FAQ: Häufig gestellte Fragen an CORRECTIV.Faktencheck

Wir beantworten hier häufig gestellte Fragen zu unseren Faktenchecks und unserer Arbeitsweise. Ihre Frage wurde nicht beantwortet? Dann schreiben Sie uns.

CORRECTIV.Faktencheck ist eine eigenständige Redaktion des gemeinnützigen Recherchezentrums CORRECTIV. Wir setzen uns ein gegen Desinformation im Netz und klären Menschen auf, wie sie sich selbst vor Falschmeldungen schützen können. Wir sind Teil mehrerer Netzwerke von Faktenprüfern – wie beispielsweise dem International Fact-Checking Network (IFCN) des US-amerikanischen Poynter Instituts, dem europäischen Faktencheck-Verband European Fact-Checking Standards Network (EFCSN) und dem German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO).

„Fake News”, Desinformation, Misinformation, Debunking, Prebunking, Faktenchecks?

„Fake News” sind falsche Informationen, die bewusst verbreitet werden, um den Einzelnen und die Öffentlichkeit zu täuschen. Oft kopieren sie den Stil von Nachrichten, die man aus etablierten Medien kennt, und sind deshalb schwer zu erkennen. 

Wir verwenden bei CORRECTIV.Faktencheck den Begriff „Fake News“ aber bewusst nicht mehr, da er zu einem politischen Instrument geworden und zudem häufig irreführend genutzt wird. Populistische Politiker benutzen ihn zum Beispiel, um Medien zu diskreditieren, deren Inhalte ihnen nicht passen.

Statt von „Fake News” sprechen wir von Misinformation, wenn es sich um eine falsche Information handelt, die ohne Absicht verbreitet wird, oder Desinformation, wenn solche gezielt verbreitet wird.

Unter Debunking versteht man das Widerlegen von falschen oder irreführenden Behauptungen durch nachvollziehbare Fakten, zum Beispiel in Form von Faktenchecks. Unter Prebunking versteht man Maßnahmen, die schon im Vorab verhindern sollen, dass Desinformation überhaupt entsteht und Falschbehauptungen zu einem bestimmten Thema verbreitet werden. Dazu gehört etwa die Stärkung von Medienkompetenz.

Desinformation im Netz ist ein zentrales Problem des 21. Jahrhunderts. Es hat das Potenzial, Demokratien zu zerreiben. Falschinformationen können Angst und Hass schüren, Menschen verunsichern, sie davon abbringen, zum Arzt zu gehen oder ihr Wahlverhalten beeinflussen.

CORRECTIV.Faktencheck hat 2017 begonnen, ihnen etwas entgegen zu setzen. Desinformation ist die absichtliche Verbreitung von falschen Informationen, mit dem Ziel, die Gesellschaft zu polarisieren und zu spalten. Wissenschaftliche Studien zeigen jedoch, dass Menschen sich von Fakten überzeugen lassen. Faktenchecks wirken.

Mehr dazu, warum Demokratie Faktenchecks braucht, lesen Sie hier.

Wahrheit, so könnte man angesichts vieler politischer Debatten meinen, ist eine Glaubensfrage. Das stimmt nicht. Es gibt objektive, nachvollziehbare und messbare Unterschiede zwischen Informationen, ihren Quellen und ihren Absichten. Wir beobachten Kräfte in unserer Gesellschaft, die nicht informieren, sondern gezielt desinformieren. Denen nicht einfach nur hin und wieder Fehler unterlaufen, sondern die Ereignisse schlicht erfinden, um politische oder wirtschaftliche Ziele zu verfolgen.

Wie wir arbeiten

CORRECTIV.Faktencheck ist eine eigenständige Redaktion innerhalb des Recherchezentrums CORRECTIV und recherchiert gezielt gegen Desinformation im Internet. 

Unser Ziel ist es, dass sich Bürgerinnen und Bürgern auf Basis von verlässlichen Informationen eine politische Meinung bilden und so am politischen Diskurs teilnehmen können. 

Wir arbeiten unabhängig, überparteilich, transparent und überprüfbar. Das Instrument von CORRECTIV.Faktencheck ist der transparente Rechercheprozess. Wir suchen aus eigenem Antrieb nach irreführenden Informationen in den sozialen Medien und greifen Hinweise von Lesern auf. Dabei orientieren wir uns an ihrer Relevanz für gesellschaftliche Debatten. Anschließend machen wir uns auf die Suche nach Belegen und Primärquellen: Dokumente, Angaben von Augenzeugen, Betroffenen und Behörden sowie Einordnungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Den Rechercheweg dokumentieren wir in unseren Artikeln und legen unsere Quellen offen. 

CORRECTIV.Faktencheck ist zertifiziertes Mitglied im International Fact-Checking Network (IFCN) und zertifiziertes Mitglied im europäischen Faktencheck-Verband European Fact-Checking Standards Network (EFCSN) und bekennt sich zu dessen Code of Principles und Code of Standards. CORRECTIV.Faktencheck ist darüber hinaus ebenfalls an das Redaktionsstatut von CORRECTIV gebunden.

Zahlreiche Falschmeldungen tauchen täglich auf, daher treffen wir eine Auswahl der relevantesten Themen. Folgende Kriterien sind dabei wichtig:

  • Aktualität (wie aktuell ist die mögliche Falschbehauptung?)
  • Reichweite (wie viele Menschen werden erreicht?)
  • Potenzieller Schaden (gefährdet die Falschinformation Menschen oder schürt Hass gegen bestimmte Gruppen?)

Alle Informationen, die öffentlich verfügbar sind, können von uns geprüft werden – sei es auf Webseiten, Blogs, in Videos (zum Beispiel auf Youtube) oder verschiedenen Sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Instagram oder auch Telegram. Auf Whatsapp-Nachrichten hat niemand Zugriff, aber wenn wir Hinweise von Lesenden dazu bekommen, recherchieren wir auch dazu.

Allerdings lassen sich nur bei Tatsachenbehauptungen die Fakten überprüfen. Nicht geeignet für Faktenchecks sind deshalb reine Meinungsäußerungen, Zukunftsprognosen oder Versprechen. Wichtig: Oft wird etwas als Meinung bezeichnet, obwohl es sich um eine Tatsachenbehauptung handelt. In so einem Fall ist ein Faktencheck möglich. Wenn wir feststellen, dass es sich bei einem Beitrag um Satire handelt, prüfen wir in der Regel nicht – es sei denn, die Satire ist nicht erkennbar und führt zu Missverständnissen (mehr dazu weiter unten).

Ja, auch das ist möglich, wenn es sich um Tatsachenbehauptungen handelt und unsere Relevanzkriterien erfüllt sind.

Grundsätzlich können wir alle Berichte überprüfen, die sich auf öffentlich zugängliche Informationen stützen. Allerdings liegt unser Hauptaugenmerk nicht auf etablierten Medien. Der Grund dafür ist, dass in den Redaktionen nach journalistischen Standards gearbeitet wird und viele Regulierungen und Qualitätskontrollen fest verankert sind. Es gibt interne und externe Überwachungsmechanismen; es gibt oft Ombudsleute, Leserredaktionen und kritische Berichterstattungen. Fehler werden in der Regel schnell korrigiert – anders als bei Beiträgen in Sozialen Netzwerken oder bewusster Desinformation.

Zudem gibt es den Presserat in Deutschland, der die Einhaltung der Standards und der Sorgfaltspflicht bei den Medien extern überwacht und an den sich jeder Mensch mit seinen Beschwerden wenden kann. Und wenn das alles nicht hilft, sind etablierte Medien in einen in vielen Jahrzehnten entwickelten Rechtsrahmen eingebunden. Sie können auf Unterlassung und Richtigstellung verklagt werden.

Für unsere Faktenchecks machen wir uns auf die Suche nach Belegen für oder gegen eine Behauptung. Wir verwenden dabei soweit möglich nur Primärquellen: Dokumente, Statistiken, Studien, Angaben von Augenzeugen, Betroffenen und Behörden sowie Einordnungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Den Rechercheweg dokumentieren wir in unseren Artikeln und legen unsere Quellen offen. Das machen wir, damit die Lesenden genau nachvollziehen können, wie wir zu unseren Schlussfolgerungen gelangt sind.

Unser oberstes Anliegen ist es immer, Primärquellen zu nutzen und mindestens zwei unabhängige Quellen zu nennen beziehungsweise zu sprechen. In Ausnahmefällen greifen wir auf Sekundärquellen, zum Beispiel Recherchen anderer Faktencheck-Redaktionen, zurück.

Am Ende stufen wir die Behauptung, die wir überprüft haben, auf einer Skala von „Richtig“ über „Teilweise falsch“ bis „Frei erfunden“ ein.

Wir bewerten mit elf Kategorien. Nicht immer ist etwas ausschließlich richtig oder falsch, es gibt dazwischen Abstufungen. Unsere Skala reicht von „richtig“ über „unbelegt“ bis zu „frei erfunden“. Es gibt auch Bewertungen wie „fehlender Kontext“ oder „manipuliert“ für Fotos oder Videos, die irreführend bearbeitet wurden. Eine ausführliche Beschreibung unserer Kategorien finden Sie hier.

Nicht immer wird Satire auch als solche verstanden. Wenn viele Menschen sie für wahr halten, ist das für uns ein Indiz, dass bewusst Aufregung geschürt oder desinformiert werden soll. Hier erklären wir, ab wann wir „Satire“ als Falschmeldung bewerten.

Vor Veröffentlichung werden unsere Faktenchecks von zwei Mitgliedern der Faktencheck-Redaktion, die nicht Autor oder Autorin des Textes sind, in Bezug auf genannte Fakten, Rechtschreibung, Verständlichkeit und Konsistenz geprüft und redigiert. Alle im Text genannten Fakten müssen mit Quellen belegt sein. Diese Quellen werden im Faktencheck benannt und, wenn möglich, für Lesende zum Nachvollziehen verlinkt.

Wir veröffentlichen unsere Faktenchecks hier auf unserer Webseite. Und hier lässt sich direkt auf unserer Webseite nach einem Faktencheck zu einem bestimmten Thema oder Begriff suchen. 

Ein Tipp, um unsere Faktenchecks zu einem bestimmten Thema schnell über eine Suchmaschine wie Google zu finden: In die Suchmaske ein Stichwort eingeben + das Wort „Faktencheck“ + site:correctiv.org (zum Beispiel so: Corona-Impfung Faktencheck site:correctiv.org). Damit unsere Faktenchecks besser gefunden werden können, haben wir das sogenannte Claim Review integriert: ein System, mit dem die großen Suchmaschinen wie Google Faktenchecks als solche in den Suchergebnissen hervorheben können.

Unsere Standards

CORRECTIV.Faktencheck ist überparteilich in seiner Haltung und fair in der Beurteilung. Wir ordnen Aussagen in ihren Kontext ein und überprüfen, welche Informationen der betreffenden Person zu diesem Zeitpunkt zugänglich waren. CORRECTIV.Faktencheck bekennt sich zu den Prinzipien des internationalen Faktencheck-Netzwerks:

  1. Verpflichtung zur Überparteilichkeit und Fairness
  2. Verpflichtung zur Offenlegung unserer Quellen
  3. Verpflichtung zur Offenlegung unserer Unterstützer und unserer Organisation
  4. Verpflichtung zur Transparenz der Arbeitsweise
  5. Verpflichtung zur offenen und ehrlichen Korrektur
Zu unseren Standards gehört es auch, die Privatsphäre derjenigen zu schützen, über die wir berichten. Handelt es sich bei einer Person um keine öffentliche bekannte Person oder um ein Kind, anonymisieren wir Namen und machen Profilnamen und Gesichter entsprechend unkenntlich.

Falls wir in einem unserer Faktencheck-Artikel bzw. Recherchen eine Organisation oder ein Unternehmen thematisieren, mit dem wir eine Kooperation oder eine anderweitig geartete Beziehung haben (bspw. unsere Kooperation mit Facebook), versehen wir den Faktencheck mit einem gesonderten Hinweis. Dadrin klären wir über unser Verhältnis auf.

Mehr zu unseren Standards lesen Sie hier

Sollten wir oder jemand anders nach Veröffentlichung eines Faktenchecks einen Fehler entdecken, korrigieren wir diesen und machen die Korrektur durch einen Hinweis im Faktencheck und durch einen Hinweis in unseren Social-Media-Kanälen kenntlich. Dasselbe gilt für inhaltliche Ergänzungen bzw. Updates.

Wenn Sie einen Faktencheck für fehlerhaft halten, können Sie sich unter faktencheck@correctiv.org an uns wenden. Wir setzen uns mit jeder begründeten Kritik auseinander und ziehen gegebenenfalls Konsequenzen bis hin zur Korrektur eines Faktenchecks. Sollten große Fehler passieren, die zum Beispiel zum Zurückziehen einer Meldung führen, berichten wir darüber und klären über das Zustandekommen des Fehlers auf. 

Alle Korrekturen und Updates sammeln wir hier.

Wenn die Verbreitenden einer von uns überprüften Falschbehauptungen ihre Aussage korrigieren, machen wir das im Text kenntlich, ziehen bei Bedarf das Rating in Sozialen Netzwerken zurück oder ergänzen bei Bedarf ein Update in unserem Faktencheck. Genannte Personen und Organisationen von unzutreffenden Behauptungen werden vor Veröffentlichung um Stellungnahme gebeten, sofern wir es für angemessen erachten.

Nein. Zensur geht von staatlichen Stellen aus. Wenn wir im Rahmen unserer Arbeit einen Artikel oder eine Information als ungenau oder falsch kennzeichnen, können diese nach wie vor verbreitet werden. Das gilt auch für Beiträge auf Facebook, die wegen eines unserer Faktenchecks mit einem Warnhinweis versehen wurden. Wir sind der Meinung, dass jede Person in der Lage sein sollte, sich ein eigenes Bild zu machen: auf Basis von gesicherten Informationen und nicht auf Basis von Gerüchten, Halbwahrheiten oder Lügen. Dazu wollen wir mit unseren Faktenchecks beitragen.

Nein. Wir sind unparteiisch in unserer Haltung und fair in unserer Beurteilung. Wir haben uns zur Neutralität verpflichtet. Das bedeutet unter anderem: Wir überprüfen Tatsachenbehauptungen nach denselben Kriterien, unabhängig von der politischen Richtung, aus der sie stammen. Wir arbeiten dabei nach den Standards des Code of Principles des International Fact-Checking Network (IFCN). CORRECTIV.Faktencheck ist darüber hinaus an das Redaktionsstatut von CORRECTIV gebunden.

Kontakt

Ja. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Menschen uns Behauptungen, Aussagen oder Gerüchte zusenden. Das geht ganz einfach per Whatsapp (Anleitung hier,  direkter Whatsapp-Kontakt hier unter +49-(0)151-17535184) oder über unser Online-Formular CrowdNewsroom. Bitte schicken Sie uns dabei wenn möglich einen Link zu dem Originalinhalt, zum Beispiel einem Video auf Youtube, einem Artikel auf einer Webseite oder einem Facebook-Beitrag. Wir gehen eingereichten Zuschriften und Hinweisen nach.

Wir freuen uns über Feedback und Hinweise, wenn wir einen Fehler gemacht haben. Hierzu haben wir folgende Korrekturregeln festgelegt:

  • Wir ermutigen Menschen, uns per E-Mail an faktencheck@correctiv.org auf mögliche Fehler in unseren Texten oder Teilen von ihnen hinzuweisen – wir gehen konkreten Hinweisen auf faktische Fehler nach und überprüfen unsere Texte auf Korrektheit. Dabei wenden wir das Vier-Augen-Prinzip an.
  • Wenn unsere Texte oder Teile von ihnen trotz aller Sorgfalt und Vorsicht fehlerhaft sein sollten, dann räumen wir dies öffentlich und selbstkritisch ein und korrigieren die Fehler.
  • Wir geben bei einer Fehlerkorrektur in einem Update zum korrigierten Text bekannt, dass und wann der Text geändert wurde – und geben an, was im Detail geändert wurde. Wir ändern in der Folge gegebenenfalls unsere Bewertung des Faktenchecks. Wir machen auch das transparent.
  • Wenn unsere Texte oder Teile von ihnen – anders als in einem Hinweis von einem Leser behauptet – keine faktischen Fehler enthalten, korrigieren wir die entsprechenden Texte nicht und machen auch nicht transparent, dass Leser behauptet haben, dass in den Texten Fehler sein sollten.
  • Wir informieren Leser über Korrekturen auf ihre Hinweise hin, ebenso wie wir sie darüber hinweisen, wenn wir entgegen ihrer Hinweise keine Fehler in unseren Stücke oder Teile von ihnen entdecken konnten. Von dieser Regel weichen wir nur ab, wenn die entsprechenden Leserzuschriften beleidigende Inhalte aufweisen oder alleine aus Polemiken oder Generalkritik bestehen.

Aktuell besteht das Faktencheck-Team aus vierzehn Mitgliedern. Elf von ihnen arbeiten als Faktencheckerinnen und Faktenchecker, eine als Social-Media- und Community-Managerin, einer als Projektmanager für internationale Vernetzung und Kooperationen und zwei im Rahmen unseres Community-Projekts Faktenforum. Mehr über unsere Team-Mitglieder erfahren Sie hier.

Wir veröffentlichen tagesaktuell all unsere Faktenchecks, Videos und Recherchen rund um Desinformation auf unserem Whatsapp-Kanal, aber geben auch Tipps für den Umgang mit Falschbehauptungen.

Der Kanal ist separat von den privaten Chats unter „Aktuelles“ zu finden oder direkt über diesen Link.

Mehr Informationen gibt es hier.

Unsere Zusammenarbeit mit Facebook

Die Zusammenarbeit mit Facebook funktioniert gut. Uns ist wichtig, dass wir unabhängig und wirkungsvoll für die Gesellschaft arbeiten können. Facebook unterstützt unsere Arbeit in technischer Hinsicht, nimmt jedoch keinen Einfluss. Das ist für uns die Grundlagen einer Zusammenarbeit. Da Facebook von unseren Recherchen profitiert, ist es selbstverständlich, dass unsere Arbeit auch finanziell vergütet wird.

Mehr über die Finanzierung von CORRECTIV lesen Sie hier.

Wir empfinden es als sehr wichtig, Falschmeldungen dort zu begegnen, wo sie sich verbreiten. Falschinformationen können sich auch deshalb so rasant verbreiten, weil es große Internetplattformen wie Facebook oder Youtube gibt. Eine Datenanalyse von CORRECTIV.Faktencheck zeigte, dass Menschen fragwürdige Informationen zum Coronavirus zu einem großen Teil über Whatsapp und Facebook verbreiteten. Die Konzerne tragen somit eine große Verantwortung in der Bewältigung von Desinformationskampagnen.

Facebook möchte etwas gegen die Verbreitung von Falschinformationen auf seinen Plattformen tun. Deshalb geht das Unternehmen seit 2016 Kooperationen mit unabhängigen Faktencheck-Organisationen ein.

Neben uns sind in Deutschland auch die Agenturen DPA und AFP Teil dieses Programms. Das bedeutet: Unsere Faktenchecks werden auf Facebook und Instagram direkt mit den Beiträgen verknüpft, die die falsche Information enthalten. Menschen, die diese Beiträge teilen möchten, bekommen einen Warnhinweis, der sie auf unseren Faktencheck verweist. Facebook reduziert außerdem nach eigenen Angaben die Reichweite solcher Beiträge.

Die Facebook-Beiträge werden nicht aufgrund unserer Faktenchecks gelöscht, sondern bleiben weiterhin sichtbar. (Mehr über unsere Kooperation mit Facebook lesen Sie hier).

Zusätzlich stellt Meta uns die WhatsApp Business API zur Verfügung, die uns ermöglicht, einen Chatbot über den Messengerdienst zu betreiben. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Unsere Zusammenarbeit mit Netzwerken und anderen Redaktionen

Das IFCN ist ein Verband, der beim Poynter Institute, einem der renommiertesten Journalistenzentren der USA, in St. Petersburg (Florida) angesiedelt ist, einer unabhängigen, gemeinnützigen Akademie für Journalistinnen und Journalisten. Der Code of Principles wurden inzwischen weltweit von Faktencheck-Organisationen unterzeichnet. Wer aktuell dazu zählt, kann man hier einsehen.

Dafür, dass man die gemeinsamen Faktencheck-Standards einhält, vergibt das IFCN ein Zertifikat, das jährlich erneuert werden muss. Es wird also regelmäßig von einer externen Stelle überprüft, ob wir uns daran halten. Die Standards beinhalten: 

  • Verpflichtung zur Unparteilichkeit und Fairness
  • Verpflichtung zur Offenlegung unserer Quellen
  • Verpflichtung zur Offenlegung unserer Unterstützer und unserer Organisation
  • Verpflichtung zur Transparenz der Arbeitsweise
  • Verpflichtung zur offenen und ehrlichen Korrektur

Mehr zu unseren Standards lesen Sie hier

Das European Fact-Checking Standards Network (EFCSN) ist ein Zusammenschluss unabhängiger, europäischer Faktencheck-Organisationen, das neue Standards für Unabhängigkeit, Transparenz sowie methodische und journalistische Qualität definiert, die unsere Bemühungen zur Bekämpfung von Desinformation anleiten. Den European Code of Standards for Independent Fact-Checking Organisations finden Sie hier.

Die Kernpunkte des European Code of Standards umfassen folgende Aspekte:

  • die Struktur der Gesamtorganisation und der einzelnen Teams
  • die Transparenz über die gesamte Finanzierung sowie die finanzielle Unabhängigkeit der Organisation
  • die redaktionelle Unabhängigkeit und die politische Neutralität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • die methodologischen Grundsätze der journalistischen Arbeit
    die ethischen Grundsätze, die die Organisation verfolgt

CORRECTIV ist Gründungsmitglied des EFCSN-Vereins und ist im Governance Body vertreten. Zudem sind wir seit September 2023 auch zertifiziertes Mitglied des EFCSN. Damit erfüllt CORRECTIV.Faktencheck die höchsten Standards für Faktencheckarbeit in Europa und setzt sich darüber hinaus für die Wahrung der Grundsätze der freien Meinungsäußerung ein.

Das German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO) ist ein Zusammenschluss von Faktencheck-Organisationen und Forschungsteams, die es sich zum Ziel gesetzt haben, gemeinsam Des– und Falschinformationen zu bekämpfen. Unter dem Motto „Fakten gegen Fakes“ arbeiten dabei erstmals die in Deutschland und Österreich führenden Faktencheck-Organisationen zusammen: die Deutsche Presse-Agentur (dpa), Agence France-Presse (AFP), die Austria Presse Agentur (APA) und wird, das unabhängige Recherche-Netzwerk CORRECTIV. Wir kooperieren mit Kommunikations- und Datenwissenschaftlern des Instituts für Journalistik und der Fakultät Statistik der Technischen Universität Dortmund sowie des AIT Austrian Institute Of Technology. Mehr dazu hier.

Tipps zum Faktenchecken

Folgende Fragen kann man sich stellen, um die Glaubwürdigkeit einer Information einzuschätzen:

  • Wer ist der Absender? Oft hilft ein Blick auf das Impressum oder den Social-Media-Account – was wird dort sonst noch veröffentlicht, und wie viele Follower hat der Kanal? 
  • Ist die Information oder Meldung überhaupt aktuell?
  • Passt die Überschrift zum Inhalt, oder ist sie übertrieben zugespitzt, so dass sie mit den Fakten nicht mehr übereinstimmt?
  • Welche Quellen verwendet der Beitrag, um seine These zu belegen? Sind die Angaben nachprüfbar?
  • Gibt es andere Berichte über dasselbe Thema – und wie stellen sie es dar? Fehlt in dem Beitrag wesentlicher Kontext?
  • Bei Fotos: Was zeigen sie? Sind sie wirklich aktuell? Oft hilft eine Bilder-Rückwärtssuche zum Beispiel mit Google. Anhand dieser und anderer Tools kann man den Ursprung eines Bildes überprüfen. Auch bei Videos gehen wir ähnlich vor.