ruft in ihrem Artikel vom 27. Mai in diesem Zusammenhang zu Gewalt gegen Flüchtlinge auf. Dort steht: „Sie verstehen einfach keine andere Sprache. Das hat der 7-jährige in seiner kindlichen Intuition schon begriffen. Wir müssen uns geschlossen wehren und diese Tiere (sind nicht alle so) aus dem Land jagen.“
Die Staatsanwaltschaft Heilbronn veröffentlichte am 25. Mai 2018 gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Heilbronn eine Pressemitteilung zu dem Vorfall. Darin heißt es: „Im Zuge der weiteren Ermittlungen konnte ein 39-jähriger Deutscher in Neckargartach vorläufig festgenommen werden. Er steht im dringenden Tatverdacht, den Angriff auf die 44-Jährige am Donnerstagmorgen verübt zu haben“.
Auch „T-Online“, auf die „Halle-Leaks“ sich beruft, schreibt von einem 39-jährigen Täter. Dieser steht im Verdacht noch weitere Übergriffe begangen zu haben. Dass es sich bei dem Mann um einen Flüchtling handelt ist eine Erfindung von „Halle-Leaks“. Der mutmaßliche Täter befindet sich in Untersuchungshaft.