CORRECTIV.Faktencheck ist eine eigenständige Redaktion des gemeinnützigen Recherchezentrums CORRECTIV. Wir setzen uns ein gegen Desinformation im Netz und klären Menschen auf, wie sie sich selbst vor Falschmeldungen schützen können. Wir sind Teil mehrerer Netzwerke von Faktenprüfern – wie beispielsweise dem International Fact-Checking Network (IFCN) des US-amerikanischen Poynter Instituts, dem europäischen Faktencheck-Verband European Fact-Checking Standards Network (EFCSN) und dem German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO).
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FAQ: Häufig gestellte Fragen an CORRECTIV.Faktencheck
Wir beantworten hier häufig gestellte Fragen zu unseren Faktenchecks und unserer Arbeitsweise. Ihre Frage wurde nicht beantwortet? Dann schreiben Sie uns.
Grundsätzliches
Desinformation im Netz ist ein zentrales Problem des 21. Jahrhunderts mit dem Potenzial, Demokratien zu zerreiben. Falschinformationen können Angst und Hass schüren, Menschen verunsichern, sie davon abbringen, zum Arzt zu gehen oder ihr Wahlverhalten beeinflussen.
Angesichts vieler politischer Debatten könnte man meinen, Fakten seien nichts anderes als Meinungen und Wahrheit sei eine Glaubensfrage, weshalb niemand sagen könne, was richtig oder falsch ist. Das stimmt nicht. Für Fakten gibt es Belege. Wir beobachten Kräfte in unserer Gesellschaft, die nicht informieren, sondern gezielt desinformieren. Denen nicht einfach nur hin und wieder Fehler unterlaufen, sondern die Ereignisse schlicht erfinden, um politische oder wirtschaftliche Ziele zu verfolgen. Sie reißen Fakten bewusst aus dem Kontext oder stellen sie in einen falschen Zusammenhang, um eine manipulative Botschaft zu vermitteln.
CORRECTIV.Faktencheck hat 2017 begonnen, dem etwas entgegenzusetzen. Desinformation ist die absichtliche Verbreitung von falschen Informationen, mit dem Ziel, die Gesellschaft zu polarisieren und zu spalten. Wissenschaftliche Studien zeigen jedoch, dass Menschen sich von Fakten überzeugen lassen. Faktenchecks wirken.
Mehr dazu, warum Demokratie Faktenchecks braucht, lesen Sie hier.
Es geht beim Faktenchecken nicht um pauschale Urteile über Wahrheit oder Lüge.
CORRECTIV.Faktencheck recherchiert, welche Behauptungen belegt sind, welche nicht, und wo relevanter Kontext fehlt. Wir liefern transparent recherchierte Fakten, für die es belastbare Belege gibt, erklären Zusammenhänge und ordnen Kontext eindeutig zu – auf dieser Grundlage kann sich dann jede Person ihre eigene Meinung bilden.
Wie wir arbeiten
CORRECTIV.Faktencheck ist eine eigenständige Redaktion innerhalb des gemeinwohlorientierten Medienhauses CORRECTIV und recherchiert gezielt gegen Desinformation im Internet.
CORRECTIV.Faktencheck veröffentlicht Faktenchecks – das sind sachliche Artikel, in denen Falschbehauptungen richtig gestellt werden. Außerdem beleuchten wir die Hintergründe von Desinformationskampagnen und ihre Strippenzieher und veröffentlichen dazu ausführliche Recherchen.
Unser Ziel ist es, dass sich Bürgerinnen und Bürger auf Basis von verlässlichen Informationen eine politische Meinung bilden und so am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen können.
Das Faktencheck-Team besteht aus Faktencheckerinnen und Faktencheckern, einer Social-Media- und Community-Managerin, einem Projektmanager für internationale Vernetzung und Kooperationen, einem Volontär, einer Werkstudentin und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Community-Projekt Faktenforum. Mehr über unser Team erfahren Sie hier.
Wir arbeiten unabhängig, überparteilich, transparent und überprüfbar. Das Instrument von CORRECTIV.Faktencheck ist der transparente Rechercheprozess – alle Quellen unserer Faktenchecks legen wir offen. Die Fakten recherchieren wir mit journalistischen Methoden – Internetrecherche, Presseanfragen, teilweise Datenanalysen oder der Nutzung von sogenannten OSINT-Tools. Als Belege nutzen wir Dokumente, Angaben von Augenzeugen, Betroffenen und Behörden sowie Einordnungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und anderen Fachleuten. Den Rechercheweg und die verwendeten Quellen dokumentieren wir in unseren Artikeln. Das machen wir, damit die Lesenden genau nachvollziehen können, wie wir zu unseren Schlussfolgerungen gelangt sind.
Unser oberstes Anliegen ist es immer, Primärquellen zu nutzen und mindestens zwei unabhängige Quellen zu nennen beziehungsweise zu sprechen. In Ausnahmefällen greifen wir auf Sekundärquellen, zum Beispiel Recherchen anderer Faktencheck-Redaktionen, zurück.
CORRECTIV.Faktencheck arbeitet nach international anerkannten Faktencheck-Standards (mehr dazu unten unter „Transparenz“). Wir sind darüber hinaus an das Redaktionsstatut von CORRECTIV gebunden.
Wir suchen täglich aus eigenem Antrieb nach irreführenden Informationen in Sozialen Netzwerken und greifen Hinweise von Leserinnen und Lesern auf. Alle Informationen, die öffentlich verfügbar sind, können von uns geprüft werden – sei es auf Webseiten, Blogs, in Videos (zum Beispiel auf Youtube) oder auf Facebook, X, Instagram oder Telegram. Auf Whatsapp-Nachrichten hat niemand Zugriff, aber wenn wir Hinweise von Lesenden über unseren Whatsapp-Chatbot dazu bekommen, recherchieren wir auch dazu.
Allerdings lassen sich nur bei Tatsachenbehauptungen die Fakten überprüfen. Nicht geeignet für Faktenchecks sind deshalb reine Meinungsäußerungen, Zukunftsprognosen oder Versprechen. Wichtig: Oft wird etwas als Meinung bezeichnet, obwohl es sich um eine Tatsachenbehauptung handelt. In so einem Fall ist ein Faktencheck möglich. Wenn wir feststellen, dass es sich bei einem Beitrag um Satire handelt, prüfen wir in der Regel nicht – es sei denn, die Satire wird ungekennzeichnet weiterverbreitet und von Menschen nicht als Satire verstanden.
Es ist angesichts der Flut an Informationen im Netz nicht möglich, allen potenziellen Falschmeldungen nachzugehen, daher müssen wir eine Auswahl treffen. Dabei orientieren wir uns an ihrer Relevanz für gesellschaftliche Debatten. Folgende Kriterien sind dabei wichtig:
- Aktualität (Wie aktuell ist die mögliche Falschbehauptung? Gibt es einen Bezug zu aktuellen Ereignissen?)
- Reichweite (Wie viele Menschen werden erreicht? Wie viral ist eine Falschbehauptung?)
- Potenzieller Schaden (Gefährdet die Falschinformation Menschen oder schürt Hass gegen bestimmte Gruppen?)
Ja, auch das ist möglich, wenn es sich um Tatsachenbehauptungen handelt und unsere Relevanzkriterien erfüllt sind, sie Teil einer aktuellen gesellschaftlichen Debatte sind und aus unserer Perspektive nicht ausreichend durch andere Medien abgedeckt werden. Unsere Kernarbeit liegt allerdings darin, Falschbehauptungen in Sozialen Netzwerken zu prüfen, die von anderen Akteurinnen und Akteuren verbreitet werden.
Grundsätzlich können wir alle Berichte überprüfen, die sich auf öffentlich zugängliche Informationen stützen. Allerdings liegt unser Hauptaugenmerk nicht auf etablierten Medien. Der Grund dafür ist, dass in den Redaktionen nach journalistischen Standards gearbeitet wird und viele Regulierungen und Qualitätskontrollen fest verankert sind. Es gibt interne und externe Überwachungsmechanismen; es gibt oft Ombudsleute, Leserreaktionen und kritische Berichterstattungen. Fehler werden in der Regel schnell und transparent korrigiert – anders als bei Beiträgen in Sozialen Netzwerken oder bewusster Desinformation.
Zudem gibt es den Presserat in Deutschland, der die Einhaltung der Standards und der Sorgfaltspflicht bei den Medien extern überwacht und an den sich jeder Mensch mit seinen Beschwerden wenden kann. Und wenn das alles nicht hilft, sind etablierte Medien in einen in vielen Jahrzehnten entwickelten Rechtsrahmen eingebunden. Sie können auf Unterlassung und Richtigstellung verklagt werden.
Nicht immer kann man Aussagen oder Beiträge in Sozialen Netzwerken als eindeutig „richtig“ oder „falsch“ einstufen. Oft prüfen wir zum Beispiel längere Texte oder Videos, in denen mehrere Behauptungen aufgestellt werden. Wir ziehen in jedem Faktencheck ein Gesamtfazit und formulieren eine Bewertung anhand von acht Kategorien, darunter auch so etwas wie „fehlender Kontext“ oder „manipuliert“ für Fotos oder Videos, die irreführend bearbeitet wurden. Eine ausführliche Beschreibung unserer Kategorien finden Sie hier.
Transparenz
Alle unsere Faktenchecks werden vor Veröffentlichung sorgfältig geprüft: zwei Mitglieder der Faktencheck-Redaktion, die nicht Autor oder Autorin des Textes sind, redigieren sie unabhängig voneinander in Bezug auf Fakten, Rechtschreibung, Verständlichkeit und Konsistenz. Alle im Text genannten Fakten müssen mit Quellen belegt sein.
Sollte uns doch ein Fehler unterlaufen, haben wir folgende Korrekturregeln festgelegt:
- Wir ermutigen Menschen, uns per E-Mail an faktencheck@correctiv.org auf mögliche Fehler in unseren Texten hinzuweisen – wir gehen konkreten Hinweisen auf faktische Fehler nach und überprüfen unsere Texte auf Korrektheit. Dabei wenden wir das Vier-Augen-Prinzip an.
- Wenn unsere Texte oder Teile von ihnen trotz aller Sorgfalt und Vorsicht fehlerhaft sein sollten, dann räumen wir dies öffentlich und selbstkritisch ein und korrigieren die Fehler.
- Wir geben bei einer Fehlerkorrektur in einem Update zum korrigierten Text bekannt, dass und wann der Text geändert wurde – und schildern, was im Detail geändert wurde.
- Wenn unsere Texte – anders als in einem Hinweis von einem Leser behauptet – keine faktischen Fehler enthalten, korrigieren wir die entsprechenden Texte nicht und machen auch nicht transparent, dass Leser behauptet haben, dass in den Texten Fehler sein sollten.
- Wir informieren Leser über Korrekturen auf ihre Hinweise hin, ebenso wie wir sie darüber hinweisen, wenn wir entgegen ihrer Hinweise keine Fehler in unseren Artikeln ausmachen konnten. Von dieser Regel weichen wir nur ab, wenn die entsprechenden Leserzuschriften beleidigende Inhalte aufweisen oder alleine aus Polemiken oder Generalkritik bestehen.
Auch auf unseren Social-Media-Kanälen weisen wir auf Korrekturen hin. Sollten große Fehler passieren, die zum Beispiel zum Zurückziehen einer Meldung führen, berichten wir darüber und klären über das Zustandekommen des Fehlers auf.
Alle Artikel, in denen es Korrekturen oder Updates gab, sammeln wir als Übersicht hier.
Leider haben wir keine Kapazitäten, stets für alle Faktenchecks im Blick zu behalten, ob es neue Entwicklungen oder Veränderungen gab. Unsere Artikel entsprechen immer dem Stand der Dinge zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (sichtbar am Veröffentlichungsdatum oben im Artikel). Insbesondere bei wissenschaftlichen Themen kann es natürlich zur Veröffentlichung neuer, relevanter Studien kommen. Falls Ihnen etwas derartiges auffällt, freuen wir uns über einen Hinweis an faktencheck@correctiv.org.
CORRECTIV.Faktencheck bekennt sich zu den Prinzipien des Internationalen Faktencheck-Netzwerks (IFCN) und des europäischen Verbands European Fact-Checking Standards Network (EFCSN).
Dazu zählen:
- Verpflichtung zur Überparteilichkeit und Fairness
- Verpflichtung zur Offenlegung unserer Quellen
- Verpflichtung zur Offenlegung unserer Unterstützer und unserer Organisation
- Verpflichtung zur Transparenz der Arbeitsweise
- Verpflichtung zur offenen und ehrlichen Korrektur
Zu unseren Standards gehört es auch, die Privatsphäre derjenigen zu schützen, über die wir berichten. Handelt es sich bei einer Person um keine öffentlich bekannte Person oder um ein Kind, anonymisieren wir Namen und machen Profilnamen und Gesichter entsprechend unkenntlich.
Falls wir in einem unserer Faktencheck-Artikel bzw. Recherchen eine Organisation oder ein Unternehmen thematisieren, mit dem wir eine Kooperation oder eine anderweitig geartete Beziehung haben (bspw. unsere Kooperation mit Meta), versehen wir den Faktencheck mit einem gesonderten Hinweis. Dadrin klären wir über unser Verhältnis auf.
Mehr zu unseren Standards lesen Sie hier. CORRECTIV.Faktencheck ist überparteilich in seiner Haltung und fair in der Beurteilung.
Nein. Wir sind unparteiisch in unserer Haltung und fair in unserer Beurteilung. Wir haben uns zur Neutralität verpflichtet. Das bedeutet unter anderem: Wir überprüfen Tatsachenbehauptungen nach denselben Kriterien, unabhängig von der politischen Richtung, aus der sie stammen. CORRECTIV.Faktencheck ist vom IFCN und EFCSN zertifiziert und darüber hinaus an das Redaktionsstatut von CORRECTIV gebunden.
Wenn die Verbreitenden einer von uns überprüften Falschbehauptungen ihre Aussage nachträglich korrigieren, machen wir das als Update in unserem Text kenntlich und ziehen bei Bedarf das Rating im Rahmen des Faktencheck-Programms von Meta auf Instagram, Threads oder Facebook zurück. Genannte Personen und Organisationen von unzutreffenden Behauptungen werden vor Veröffentlichung um Stellungnahme gebeten, sofern wir es für angemessen erachten.
Alles über die Finanzierung von CORRECTIV lesen Sie hier.
Seit 2017 sind wir Teil des Third Party Fact-Checking Programms von Meta (Facebook, Instagram, Threads, Whatsapp). Die Zusammenarbeit funktioniert gut. Uns ist wichtig, dass wir unabhängig und wirkungsvoll für die Gesellschaft arbeiten können. Meta unterstützt unsere Arbeit in technischer und finanzieller Hinsicht, nimmt jedoch keinen Einfluss. Das ist für uns die Grundlagen einer Zusammenarbeit. Da Meta von unseren Recherchen profitiert, ist es selbstverständlich, dass unsere Arbeit auch vergütet wird. (Mehr zu der Kooperation siehe unten.)
Kontakt
Wir haben einen Chatbot bei Whatsapp, über den Sie uns Hinweise schicken können.
Damit Sie keinen unserer Faktenchecks verpassen, können Sie außerdem unseren Whatsapp-Kanal abonnieren. Der Kanal ist separat von den privaten Chats unter „Aktuelles“ zu finden oder direkt über diesen Link. Mehr Informationen zum Whatsapp-Kanal gibt es hier.
Whatsapp ist der in Deutschland am stärksten verbreitete Messenger-Dienst. Aus Ressourcengründen können wir derzeit keinen Service für einen anderen Messenger (wie zum Beispiel Signal) anbieten – aber vielleicht in Zukunft.
Wir freuen uns, wenn möglichst viele Menschen uns Hinweise zusenden. Das geht am einfachsten über folgende Wege:
- per Whatsapp über unseren Chatbot (Anleitung hier, direkter Whatsapp-Kontakt hier unter +49-(0)151-17535184)
- unser Online-Formular CrowdNewsroom
Bitte schicken Sie uns, wenn möglich, einen Link zu dem Originalinhalt, zum Beispiel einem Video auf Youtube, einem Artikel auf einer Webseite oder einem Facebook-Beitrag. Wir gehen eingereichten Zuschriften und Hinweisen nach. (Mehr dazu, wie wir Themen auswählen, lesen Sie oben.)
Sie können uns Feedback oder Anregungen per E-Mail an faktencheck@correctiv.org senden.
Schicken Sie uns Anfragen für Veranstaltungen gern an faktencheck@correctiv.org.
Presseanfragen richten Sie bitte an presse@correctiv.org.
Unsere Kooperationen und Projekte
Wir empfinden es als sehr wichtig, Falschmeldungen dort zu begegnen, wo sie sich verbreiten. Falschinformationen können sich auch deshalb so rasant verbreiten, weil es große Internetplattformen wie Facebook oder Youtube gibt. Die Konzerne tragen somit eine große Verantwortung in der Bewältigung von Desinformationskampagnen.
Meta möchte etwas gegen die Verbreitung von Falschinformationen auf seinen Plattformen (Facebook, Instagram, Threads und Whatsapp) tun. Deshalb geht das Unternehmen seit 2016 Kooperationen mit unabhängigen Faktencheck-Organisationen ein.
Neben uns sind in Deutschland auch die Agenturen DPA und AFP Teil dieses Programms. Das bedeutet: Unsere Faktenchecks werden auf Facebook, Threads und Instagram direkt mit den Beiträgen verknüpft, die die falsche Information enthalten. Wir nennen das auch „Rating“. Menschen, die diese Beiträge teilen möchten, bekommen einen Warnhinweis, der sie auf unseren Faktencheck verweist. Meta reduziert außerdem nach eigenen Angaben die Reichweite solcher Beiträge.
Die Beiträge werden nicht aufgrund unserer Faktenchecks gelöscht, sondern bleiben weiterhin sichtbar. Wenn Beiträge gelöscht werden, geschieht das, weil sie den Community-Richtlinien von Facebook bzw. Instagram widersprechen. Damit hat unsere Arbeit jedoch nichts zu tun und wir haben keinerlei Einfluss darauf.
Mehr über unsere Kooperation mit Meta lesen Sie hier.
Zusätzlich stellt Meta uns die WhatsApp Business API zur Verfügung, die uns ermöglicht, einen Chatbot über den Messenger-Dienst zu betreiben. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Das IFCN ist ein Verband, der beim Poynter Institute, einem der renommiertesten Journalistenzentren der USA, in St. Petersburg (Florida) angesiedelt ist, einer unabhängigen, gemeinnützigen Akademie für Journalistinnen und Journalisten. Der Code of Principles wurden inzwischen weltweit von Faktencheck-Organisationen unterzeichnet. Wer aktuell dazu zählt, kann man hier einsehen.
Dafür, dass man die gemeinsamen Faktencheck-Standards einhält, vergibt das IFCN ein Zertifikat, das jährlich erneuert werden muss. Es wird also regelmäßig von einer externen Stelle überprüft, ob wir uns daran halten. Die Standards beinhalten:
- Verpflichtung zur Unparteilichkeit und Fairness
- Verpflichtung zur Offenlegung unserer Quellen
- Verpflichtung zur Offenlegung unserer Unterstützer und unserer Organisation
- Verpflichtung zur Transparenz der Arbeitsweise
- Verpflichtung zur offenen und ehrlichen Korrektur
Mehr zu unseren Standards lesen Sie hier.
Das European Fact-Checking Standards Network (EFCSN) ist ein Zusammenschluss unabhängiger, europäischer Faktencheck-Organisationen, das neue Standards für Unabhängigkeit, Transparenz sowie methodische und journalistische Qualität definiert, die unsere Bemühungen zur Bekämpfung von Desinformation anleiten. Den European Code of Standards for Independent Fact-Checking Organisations finden Sie hier.
Die Kernpunkte des European Code of Standards umfassen folgende Aspekte:
- die Struktur der Gesamtorganisation und der einzelnen Teams
- die Transparenz über die gesamte Finanzierung sowie die finanzielle Unabhängigkeit der Organisation
- die redaktionelle Unabhängigkeit und die politische Neutralität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- die methodologischen Grundsätze der journalistischen Arbeit
die ethischen Grundsätze, die die Organisation verfolgt
CORRECTIV ist Gründungsmitglied des EFCSN-Vereins und ist im Governance Body vertreten. Zudem sind wir seit September 2023 auch zertifiziertes Mitglied des EFCSN. Damit erfüllt CORRECTIV.Faktencheck die höchsten Standards für Faktencheckarbeit in Europa und setzt sich darüber hinaus für die Wahrung der Grundsätze der freien Meinungsäußerung ein.
Das German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO) ist ein Zusammenschluss von Faktencheck-Organisationen und Forschungsteams, die es sich zum Ziel gesetzt haben, gemeinsam Des– und Falschinformationen zu bekämpfen. Unter dem Motto „Fakten gegen Fakes“ arbeiten dabei erstmals die in Deutschland und Österreich führenden Faktencheck-Organisationen zusammen: die Deutsche Presse-Agentur (dpa), Agence France-Presse (AFP), die Austria Presse Agentur (APA) und wird, das unabhängige Recherche-Netzwerk CORRECTIV. Wir kooperieren mit Kommunikations- und Datenwissenschaftlern des Instituts für Journalistik und der Fakultät Statistik der Technischen Universität Dortmund sowie des AIT Austrian Institute Of Technology. Mehr dazu hier.
Mit dem Faktenforum (faktenforum.org) baut CORRECTIV Deutschlands erste Faktencheck-Community auf. Das Projekt richtet sich an alle, die sich für einen faktenbasierten Austausch und gegen Falschbehauptungen einsetzen wollen – unabhängig von journalistischer Vorerfahrung und Wohnort.
Das Faktenforum-Team bietet der Community und Interessierten regelmäßig Workshops rund ums Faktenchecken an und hält sie in einem zweiwöchentlichen Newsletter auf dem Laufenden. Die Community wendet ihr Wissen aktiv an und beteiligt sich am Faktenchecken: Etwa im Format Live-Faktencheck nehmen sich die Teilnehmenden aktuelle Falschbehauptungen vor und sammeln Fakten, um sie einzuordnen. Auf dem Discord-Server des Faktenforums gehen die Diskussionen weiter, und auch hier checkt die Community kollaborativ Behauptungen und tauscht sich rund um das Thema Desinformation aus. Ende 2024 wird die Community auf die eigene Plattform CORRECTIV.Faktenforum umziehen.
Hinter dem CORRECTIV.Faktenforum steht der wissenschaftliche Projektverbund noFake, zu dem neben CORRECTIV drei Hochschulinstitute gehören. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Verbund über das Forschungsrahmenprogramm „Digital. Sicher. Souverän“.
Ansprechpartnerinnen im Team sind Caroline Lindekamp und Anna Süß. Ihr erreicht sie unter folgender E-Mail-Adresse: faktenforum@correctiv.org
Tipps und Hintergrundwissen
„Fake News“ sind falsche Informationen, die bewusst verbreitet werden, um den Einzelnen und die Öffentlichkeit zu täuschen. Oft kopieren sie den Stil von Nachrichten, die man aus etablierten Medien kennt, und sind deshalb schwer zu erkennen.
Wir verwenden bei CORRECTIV.Faktencheck den Begriff „Fake News“ aber bewusst nicht mehr, da er zu einem politischen Instrument geworden und zudem häufig irreführend genutzt wird. Populistische Politiker benutzen ihn zum Beispiel, um Medien zu diskreditieren, deren Inhalte ihnen nicht passen.
Statt von „Fake News“ sprechen wir von Misinformation, wenn es sich um eine falsche Information handelt, die ohne Absicht verbreitet wird, oder Desinformation, wenn solche gezielt verbreitet wird.
Unter Debunking versteht man das Widerlegen von falschen oder irreführenden Behauptungen durch nachvollziehbare Fakten, zum Beispiel in Form von Faktenchecks. Unter Prebunking versteht man Maßnahmen, die schon im Vorab verhindern sollen, dass Desinformation überhaupt entsteht und Falschbehauptungen zu einem bestimmten Thema verbreitet werden. Dazu gehört etwa die Stärkung von Medienkompetenz.
Folgende Fragen kann man sich stellen, um die Glaubwürdigkeit einer Information einzuschätzen:
- Wer ist der Absender? Oft hilft ein Blick auf das Impressum oder den Social-Media-Account – was wird dort sonst noch veröffentlicht, und wie viele Follower hat der Kanal?
- Ist die Information oder Meldung überhaupt aktuell?
- Passt die Überschrift zum Inhalt, oder ist sie übertrieben zugespitzt, so dass sie mit den Fakten nicht mehr übereinstimmt?
- Welche Quellen verwendet der Beitrag, um seine These zu belegen? Sind die Angaben nachprüfbar?
- Gibt es andere Berichte über dasselbe Thema – und wie stellen sie es dar? Fehlt in dem Beitrag wesentlicher Kontext?
- Bei Fotos: Was zeigen sie? Sind sie wirklich aktuell? Oft hilft eine Bilder-Rückwärtssuche zum Beispiel mit Google. Anhand dieser und anderer Tools kann man den Ursprung eines Bildes überprüfen. Auch bei Videos gehen wir ähnlich vor.
OSINT steht für Open Source Intelligence. Das ist ein Begriff, der eigentlich aus der Arbeit von Nachrichtendiensten kommt und das Sammeln und Analysieren von Informationen aus öffentlichen Quellen bezeichnet. Zum Beispiel spricht man von OSINT, wenn mit Hilfe von Satellitenbildern ein Ort aus einem Video oder Foto verifiziert wird. Für Faktenchecks kommt diese Technik öfter zum Einsatz.
Folgende Fragen kann man sich stellen, um die Glaubwürdigkeit einer Information einzuschätzen:
- Wer ist der Absender? Oft hilft ein Blick auf das Impressum oder den Social-Media-Account – was wird dort sonst noch veröffentlicht, und wie viele Follower hat der Kanal?
- Ist die Information oder Meldung überhaupt aktuell?
- Passt die Überschrift zum Inhalt, oder ist sie übertrieben zugespitzt, so dass sie mit den Fakten nicht mehr übereinstimmt?
- Welche Quellen verwendet der Beitrag, um seine These zu belegen? Sind die Angaben nachprüfbar?
- Gibt es andere Berichte über dasselbe Thema – und wie stellen sie es dar? Fehlt in dem Beitrag wesentlicher Kontext?
- Bei Fotos: Was zeigen sie? Sind sie wirklich aktuell? Oft hilft eine Bilder-Rückwärtssuche zum Beispiel mit Google. Anhand dieser und anderer Tools kann man den Ursprung eines Bildes überprüfen. Auch bei Videos gehen wir ähnlich vor.
Alle unsere Tipps für mehr Medienkompetenz finden Sie gesammelt hier. Eine Auswahl:
- 10 Tipps: Wie erkenne ich Falschmeldungen?
- So funktioniert eine Bilderrückwärtssuche
- So kommen Sie Fake-Zitaten auf die Schliche
- Geolocation: 5 Tipps, um den Aufnahmeort eines Bildes zu finden
- Wie man KI-generierte oder digital veränderte Inhalte erkennt
- Fakten checken in 3 Schritten (Flyer zum Download)
- Viele unserer Faktenchecks gibt es auch als Video, eine Auswahl finden Sie hier auf Instagram.
- Lernvideos für die Schule (Reporter4You)