Eine Befragung unter mehr als 10.000 Fußballerinnen und Fußballern lässt den Schluss zu, dass Amateurvereine ihnen Jahr für Jahr mehr als eine Milliarde Euro zahlen – die Hälfte davon mutmaßlich an der Steuer vorbei. Über unser CORRECTIV.Lokal-Netzwerk haben wir die Ergebnisse unserer gemeinsamen Recherche mit der ARD mit Lokalredaktionen geteilt, damit sie vor Ort weiter recherchieren können. Die Kolleginnen und Kollegen haben in mehr als 40 Lokalzeitungen berichtet. Dabei haben sie zahlreiche Beispiele gefunden von fragwürdigen Bezahlungen, die wir hier exemplarisch dokumentieren. 1/9

Den Badischen Neuesten Nachrichten sagte ein noch aktiver Fußballer, dass er in in rund zehn Jahren „sicher über 100.000 Euro“ verdiente, wahrscheinlich sogar mehr. Seine fußballerischen Nebeneinkünfte hat er nie beim Finanzamt angemeldet. 2/9


„Wir haben lange Zeit den Spielern eine Übungsleiterentschädigung gezahlt, obwohl sie keine Übungsleiter bei uns waren“, sagt ein Vereinsvorstand dem 4-köpfigen (!) Rechercheteam von der Märkischen Allgemeine. 4/9

Ein Funktionär sagt der Böhme Zeitung: Er sei sicher, dass die besten Fußballer im Bezirk 800 Euro monatlich und mehr mit nach Hause nehmen. Ab 250 Euro wäre eigentlich ein Amateurvertrag verpflichtend. 5/9

In der Badischen Zeitung mit Sitz in Freiburg spricht ein Funktionär von „legalisiertem Betrug“. Dieser äußert sich skeptisch, ob man das Problem flächendeckend in den Griff bekommen kann. Immerhin hätten Finanzämter manche Vereine durchleuchtet. 6/9

Es gibt Vereine, die bei der Bezahlung klare Grenzen definiert haben. „Wenn jemand bei uns kicken möchte, dann weil er Lust dazu hat und nicht, weil er Geld dafür bekommt“, sagt Remo Sahm, Trainer des Lübzer SV aus der Landesliga West in der Schweriner Volkszeitung. 7/9

In den Kieler Nachrichten warnt Tim Cassel, Präsident des SHFV, Vereine vor „erheblichen Folgen“, wenn sie unsauber arbeiten. „Wenn man seriös und langfristig erfolgreich einen Verein leiten will, geht das nur, wenn man das solide aufbaut.“ 8/9

Das war ein Auszug von Berichten, die Lokalmedien aus unserem Netzwerk bereits zum Thema veröffentlicht haben. In unserem landesweiten CORRECTIV.Lokal-Netzwerk beteiligen sich bereits mehr als 1.100 Lokaljournalistinnen und -journalisten. Wir stoßen Recherchen an, die eine nationale Bedeutung haben und gleichzeitig vor Ort für die Bürgerinnen und Bürger relevant sind. 9/9
