Militär

Falschmeldung über deutsche Beteiligung am angeblich geplanten Angriff der USA auf Syrien

Nach Berichten über einen Chemiewaffen-Angriff auf die syrische Stadt Duma am Samstag ist der Konflikt zwischen den USA und Russland eskaliert. US-Präsident Donald Trump kündigte mögliche Vergeltungsschläge an. Eine Falschmeldung behauptet, ein Schiff der deutschen Marine könnte an einem Angriff beteiligt sein.

von Tania Röttger

Die Fregatte „Hessen“. Sie ist nicht auf dem Weg nach Syrien.© Presse-und Informationszentrum Marine / Presseportal.de

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Die Fregatte „Hessen“ wird nicht an einem etwaigen Raketenangriff der USA auf Syrien beteiligt sein.

Das „Compact-Magazin“ behauptet, die USA würden Schiffe nach Syrien schicken, um einen Militärschlag zu verüben. An dem Einsatz soll laut „Compact-Magazin“ auch das deutsche Kriegsschiff „Hessen“ beteiligt sein. „Pentagon will deutsches Kriegsschiff vor der syrischen Küste mit dabei haben“, heißt es in dem Artikel.

Als Quelle nennt „Compact-Magazin“ das Portal des US-Militärs „Stars & Stripes“. Dort wurde bereits Ende Januar über gemeinsames Training der Fregatte Hessen und der „USS Harry S. Truman“ berichtet. Im Moment befinden sich die Schiffe im US-Atlantikhafen Norfolk. Sie sollen im Laufe diesen Mittwochs in See stechen. Die gemeinsame Fahrt ins Mittelmeer war also schon seit Monaten geplant. Das bestätigt auch die Marine.

„Das Training der Fregatte ‚Hessen‘ mit einem amerikanischen Flugzeugträgerverband ist schon seit langem geplant. Auch die Verlegung in das Mittelmeer hat demnach ihre Ursache nicht in der aktuellen politischen Entwicklung“, schreibt Gunnar Wolff, Sprecher der deutschen Marine.

Und zu der Behauptung, ein deutsches Marineschiff könnte bei einem US-Angriff auf Syrien mitmachen: „Die Beteiligung von deutschen Soldaten an Einsätzen muss durch den Bundestag beschlossen werden. Sie können davon ausgehen, dass die ‚Hessen‘ vor einem nicht (vom Bundestag) mandatierten Einsatz aus dem Unterstellungsverhältnis eines Verbandes herausgelöst wird.“

Also: sollte der Flugzeugträger „Truman“ an möglichen Angriffen auf Syrien teilnehmen, würde die „Hessen“ vorher den Flugzeugträgerverband verlassen.

Trump droht auf Twitter

Am Mittwoch sprach US-Präsident Trump erneut von möglichen Vergeltungsschlägen.

„Russland schwört, dass es alle Raketen abschießen wird, die auf Syrien gefeuert werden. Mach dich bereit, Russland, denn sie werden kommen, nett und neu und ‚schlau!‘“, schrieb er auf Twitter.

Daraufhin sagte das Pentagon laut Reuters in einem Statement, man kommentiere potentielle zukünftige militärische Aktionen nicht. Für eine „Charakterisierung“ des Präsidenten-Tweets, müsse das Weiße Haus befragt werden.