Geheimes sichtbar machen

In unserer Bibliothek der verborgenen Dokumente stellen wir Unterlagen zur Verfügung, die eigentlich nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollten. Papiere und Dokumente, die auch wir nicht bedenkenlos frei ins Netz stellen können – von denen wir aber wissen, dass sie anderen Menschen helfen können, gute Berichte zu machen oder Hintergründe besser zu verstehen. Schaut rein!

Die Idee

Viele Journalisten, Politiker oder Wissenschaftler haben große geheime Dokumentenmengen, die sie kaum alleine auswerten können. Auch eine Veröffentlichung der Rohdaten scheidet aufgrund juristischer oder geheimschutzrechtlicher Bestimmungen aus. So dürfen private Daten nicht einfach im Internet verbreitet werden.

Gleichzeitig wäre es auch häufig gefährlich, wahllos Ermittlungsakten, Rechnungshofberichte oder Geheimdienstunterlagen ungeschwärzt ins Netz zu blasen. Der Nutzen für Feinde unserer Gesellschaft wäre größer als der Nutzen für die Demokratie.

Aus diesem Grund wollen wir etwas Neues schaffen. Eine Bibliothek der verborgenen Dokumente.

Hier können Menschen, denen wir vertrauen, in unseren geheimen Unterlagen stöbern. Sie können in den Dokumenten, die wir bei unseren Recherchen zusammen getragen haben, recherchieren, ob sie etwas spannendes finden, das wir übersehen haben. Etwas, das in unseren Augen nebensächlich, aber für sie wichtig ist.

Wir wollen damit die Idee der transparenten Gesellschaft weiterentwickeln.

Das Projekt

Wir haben auf einem Offline-Rechner in der CORRECTIV-Redaktion Software installiert, die in der Lage ist, große Datenmengen auszuwerten: allen voran die Analysesoftware NUIX sowie weitere Suchsoftware. An diesen Hochleistungsrechner haben wir über externe Festplatten Datenpakete angeschlossen. Nun kann jeder Nutzer der Bibliothek der verborgenen Dokumente mit Hilfe der Such- und Analysesoftware unsere Datenpakete für seine Zwecke auswerten.

Zudem stehen in der CORRECTIV-Redaktion Fachleute bereit, die den einzelnen Nutzern vor Ort erklären können, wie sie die Software in der Bibliothek der verborgenen Dokumente nutzen können.

Die Datenpakete, die analysiert werden sollen, können aus der vorhandenen Bibliothek der verborgenen Dokumente entliehen werden. Zudem steht es jedem Nutzer frei, auch eigene Datenpakete auf eigenen externen Festplatten mitzubringen, die er dann mit der Software der Bibliothek der verborgenen Dokumente analysieren kann.

Unser Projekt soll mit dem Austausch wachsen. Es wäre schön, wenn jeder Nutzer eigene Unterlagen mitbringt, die dann in den Bestand der Bibliothek der verborgenen Dokumente aufgehen können. Wir wollen die Bibliothek groß machen.

Unser Ziel ist es, die riesigen Datenmengen, die uns allen dank großer oder kleiner Leaks zur Verfügung stehen, durchsuchbar und beherrschbar zu machen.

Terabyte an Daten alleine reichen nicht aus, um Transparenz herzustellen. Wir brauchen die Maschinen und das Wissen, die Daten zu lesen. Beides will die Bibliothek der verborgenen Dokumente ihren Mitgliedern zur Verfügung stellen. 

Die Partner

Der erste Partner der Bibliothek der verbogenen Dokumente ist netzpolitik.org. Das Portal ist eine Plattform für digitale Freiheitsrechte. Es thematisiert die wichtigsten Fragestellungen rund um Internet, Gesellschaft und Politik und zeigt Wege auf, wie man sich auch selbst mit Hilfe des Netzes für digitale Freiheiten und Offenheit engagieren kann. Netzpolitik.org beschreibt, wie die Politik das Internet durch Regulation verändert und wie das Netz Politik, Öffentlichkeiten und alles andere verändert. Netzpolitik.org versteht sich als journalistisches Angebot, ist jedoch nicht neutral. Netzpolitik.org engagiert sich für digitale Freiheitsrechte und ihre politische Umsetzung.

Der zweite Partner ist die Stiftung Erneuerbare Freiheit. Sie fördert die Bibliothek der verborgenen Dokumente, um möglichst vielen Menschen Zugang zu geheimen Dokumenten zu geben. Ziel der Stiftung Erneuerbare Freiheit ist es, individuelle und kollektive Freiheitsrechte zu schützen, insbesondere im Bereich der digitalen Gesellschaft.