Missbrauch in der katholischen Kirche

CORRECTIV recherchiert mit Medienpartnern seit 2018 zum Missbrauch in der katholischen Kirche am Beispiel des Täters Peter H. Der ehemalige Priester wurde von 1973 bis 2010 in NRW und Bayern von Gemeinde zu Gemeinde geschickt, wo er Dutzende Jungen missbrauchte.

Kurzmeldungen

Missbrauch in der katholischen Kirche

Missbrauchsopfer verkünden Erzbischof Georg Gänswein den Streit

Georg Gänswein, Sekretär des verstorbenen Papst Benedikt XVI., könnte Botschafter werden. Missbrauchsopfer haben ihm in Zivilverfahren den Streit verkündet.17.04.24

Missbrauch in der katholischen Kirche

Missbrauchsverfahren Traunstein: Anwälte fordern Umkehr der Beweislast

Anwälte des Missbrauchsopfers fordern im Verfahren gegen das Erzbistum München und Freising vor dem Landgericht Traunstein Beweislastumkehr.09.01.24

Missbrauch in der katholischen Kirche

Gericht: Ehemaliger Papst für Einsatz von Missbrauchspriester mitverantwortlich

Beim Missbrauchsprozess in Traunstein setzte das Gericht ein bahnbrechendes Signal: Das Bistum und der Ex-Papst seien mitverantwortlich.20.06.23

Missbrauch in der katholischen Kirche

Anwaltskanzlei des Ex-Papstes: Bisher keine Erben für Ratzinger

Die Anwaltskanzlei des Ex-Papstes Benedikt XVI., Hogan Lovells, hat kurz vor Missbrauchsprozess mitgeteilt, dass es bisher keine Erben gibt.13.06.23

Missbrauch in der katholischen Kirche

Missbrauchsverfahren: Anwälte suchen nach Ratzingers Erben

Opfer wartet auf Schadensersatz: Anwälte des verstorbenen Papstes wollen „innerhalb der nächsten 3 Monate“ Rechtsnachfolge klären.16.03.23

Missbrauch in der katholischen Kirche

Ehemaliger Priester Peter H. muss im Missbrauchsverfahren vor dem Landgericht persönlich erscheinen

Die Missbrauchsklage, die sich auch gegen Verantwortliche der katholischen Kirche richtet, geht damit in eine entscheidende Phase.01.02.23

Foto: Ivo Mayr / Correctiv
Missbrauch in der katholischen Kirche

Opferanwälte fordern, Schadensansprüche bei Missbrauch leichter anzuerkennen

Vor Gericht kämpft ein Opfer von sexuellem Missbrauch um Schadensersatz. Die Kirche blockiert. Seine Anwälte fordern nun eine Beweiserleichterung.19.06.24

Joseph Kardinal Ratzinger unterschrieb einen Brief als Präfekt der Glaubenskongregation, der einem Missbrauchspriester erlaubte, Messfeiern mit Traubensaft zu feiern.
Missbrauch in der katholischen Kirche

Der Missbrauchs-Prozess, Ratzingers Brief und die Erinnerungslücken der Kirche

Die Glaubwürdigkeit der Kirche wird vor Gericht in Traunstein mit verhandelt. Dahinter steht ein geheimer Brief von Joseph Ratzinger, dem späteren Papst.29.03.24

Foto: picture alliance: Uwe Lein/alliance/dpa
Missbrauch in der katholischen Kirche

Klage gegen die katholische Kirche: Welchen Anteil hat der Missbrauch an der Drogensucht des Klägers?

Klage vor Landgericht Traunstein gegen Erzbistum München: Welchen Schaden richtet Missbrauch in der Kirche an?11.01.24

Foto: Chris Wallberg / picture alliance
Missbrauch in der katholischen Kirche

Die Suche nach den Erben des verstorbenen Papstes geht weiter

Das Erbe des vor einem Jahr verstorbenen Papstes Benedikt XVI. ist weiterhin wegen der Schmerzengeldklage ungeklärt.20.12.23

Missbrauch in der katholischen Kirche

Papst schachmatt

Die Aufarbeitung des Missbrauchs in der katholischen Kirche erinnert an Schach. Es ging darum, die Figur im Zentrum zu schützen: den Papst.20.06.23

Foto: Ivo Mayr / Correctiv
Missbrauch in der katholischen Kirche

Papst-Prozess in Traunstein: 350.000 Euro für ein zerstörtes Leben

Das Missbrauchsverfahren vor dem Landgericht Traunstein u.a. gegen das Erzbistum und die Papsterben geht vor dem ersten Verhandlungstermin am 20. Juni in eine neue Phase. Der Klägeranwalt fordert 350.000 Euro Schmerzensgeld.07.06.23

Foto: Kosters / picture alliance / dpa
Missbrauch in der katholischen Kirche

Missbrauch: Wie die katholische Kirche den deutschen Papst schützte

Ein Brief von Joseph Ratzinger zeigt so deutlich wie nie, dass die interne Aufarbeitung des Missbrauchs durch die katholische Kirche gescheitert ist.29.03.23

Foto: Stefano Spaziani / picture alliance
Missbrauch in der katholischen Kirche

Wegen Missbrauchsklage: Eine Cousine des ehemaligen Papstes Benedikt XVI. schlägt Erbe aus

Eine 90-jährige Verwandte des ehemaligen Papstes verzichtet auf dessen Erbe. Der Grund: Die Missbrauchsklage gegen ihn.01.06.23

Missbrauch in der katholischen Kirche

Vatikandokument belastet den Ex-Papst im Fall H.

Nach Recherchen von CORRECTIV und BR lagen Joseph Ratzinger 1986 Informationen über sexuellen Missbrauch des Priesters H. vor.21.02.23

Foto:Sven Hoppe/picture alliance /dpa
Missbrauch in der katholischen Kirche

Missbrauchsklage: Erzbistum München verzichtet nicht auf die Einrede der Verjährung

Das Erzbistum München versucht das Missbrauchsverfahren vor dem Landgericht Traunstein abzuwenden, indem es an der Verjährung festhält.17.01.23

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising bei der Trauermesse für den emeritierten Papst Benedikt XVI. in der Kirche Santa Maria dell Anima. Foto: Sven Hoppe / picture alliance/dpa
Missbrauch in der katholischen Kirche

Missbrauchsklage: Erzbistum München stellt sich dem Verfahren und bietet Schmerzensgeld an

Das Erzbistum München verzichtet im Missbrauchsverfahren vor dem Landgericht Traunstein „auf die Einrede der Verjährung“ und bietet Schmerzensgeld an.25.01.23

Foto: Diether Endlicher / AP Photo/ picture alliance
Missbrauch in der katholischen Kirche

Landgericht Traunstein: Verfahren gegen Ex-Papst nach dessen Tod nicht unterbrochen

An die Stelle des verstorbenen Beklagten Papst Emeritus Benedikt XVI. treten im Missbrauchsverfahren dessen Erben, teilt das Landgericht Traunstein mit.02.01.23

Sexueller Missbrauch in der Kirche
Missbrauch in der katholischen Kirche

Missbrauch in der katholischen Kirche: Fall in Bayern zeigt Verantwortung der Bischöfe

Jahrelang wurde ein pädokrimineller Priester geschützt. So klar war die Verantwortung der Bischöfe für sexuellen Missbrauch noch nie.20.01.22

Der Papst Benedikt XVI. geht bei einem Gottestdienst im Dom von Freising Minstranten vorbei.
Missbrauch in der katholischen Kirche

Opfer verklagt Ex-Papst Benedikt XVI. im Missbrauchsskandal

Katholische Kirche: Ein Opfer verklagt den Ex-Papst. Der Prozess vor Gericht könnte die Lage für Opfer sexuellen Missbrauchs verändern.22.06.22

Foto: Arina Krasnikova / pexels.com
Missbrauch in der katholischen Kirche

Gericht muss Betreuung für Missbrauchstäter Peter H. prüfen

Ein ehemaliger Priester der katholischen Kirche und Missbrauchstäter soll jetzt an weiteren Taten gehindert werden.05.07.22

Licht fällt durch bunte Kirchenfenster ins Dunkel eines Kirchenschiffs. Foto: Ivo Mayr / Correctiv
Missbrauch in der katholischen Kirche

Missbrauchstäter H. verliert den katholischen Priesterstatus

Der ehemalige Pfarrer Peter H. hat jahrzehntelang Jungen missbraucht. Die Kirche deckte den Täter. Nun verliert H. seinen Priesterstatus.13.06.22

Missbrauch in der katholischen Kirche

Missbrauch in der katholischen Kirche: Andreas Perr und sein Kampf gegen die Bischöfe

Die Petitionsplattform innn.it und ein Crowdfunding unterstützen Kläger gegen Bischöfe und den Ex-Papst. Es geht um Missbrauch in der katholischen Kirche.07.12.22

Papst em Benedikt XVI.
Missbrauch in der katholischen Kirche

Der Ex-Papst und der sonderbare Fehler eines Kirchenjuristen

Ex-Papst erklärt: Seine Unwahrheit im Missbrauchsgutachten sei Fehler seines Beraterteams gewesen. Ein Kirchenrechtler nimmt nun den Fehler auf sich. Brisant: Dieser Mann war mit dem Fall des Missbrauchspriesters H. schon 2010 befasst. 08.02.22

Foto: Rosemarie Anwander
Missbrauch in der katholischen Kirche

Gutachten von München entlastet Bischof, der pädokriminellen Priester beaufsichtigte

Er meldete immer nur positive Berichte. Gutachten der Kirche sieht kein „Fehlverhalten“ bei dem Aufpasser des pädokriminellen Priesters H.27.01.22

Foto: Diether Endlicher / AP Photo/ picture alliance
Missbrauch in der katholischen Kirche

Die Lüge des Ex-Papstes. Gutachten zum Missbrauch in der Kirche folgt Recherchen von CORRECTIV

Ehemaliger Papst Benedikt verstrickt sich in Widersprüche. Gutachten zum sexuellen Missbrauch bestätigt CORRECTIV-Recherchen.21.01.22

Missbrauch in der katholischen Kirche

Was die Kirche zu Ratzinger und dem Missbrauchsskandal in Garching nicht erwähnt

Neue Details zu Verbindungen des ehemaligen Papstes Benedikt XVI. im Missbrauchsskandal um Priester H. in Garching.19.01.22

Missbrauch in der katholischen Kirche

Sexueller Missbrauch: Anzeige gegen die Bischöfe

Missbrauch in katholischer Kirche: Anwalt zeigt die Vorgesetzten des pädokriminellen Pfarrers wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ an13.01.22

Missbrauchsskandal

Nach Recherche von CORRECTIV und Frontal: Kardinal Marx bittet in bayerischer Gemeinde um Entschuldigung

Eine Recherche von CORRECTIV und frontal über einen wegen Kindesmissbrauch verurteilten Priester löste im bayerischen Garching an der Alz eine Bewegung für Aufklärung aus. Jetzt besuchte Kardinal Reinhard Marx die Gemeinde und entschuldigte sich für die Versäumnisse der Katholischen Kirche.19.07.21

Top Recherchen

Ratzinger und der pädophile Priester

Wie die katholische Kirche Missbrauchsfälle bis in die höchsten kreise vertuscht, um sich selbst zu schützen.18.02.20

Foto: Sven Hoppe / picture alliance / dpa
Missbrauch in der katholischen Kirche

Der Tod des Ex-Papstes und die Folgen des Missbrauchs in der katholischen Kirche

Die gescheiterte Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern überschattete zuletzt das Lebenswerk des ehemaligen Papstes.31.12.22

Häufig gestellte Fragen

Strafrechtlich sind die bisher bekannten Taten des Priesters H. verjährt. Der Kläger und dessen Anwalt Andreas Schulz sehen aber die Möglichkeit, über eine zivilrechtliche Feststellungsklage die Verantwortung des Priesters sowie der vorgesetzten Bischöfe bis hoch zum Ex-Papst vor dem Landgericht Traunstein feststellen zu lassen. Für die Aufarbeitung der Fälle von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche könnte diese Klage Signalwirkung haben.

Berichte über massenhaften Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche weltweit begannen mit der Recherche des Boston Globe in den USA 2002. Der systematische Missbrauch in Irland, Frankreich und Australien wurde öffentlich, 2010 erreichte die Missbrauchsdebatte auch Deutschland. Immer war die zentrale Frage: was wussten der Vatikan und der Papst über den Missbrauch.

Die New York Times-Recherche legte damals die direkte Mitverantwortung des deutschen Papstes für die Wiedereinsetzung des Priesters H. offen, der vorher Kinder missbraucht hatte, was der Kirche bekannt war. In Studien und Untersuchungen versuchen die Bistümer und die deutsche Bischofskonferenz seither das Ausmaß und die Gründe für den Missbrauch aufzuklären. Am 20. Januar veröffentlicht die Münchner Anwaltskanzlei Kanzlei Westpfahl, Spilker, Wastl die Untersuchung zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising, die die Kirche in Auftrag gegeben hatte. Der Fall H. wird in dieser Studie eine zentrale Rolle einnehmen. Bis heute ist nicht über Entschädigungszahlungen für die tausenden Opfer des Missbrauchs in Deutschland entschieden.

Das Erzbistum München und Freising hatte die Rechtsanwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) beauftragt, die Dimension des sexuellen Missbrauchs im Bistum seit 1949 sowie den Umgang mit den Fällen innerhalb der Kirche zu untersuchen. Für das Gutachten wurden Opfer und Zeugen befragt. Die Anwälte gehen von mindestens 497 Geschädigten aus, in 42 Fällen wurden Unterlagen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Den Gutachtern zufolge tragen Vorgesetzte der katholischen Kirche eine Mitverantwortung. Ein eigener Teil des Gutachtens beschäftigt sich mit dem Fall des Priesters H., der in Bayern über Jahrzehnte eingesetzt wurde, obwohl der Kirchenleitung sein pädokriminelles Verhalten bekannt war. Ein neuer Zeuge, der sich im Vorfeld gegenüber CORRECTIV und dem BR geäußert hat, berichtet dort von Missbrauch durch H. bis in die 1990er Jahre.

Das Gutachten wurde am 20. Januar 2022 vorgestellt und veröffentlicht.

Auch dem ehemaligen Papst Benedikt XVI. wird Fehlverhalten in vier Fällen im Zusammenhang mit sexuellen Missbrauch durch Priester vorgeworfen. Kardinal Joseph Ratzinger war ab 1977 mehrere Jahre Erzbischof in München und Freising. In dieser Position sei er mitverantwortlich gewesen, sein Verhalten muss nach Ansicht der Gutachter neu bewertet werden. In diese Zeit fällt auch der Fall des Priesters H., von dem der ehemalige Papst gewusst haben soll. Dieser bestreitet, Kenntnis von dem Verhalten des Priesters gehabt zu haben. Ratzinger hat in einem 82-seitigen Schreiben ausführlich auf Fragen der Anwälte geantwortet, das auch Teil des Gutachtens ist.