Kurzfassung

Jahresbericht 2020

10.000

Spenderinnen und Spender unterstützen uns

8,2 Mio

Leserinnen und Leser unserer Recherchen

+570

veröffentlichte Recherchen und Faktenchecks

32.000

Menschen belegen unsere Online-Kurse

55

digitale und lokale
Veranstaltungen

400

JournalistInnen im Lokal-Netzwerk

+130

Partnermedien veröffentlichen unsere Recherchen

22.000

Bürgerinnen und Bürger helfen bei unseren Recherchen mit

Wir schätzen das Vertrauen unserer Spenderinnen und Spender sehr. Der transparente Umgang mit unseren Finanzen sowie unabhängige Prüfungen sind deshalb unerlässlich für uns.

Wir konzentrieren uns mit unseren investigativen Recherchen auf Themen mit gesellschaftlicher Relevanz, also Themen, die jede und jeden von uns etwas angehen. Wir decken systematische Missstände und Machtmissbrauch auf und recherchieren dort, wo häufig Transparenz fehlt.

Das haben auch unsere Recherchen im Jahr 2020 zum Fachkräftemangel in der Pflege, Schmerzmittelmissbrauch im Fußball, zur AfD-Spendenaffäre und Intransparenz des Wohnungsmarktes gezeigt. Wir wollen Menschen befähigen, sich mit diesen komplexen Themen zu befassen, um Veränderungen anzustoßen.

Die Veröffentlichung wurde von zahlreichen Medien aufgegriffen. Sie wurde 2021 mit dem Sigma Award for Data Journalism ausgezeichnet und bei den „Journalist:innen des Jahres 2020“ unter die Top 10 in der Kategorie „Team“ des Medium-Magazins gewählt. Sie stand außerdem auf der Shortlist für den Nannen Preis in der Kategorie „Geschichte des Jahres“. 

Es gab mehrere Anfragen aus dem Bildungs- und Präventionsbereich für Workshops zu den zentralen Erkenntnissen der Recherche. Zudem bekundeten Forschende Interesse an den Daten, die wir jedoch aus Datenschutzgründen nicht veröffentlichen konnten. 

Das sagen Leserinnen und Leser:

„Die Tatsache, dass es einen beim Lesen gruselt, macht es umso wichtiger – lest und teilt es.“ — Luisa Neubauer

„Sehr, sehr wichtige, große Recherche von @correctiv_org zu Nazi-Strukturen auf Instagram. Deren Vernetzung, Strategien, Rekrutierung des Nachwuchses, alles da.“ — Saša Stanišić

„Ein einzigartiger Einblick, wie Identitäre, ‘Heimatverliebte‘ und die AfD-Jugend über Instagram mobilisieren. Vielen Dank dafür.“ — Ruprecht Polenz

In Mexiko und Kolumbien entbrannte eine hitzige Debatte und Pflegekräfte, die an einem Umzug ins Ausland interessiert waren, bekamen ein besseres Verständnis dafür, was sie bei ihrer Ankunft in Europa erwartet. In Mexiko kündigte die Regierung an, Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbeutung ihrer medizinischen Fachkräfte durch staatlich geförderte Programme zu stoppen.

Das sagen Involvierte:

„Schon in Kolumbien habe ich gespürt, dass der Vermittler keine Erfahrung hatte. Ich musste seine Unerfahrenheit am eigenen Leib erfahren. Sie hatten nicht die geringste Ahnung, was zu tun war.“ — Johanna Salinas (kolumbianische Pflegekraft, Name geändert)

„Das grenzt meiner Meinung nach schon teilweise an modernen Menschenhandel, wie man mit den Nöten und Sorgen der Menschen umgeht und daraus eben Profit schlägt.“ — Isabell Halletz (Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte)

Im Bundestag fand im Frühjahr 2021 als Reaktion auf die Recherche eine Anhörung zum Thema statt. Die Anti-Doping-Behörde NADA und der Deutsche Fußball Bund (DFB) gaben Studien in Auftrag, die den Missbrauch genauer untersuchen. Eine dieser Studien wurde bereits veröffentlicht und stellte einen „alarmierenden“ Einsatz von Schmerz­mitteln im deutschen Profifußball fest, in der durchschnittlich jeder dritte Athlet im Männer- und Frauen­bereich in Deutschland vor Spielen Schmerzmittel zu sich nahm. Zudem wurde wegen der Recherchen Aufklärung zu Schmerzmitteln in die Trainerausbildung des DFB aufgenommen.

Für die Recherche wurde das komplette Team als Sportjournalistinnen und Sportjournalisten des Jahres ausgezeichnet. Das Team erhielt zudem den Dr. Georg Schreiber-Medienpreis in der Kategorie „Online“ und wurde für den Medienpreis „Der lange Atem“ nominiert.

Die Recherche führte zu nationaler und internationaler Berichterstattung. Der Klima-Redakteur der New York Times John Schwartz empfahl den Text. In den Wochen nach der Veröffentlichung gab es mehrere Kündigungen beim Heartland Institut und ehemalige Mitarbeiter machten anonyme Aussagen in amerikanischen Medienhäusern. 

Die deutsche AfD-nahe Youtuberin, die vom Heartland Institute eingesetzt werden sollte, um mit klimawandelleugnenden Inhalten „die Jugend zu erreichen“, verzichtete in Folge der Recherche offiziell auf ihr Gehalt des Instituts. Auf der Webseite von EIKE wurde ein Teil einer Stellungnahme des Heartland-Lobbyisten James Taylor veröffentlicht, in der er indirekt den Inhalt der Recherche bestätigte.

Im Januar 2020 bestätigte das Verwaltungsgericht Berlin unsere Recherchen: Eine Wahlkampfhilfe aus der Schweiz für AfD-Chef Jörg Meuthen war eine illegale Parteispende. Die Partei muss eine Strafe von 270.000 Euro zahlen. Gegen den heutigen Europa-Abgeordneten Guido Reil wurde wegen eines ähnlichen Falls eine Strafzahlung in Höhe von 130.000 Euro verhängt. Beide Klagen gingen auf Recherchen von CORRECTIV und ZDF Frontal zurück.

Hohe anonyme Spenden an Parteien oder Abgeordnete sind eine Gefahr für die Demokratie. Denn hier kann sich mit viel Geld Macht gekauft werden. Die AfD-Spendenaffäre wird uns auch in den kommenden Jahren begleiten. 

Die Recherche hat vor allem in der Gemeinde Garching an der Alz die Menschen derart aufgewühlt, dass sie die weitere Aufklärung selbst in die Hand genommen haben. Sie haben die Initiative Sauerteig gegründet, die sich seither vernehmlich für Aufklärung und Prävention engagiert. Ein solches Engagement einer gesamten Gemeinde ist bisher einzigartig in Deutschland. Kardinal Reinhard Marx besuchte im Juli 2021 die Gemeinde und entschuldigte sich für die Verfehlungen im Bistum.

Die Corona-Pandemie führte zu einer riesigen Welle von Falschmeldungen, die zugleich monothematisch und extrem schwierig zu prüfen sind – das hat unser Team ermüdet, aber es hat uns auch besonders viel Aufmerksamkeit gebracht. 
Wir haben sehr viele unterstützende Nachrichten erhalten. Ein Zeichen dafür, wie wichtig unsere Arbeit für viele Menschen ist.

„Ich bewundere Ihre sachliche, unaufgeregte Art, solchen Unfug mit ernsthafter Recherche zu widerlegen. Eigentlich müssten Sie Hals-Muskelkater haben vom Kopfschütteln über den Unfug, der in die Welt gesetzt wird…”“ — Leserin

„Für die ausführlichen Recherchen und Informationen zu dem Thema möchte ich mich ganz herzlich bedanken – auch im Namen meiner Mutter. Die sind wirklich sehr hilfreich!“  — Leser 

+450

veröffentlichte Faktenchecks

+5000

Hinweise von Leserinnen und Lesern zu potentiellen Falschmeldungen

Desinformation im Netz ist ein zentrales Problem des 21. Jahrhunderts. Es hat das Potenzial, Demokratien zu zerreiben.

Desinformation im Netz ist ein zentrales Problem des 21. Jahrhunderts. Es hat das Potenzial, Demokratien zu zerreiben.

Desinformation im Netz ist ein zentrales Problem des 21. Jahrhunderts. Es hat das Potenzial, Demokratien zu zerreiben.

Desinformation im Netz ist ein zentrales Problem des 21. Jahrhunderts. Es hat das Potenzial, Demokratien zu zerreiben.

Desinformation im Netz ist ein zentrales Problem des 21. Jahrhunderts. Es hat das Potenzial, Demokratien zu zerreiben.

Wie die rechte Szene Instagram benutzt, um junge Menschen zu rekrutieren.

Unsere Arbeit wurde auch im Jahr 2020 vielfach ausgezeichnet. Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung!

Journalisten des Jahres

In der Kategorie "Sport" für die Recherche Pillenkick

Daphne Caruana Preis​

für CumEx-Files und investigative Arbeit

Gutenberg Recherchepreis​

2. Preis für den Artikel Das verdeckte Imperium von Michel Penke (CORRECTIV) und David Meidinger (Tagesspiegel)

Knatterton Auszeichnung

des Bundes Deutscher Kriminalbeamter für die "vernetzten, multinationalen" Recherchen von CORRECTIV, wie die CumEx-Files 

Deutsch-Französischer Journalistenpreis

für Grand Theft Europe in Kategorie "Multimedia"

Unsere Arbeit in diesem Jahr macht deutlich, wie sehr Recherchen und Aufklärung der Gesellschaft helfen. Das spüren wir in den Zuschriften unserer Leserinnen und Leser. Während Corona-Leugner und Rechtspopulisten als Minderheit laut auf sich aufmerksam machen, landen die überlegten Stimmen, die sich für unsere Gesellschaft stark machen bei uns im Postfach. 

10.000

Spenderinnen und Spender unterstützen uns

8,2 Mio

Leserinnen und Leser unserer Recherchen

Eine Leserin schreibt uns: „Ich bin so glücklich, dass Ihr diese gründliche Arbeit macht. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail, und diese Details muss man erst mühsam herausarbeiten. Ein sehr wichtiger Punkt für mich als Mutter mit Gedanken um die Zukunft der Kinder: Meine Kinder kennen Euch und das ist schon mal beruhigend.“

Andere treten in Debatten im engsten Familien- und Freundeskreis ein und schätzen die Faktenbasis, die wir ihnen liefern: „Ich bin durch die vielen Falschmeldungen in unserem Familien-Chat auf Correctiv gestoßen. Die vielen, ach so arglos eingestellten und verbreiteten, Fake-News haben mich so geärgert, dass ich mich auf die Suche nach objektiver Recherche machte. So bin ich auf euch gestoßen. Wöchentlich bekomme ich nun den Newsletter, bin immer informiert und kann, wo gewünscht, aufklären.“

Für andere bieten unsere Newsletter auch einfach etwas Abwechslung, wie uns eine Abonnentin des CORRECTIV-Newsletters schreibt: „Der Newsletter ist für mich in dieser verrückten Zeit zu einer kurzen Pause + Ablenkung auf der Arbeit geworden und ich habe besonders die Beiträge aus der Fundstücke-Rubrik schon oft weitergeleitet, dadurch etwas gelernt, mich amüsiert und wurde unterhalten.“

Der Zuspruch und das Feedback unserer Unterstützerinnen und Unterstützer, sowie unserer Leserschaft motiviert uns täglich und ermöglicht uns, unsere Arbeit weiterzuentwickeln.

Der enorme Zuspruch zeigt sich auch in den Spendeneingängen: Wir danken über 10.000 Unterstützerinnen und Unterstützern, die unsere Arbeit tragen. Sie ermöglichen mit kleinen und großen Spenden sowie regelmäßigen Beiträgen, dass wir auch in schwierigen Zeiten vehement gegen Falschmeldungen und Missstände in unserer Gesellschaft vorgehen können. In diesem Corona-Jahr ist das so wertvoll, wie nie zuvor.