Der Prozess, Tag 32
Neben Kopfschmerzen soll Stadtmann auch unter einem Stimmungstief gelitten haben. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit ging es heute um Stadtmanns Beziehungen.
Neben Kopfschmerzen soll Stadtmann auch unter einem Stimmungstief gelitten haben. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit ging es heute um Stadtmanns Beziehungen.
Der Sachverständige Henning Blume hat wenig an den grundsätzlichen Analysemethoden der zuständigen Labore auszusetzen. Doch auch er rügt Dokumentationsmängel. Und regt eine externe Inspektion an.
Kuverts voller Geld habe seine Ex-Frau in der Alten Apotheke bekommen, behauptet Ralf U.. Von der Unterdosierung und dem Verkauf abgelaufener Zytostatika habe sie gewusst. Derweil ermittelt die Staatsanwaltschaft Essen nun gegen Stadtmanns Eltern.
Heute sind keine Zeugen oder Sachverständigen geladen. Stattdessen geht es um die Zeugen der nächsten Tage und eine Stellungnahme des Sachverständigen Fritz Sörgel. CORRECTIV berichtet aus dem Gerichtssaal.
Durch den Verkauf von Gesellschaftsanteilen gingen offenbar 600.000 Euro an Peter Stadtmann als er bereits in Untersuchungshaft saß. Nach seiner Hirnverletzung gab es laut Zeugen kaum auffällige Veränderungen im Verhalten des Angeklagten
Offenbar konnte die Verteidigung von Peter Stadtmann das Gericht nicht von Schwarzkäufen überzeugen. Die Nebenklage lehnt den Sachverständigen Fritz Sörgel ab. Der Richter setzt zehn weitere Termine bis Ende Juni an.
Die Staatsanwaltschaft will die AOK Auswertung im Prozess zum Thema machen. Nebenklage, Staatsanwaltschaft und Verteidigung streiten über mögliche Zeugen. Stadtmanns Anwälte werfen neue Nebelkerzen.
Das Gericht will einen eigenen psychiatrischen Sachverständigen beauftragen. Passagen zum Gesundheitszustand der Eltern im Gutachten der Verteidigung werden geschwärzt.
Die Verteidigung verweist auf ein „Hirnorganisches Psychosyndrom" und mögliche „unverschuldete Minderdosierungen".
Der Richter plant wohl keine Verurteilung wegen Mordes oder Totschlags. Bei der Vernehmung eines Finanzermittlers wird deutlich, die Ermittlungsbehörden interessierten sich weder für Korruption noch für die Betroffenen. Die Verteidigung attackiert erneut die Gutachten des LZG und des PEI.
Im Gerichtssaal wird das erste Mal über ein mögliches Strafmaß gesprochen. Es könnte nach dem richterlichen Hinweis bei einem Schuldspruch zweistellig sein. Ein Anwalt Stadtmanns behauptete 2014, Habgier sei dem Apotheker wesensfremd.
Der Prozess läuft wie geplant weiter. Ein Mitarbeiter von Hexal widerspricht Schwarzverkäufen. Die Verteidigung kann nicht punkten.