Der Doktor und sein Sponsor
Die Pharmaindustrie rühmt sich dafür, dass sie ihre Zahlungen an Ärzte und Spitäler veröffentlicht. Aber: Bei fast der Hälfte dieser Gelder bleibt intransparent, wer sie bekommt.
E-Mail: stefan.wehrmeyer(at)correctiv.org
Die Pharmaindustrie rühmt sich dafür, dass sie ihre Zahlungen an Ärzte und Spitäler veröffentlicht. Aber: Bei fast der Hälfte dieser Gelder bleibt intransparent, wer sie bekommt.
Im Jahr 2016 haben die Pharmakonzerne 562 Millionen Euro an Mediziner und Kliniken in Deutschland gezahlt. Als die Firmen anschließend gefragt haben, ob sie diese Zuwendungen veröffentlichen dürfen, hat nur jeder vierte Arzt zugestimmt. Im Jahr zuvor waren noch 31 Prozent mit einer Veröffentlichung einverstanden. In unserer Datenbank könnt ihr ab jetzt suchen, ob euer Arzt transparent ist oder zu den Heimlichtuern gehört – oder ob er Zahlungen der Industrie grundsätzlich ablehnt.
Bis Ende dieses Monats wollen die Arzneimittelhersteller wieder die Namen von Ärzten veröffentlichen, die im vergangenen Jahr Geld bekommen haben. Doch immer mehr Ärzte lehnen das Transparenzprojekt ab: Waren im vergangenen Jahr noch 31 Prozent der Geldempfänger bereit, dass ihr Name im Internet veröffentlicht wird, sind es in diesem Jahr nur noch 25 Prozent. Die Pharmaindustrie bezeichnet diesen Rückgang als „erwartbar“. In den USA ist die Veröffentlichung der Zahlungen seit 2013 für alle Ärzte verpflichtend.
EU-Subventionen an Massentierhalter, die die Umwelt schädigen. Für unsere Recherche über die Agrar-Subventionen haben wir mit zwei öffentlichen Datensätzen gearbeitet. Wir zeigen, welche Daten wir nutzen und wie wir sie aufbereitet haben. Es ist ein Beispiel dafür, wie Journalisten ganz ohne Leaks auch nur mit öffentlich zugänglichen Informationen neue Erkenntnisse gewinnen können.
Am Mittwoch verkündete der Landeswahlleiter von NRW Wolfgang Schellen das endgültige Wahlergebnis der Landtagswahl vom 14. Mai 2017. Die AfD erhält zu ihren 624.552 Stimmen nach der Überprüfung noch 2.204 mehr. In absoluten Zahlen erscheint es viel, aber ergebnisrelevant ist es bei über acht Millionen Wählern nicht. Ein Blick zurück zeigt, dass es Korrekturen zwischen vorläufigem und endgültigem Ergebnis auch bei vorherigen Landtagswahlen gegeben hat.
71.000 Ärzte in Deutschland haben im vergangenen Jahr Zuwendungen von der Pharmaindustrie erhalten. Aber nur 29 Prozent von ihnen sind bereit, das offenzulegen. Wird ein Arzt nicht genannt, kann das zweierlei bedeuten: Er will die Honorare gegenüber seinen Patienten oder Kollegen verschweigen. Oder er hat kein Geld angenommen. Jetzt sorgt CORRECTIV für Transparenz – und startet eine „Null-Euro-Ärzte“-Datenbank.
EXKLUSIV: Eine CORRECTIV-Datenauswertung zeigt erstmals, welche Massentierhalter EU-Agrarsubventionen erhalten – obwohl sie die Umwelt belasten. Dazu haben wir Datensätze zu EU-Subventionen und Schadstoffausstößen übereinandergelegt. Unsere Karte zeigt außerdem, wo das Grundwasser mit Nitrat belastet ist. Ausgerechnet Deutschland blockiert mit seinem CSU-Agrarminister eine Reform der irrsinnigen Agrarpolitik.
Das Knight-Mozilla Fellowship bringt Entwickler, Datenjournalisten und Redaktionen zusammen. Im kommenden Jahr ist CORRECTIV eine von sechs Redaktionen, die ein Jahr lang einen Entwickler beherbergen darf. Ab heute könnt Ihr Euch bewerben.
Wir bei CORRECT!V wollen Journalismus und Recherche weiterentwickeln. Deshalb freuen wir uns sehr darauf, kommendes Jahr einen OpenNews-Fellow in unserem Berliner Büro begrüßen zu dürfen. Bis zum 21. August könnt Ihr Euch für das Fellowship bewerben. Hier beschreiben wir, was wir mit Dir vorhaben.
In einer Auswertung der 50 größten Anwendungsbeobachtungen finden sich vor allem Analogpräparate, deren medizinsicher Zusatznutzen fraglich ist. Mehr als 485.000 Patientinnen und Patienten wurden angeblich für Kontrastmittel beobachtet, die zum Teil schon mehr als 20 Jahre auf dem Markt sind.
Die offziellen Pflegenoten sind Augenwischerei. CORRECTIV-Reporter haben alle verfügbaren Daten und Prüfberichte genommen und neu analysiert. Entstanden ist die bisher umfassendste Bewertung deutscher Pflegeheime.