Der Prozess

Der Prozess, Tag 15

Ohne die Aussage Martin Porwolls wäre der Skandal um gepanschte Krebsmedikamente vielleicht nie aufgeflogen. Vor Gericht spricht der Whistleblower über Interna der Alten Apotheke. Er berichtet von Mitarbeitern, die zunehmend Verdacht schöpften und von Stadtmanns Mutter, in deren Privatkeller abgelaufene Zytostatika gelagert haben sollen. Porwolls Auftritt ist eloquent und überzeugend. Die Verteidigung bleibt zahnlos.

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Alte Apotheke

Alte Apotheke: „Die Herrscherin des Kellers“

Mehrere Zeugen haben im Prozess um die gepanschten Krebsmittel ausgesagt, dass die Mutter des Angeklagten Peter Stadtmann von Missständen innerhalb der Alten Apotheke wusste. Zudem liegen uns Fotos vor, die abgelaufene Medikamente im Keller der Mutter zeigen. Dies sind Hinweise darauf, dass die Mutter entweder die Missstände nicht abstellen konnte oder wollte. Ist die Mutter damit überhaupt zuverlässig genug, eine Apotheke zu führen? Die Frage ist entscheidend. Ist sie nicht zuverlässig, muss ihr die Stadt Bottrop die Betriebsgenehmigung entziehen. Wir haben nachgefragt. Die Stadt drückt sich schwammig aus.

Der Prozess

Der Prozess, Tag 16

Eine “gute Freundin” Stadtmanns berichtet, wie der Apotheker mit großzügigen Geschenken Freunde suchte und täglich mit seiner Mutter und chronischen Kopfschmerzen um die Vorherrschaft in der Alten Apotheke kämpfte. Den Kampf habe er nur an manchen Tagen gewonnen.

CORRECTIV.Ruhr

Starkregen NRW: Welche Straßen sind flutgefährdet?

Starkregen überflutet immer öfter Städte und Gemeinden. Kommunen in NRW arbeiten deshalb an Warn-Karten, die flutgefährdete Straßen und Häuser zeigen. Es gibt bei einigen Kommunen Bedenken gegen eine Veröffentlichung: Die Grundstückspreise könnten sinken, die Versicherungsprämien steigen. Das Land empfiehlt dennoch einen offenen Zugang.

Der Prozess

Der Prozess, Tag 14

Am vierzehnten Verhandlungstag im Fall der gepanschten Krebsmedikamente aus der Alten Apotheke in Bottrop berichtet eine ehemalige Angestellte von einem „Zyto-Keller”, in dem Zytostatika gelagert wurden. 2014 sei dort eine große Lieferung von Wirkstoffen aufgetaucht.

Alte Apotheke

Ermittlungspanne weitet sich aus

Eine zu geringe Dosierung von Antikörpern in Krebsmedikamenten ist bei Menschen nachweisbar. Das bestätigt jetzt auch Siegfried Giess vor dem Essener Landgericht, wo wegen der gestreckten Arznei aus der Bottroper Alten Apotheke verhandelt wird. Giess ist in dem Verfahren gegen Apotheker Peter Stadtmann der Sachverständige des bundeseigenen Paul-Ehrlich-Instituts. Fatal: Die Staatsanwaltschaft versäumte eine zeitnahe systematische Blutentnahme der betroffenen Patienten.

Alte Apotheke

Was wusste die Mutter aus der Alten Apotheke?

Wenige Wochen nachdem der Skandal um die Alte Apotheke in Bottrop aufflog, ließ die Mutter* von Peter Stadtmann den Betrieb der Alte Apotheke auf sich übertragen. Zweifel der Gesundheitsbehörden an ihrer Zuverlässigkeit zerstreute ihr Anwalt, der auch ihren Sohn vertrat: Es dürfe keine Sippenhaft geben. Seine Mandantin habe von dem Tun ihres Sohnes nichts gewusst, teilte der Anwalt mit. Doch ist die Mutter von Peter Stadtmann tatsächlich so ahnungslos? Informationen, die CORRECTIV vorliegen, erwecken Zweifel. Peter Stadtmann ist angeklagt, tausende Krebspatienten mit gepanschten Arzneien versorgt zu haben. Wie groß die Zahl seiner Opfer ist, bleibt unklar. Peter Stadtmann schweigt weiter im Prozess vor dem Landgericht Essen. Seine Anwälte widersprechen der Anklage.

Der Prozess

Der Prozess, Tag 13

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel soll als Zeugin im Panschprozess auftreten. Der pensionierte Leiter der medizinischen Abteilung des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI), Siegfried Giess, tritt als souveräner Sachverständiger auf. Auch der PEI-Experte sagt, dass Antikörper im Menschen nachweisbar sind. Die Verteidigung bezweifelt die strafrechtliche Verwertbarkeit der bei der Razzia beschlagnahmten Krebszubereitungen.

Alte Apotheke

Drohung gegen Demonstration zum Fall der Alten Apotheke in Bottrop

Ein Anonymus droht Teilnehmern der vierten Krebsdemonstration in Bottrop in Briefen mit Gewalt: „Bis aufs Blut“. Die Teilnehmer der Demo sollten sich vor Schlägern in Acht nehmen. Die Organisatoren des Protestes zum Skandal der Alten Apotheke wollen sich nicht aufhetzen lassen. „Gewalt ist nicht unser Weg“, sagte Heike Benedetti, die die Demo angemeldet hatte. Der Staatsschutz ermittelt. Die Demonstration soll am 10. Januar ab 17:30 durchgeführt werden.

Der Prozess

Der Prozess,Tag 12

Am ersten Verhandlungstag im neuen Jahr im Fall der gepanschten Krebsmedikamente aus der Alten Apotheke in Bottrop geht es um Gerüchte, Frauen und die Mutter des Angeklagten. Es sagen zwei Mitarbeiter der Alten Apotheke aus. Fahrer Kim F. nimmt seinen ehemaligen Arbeitgeber in Schutz. Die ehemalige Mitarbeiterin Stefanie M. berichtet allerdings von Gerüchten in der Belegschaft, dass es bei der Zubereitung der Krebsmittel nicht mit rechten Dingen zugegangen sei.

Der Prozess

Der Prozess, Tag 10

Am zehnten Prozesstag in einem der größten Medizinskandale der Nachkriegszeit wird die Vernehmung der Whistleblowerin Marie Klein fortgesetzt. Sie beschreibt, wie man sich in der Alten Apotheke auf eine angekündigte Kontrolle der Amtsapothekerin vorbereitete. CORRECTIV berichtet aus dem Gerichtssaal.