Alle Faktenchecks zum Thema

Bundestagswahl 2025: Diese Falschbehauptungen, Fakes und Gerüchte kursieren

Vor der Bundestagswahl 2025 verbreitet sich Desinformation im Netz. Egal ob manipulierte Grafiken und erfundene Behauptungen über Kandidierende, gezielte Desinformationskampagnen oder irreführende Aussagen von Politikerinnen und Politikern – CORRECTIV klärt mit Faktenchecks darüber auf.

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CORRECTIV klärt mit Faktenchecks rund um die Bundestagswahl 2025 über Desinformation auf (Foto: Picture Alliance / DPA / Kay Nietfeld)

Wahlen sind der perfekte Nährboden für Gerüchte und Desinformation – das zeigt sich auch vor der Bundestagswahl, die am 23. Februar 2025 stattfinden soll.

Darunter sind Falschbehauptungen über Politikerinnen und Politiker, irreführende Aussagen von Spitzenkandidaten oder Desinformation über den Wahlprozess an sich. Hier sammeln wir alle Faktenchecks zum Thema.

Hinweis: Dieser Artikel wird fortlaufend mit allen Faktenchecks zum Thema aktualisiert. Haben Sie einen Hinweis zu einer potenziellen Falschbehauptung über die Wahlen? Dann schicken Sie uns bitte eine Nachricht per Whatsapp.

Behauptung: Nach dem Anschlag in Magdeburg habe Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann gesagt: „Es ist an der Zeit, dem Täter zu verzeihen.“ Kretschmann forderte ein entschlossenes Handeln gegen „Extremisten aus der AfD“, indem er sagte: „Wir müssen alles tun, um diese Kräfte zurückzudrängen. Es ist keine Zeit um Heulen [sic!] – wir haben Bundestagswahl!“

Bewertung: Falsch 

Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt wolle Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann dem Täter angeblich verzeihen und entschlossen gegen „Extremisten aus der AfD“ handeln. Warum das nicht stimmt. Den Faktencheck vom 6. Januar 2025 lesen Sie hier.

Behauptung: Saskia Esken habe sich in der Sendung von Markus Lanz gegen eine Abschiebung des Magdeburg-Attentäters ausgesprochen. Sie habe Verständnis und Versöhnung mit dem mutmaßlichen Täter gefordert und gesagt: „Viele aus diesen Krisengebieten haben so viel verloren und der Schmerz, das Trauma kann dann eben echt hart sein.“

Bewertung: Falsch 

Online kursiert die Falschmeldung, die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken habe sich bei „Markus Lanz“ nach dem Anschlag in Magdeburg gegen eine Abschiebung des mutmaßlichen Attentäters ausgesprochen und Versöhnung gefordert. Doch die besagte Lanz-Sendung gab es gar nicht. Den Faktencheck vom 6. Januar 2025 lesen Sie hier.

Behauptung: Friedrich Merz habe bei einer Rede im Deutschen Bundestag gesagt: „Wir müssen mehr arbeiten, weil die Ukraine Geld braucht.“

Bewertung: Falsch 

Auf Tiktok wird eine Aussage von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz fälschlich in Zusammenhang mit der Ukraine gestellt. Merz sprach im Bundestag bei der Abstimmung über die Vertrauensfrage von notwendiger Mehrarbeit, um die deutsche Wirtschaft zu stärken. Die Ukraine erwähnte er dabei nicht. Den Faktencheck vom 6. Januar 2025 lesen Sie hier.

Behauptung: Die Webseite Report24 habe am 17. Dezember 2024 einen Artikel mit der Überschrift „‚Gefährlicher Kriegstreiber‘ – Frau muss wegen Kritik an Friedrich Merz 170.000€ zahlen“ veröffentlicht.

Bewertung: Manipuliert 

Im Netz kursiert das Bild eines Artikels, wonach eine Frau den CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz beleidigt haben soll. Angeblich wurde sie dafür zu einer Geldstrafe von 170.000 Euro verurteilt. Der Artikel ist eine Fälschung. Den Faktencheck vom 23. Dezember 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Ein Video zeige, wie „Grüne“ am 15. Dezember 2024 einen AfD-Parteitag stürmten. Sie forderten ein AfD-Verbot.

Bewertung: Größtenteils falsch 

Szenen aus einem Tiktok-Video zeigen angeblich, wie die Grünen einen Parteitag der AfD am 15. Dezember 2024 stürmten. Doch der Hintergrund des Videos ist ein anderer. Den Faktencheck vom 23. Dezember 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Laut einer Wahlumfrage vom 16. Dezember 2024 liege die AfD mit 28 Prozent vor allen anderen Parteien.

Bewertung: Falsch 

Ein virales Tiktok-Video erweckt den Anschein, die AfD liege in einer aktuellen Wahlumfrage von Mitte Dezember auf Platz eins. Doch die Umfrage ist veraltet und stammt aus September 2024 im Kontext der Landtagswahl in Brandenburg. Den Faktencheck vom 18. Dezember 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck habe am 2. August 2022 in einem Brief bei der französischen Energieministerin um Atomstrom „gebettelt“.

Bewertung: Falsch 

Wirtschaftsminister Robert Habeck soll um Atomstrom aus Frankreich „gebettelt“ haben. Das belege ein Brief aus August 2022 an die damalige französische Energieministerin. Das stimmt nicht, Habeck fragte nach der voraussichtlichen Leistung der Atomkraftwerke in Frankreich. Den Faktencheck vom 18. Dezember 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Katrin Göring-Eckardt habe Rentner als „Parasiten, die keiner braucht“, bezeichnet.

Bewertung: Falsch 

Anders als online behauptet, gibt es keine Hinweise dafür, dass Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt Rentner als „Parasiten“ bezeichnete. Ihr Büro dementierte die Behauptung. Den Faktencheck vom 17. Dezember 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Die Webseite „Echo der Zeit“ habe über Missbrauchsvorwürfe gegen Robert Habeck berichtet. Das Opfer habe in einem Video ausgesagt.

Bewertung: Manipuliert 

Über eine vermeintliche Nachrichtenseite und ein mutmaßlich KI-generiertes Video wird im Netz versucht, Robert Habeck zu diffamieren. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat bereits vor solcher Desinformation vor der Bundestagswahl gewarnt. Den Faktencheck vom 13. Dezember 2024 lesen Sie hier.

Behauptung:  Ein Zehn-Punkte-Plan enthalte mehrere Positionen von Friedrich Merz.

Bewertung: Teilweise falsch

Eine Auflistung angeblicher Forderungen von Friedrich Merz kursiert in Sozialen Netzwerken. Sie unterstellen dem CDU-Kanzlerkandidat Positionen zum Verbrenner-Aus, der CO2-Bepreisung und dem Krieg in der Ukraine, die er so nicht vertritt oder für die es keine Belege gibt. Lesen Sie hier unseren Text dazu vom 12. Dezember 2024.

Behauptung: Friedrich Merz habe gesagt: „Ich habe keine Angst vor einem Atomkrieg mit Russland.“

Bewertung: Falsch 

Anders als online behauptet, sagte Friedrich Merz nicht, dass er keine Angst vor einem Atomkrieg mit Russland habe. Im Mai 2022 verneinte er die Frage, ob er Angst habe, Deutschland könne wegen Waffenlieferungen an die Ukraine von Russland zur Kriegspartei erklärt werden. Den Faktencheck vom 9. Dezember 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: In einem Video packe Philippe Merz – der Sohn des CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz – „gnadenlos“ über seinen Vater aus.

Bewertung: Falsch 

In einem Video in Sozialen Netzwerken soll der Sohn des CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz angeblich „gnadenlos“ auspacken. Doch die Person im Video ist nicht Philippe Merz, sondern ein anderer Mann. Den Faktencheck vom 4. Dezember 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Friedrich Merz habe angekündigt, eine Wehrpflicht für Rentner zu diskutieren.

Bewertung: Falsch 

Vor der Bundestagswahl 2025 verbreitet sich über ein Tiktok-Video die Behauptung, Friedrich Merz habe angekündigt, eine Wehrpflicht für Rentner zu diskutieren. Doch dafür gibt es keinerlei Belege, ein Sprecher dementiert. Den Faktencheck vom 29. November 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Das ZDF habe eine fehlerhafte Grafik mit einer Umfrage vom 22. November 2024 zur Bundestagswahl veröffentlicht: Darauf passen die Balken nicht zu den Stimmanteilen der Parteien.

Bewertung: Falsch 

Auf Tiktok und X kursiert eine Wahlumfrage, bei der die Höhe der Balken nicht zu den Stimmanteilen der Parteien passt. Auffällig sind der überproportional große Balken für die Grünen und der Balken für die AfD, der zu klein ausfällt. Angeblich habe das ZDF das fehlerhafte Diagramm veröffentlicht, heißt es. Das stimmt nicht. Den Faktencheck vom 28. November 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Erdoğan habe dazu aufgerufen, nicht CDU, SPD oder die Grünen zu wählen.

Bewertung: Fehlender Kontext 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan rief 2017 Türkinnen und Türken in Deutschland dazu auf, nicht SPD, CDU und Grüne zu wählen. Nun wird die Aussage fälschlicherweise als aktuell verbreitet. Den Faktencheck vom 27. November 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Friedrich Merz habe gegen die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe gestimmt.

Bewertung: Fehlender Kontext

Weshalb hat Friedrich Merz gegen einen Gesetzentwurf gestimmt, der die Vergewaltigung in der Ehe strafbar machte? Ein Blick in die Drucksachen des Bundestags zeigt, dass es ihm 1997 offenbar nicht um die Strafbarkeit an sich ging – sondern um eine Widerspruchsklausel, die die CDU/CSU und FDP damals im Gesetz haben wollten. Den Faktencheck vom 21. November 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Die neueste Wahlumfrage von RTL zeige, dass die AfD bei der Bundestagswahl 28 Prozent der Stimmen bekommen würde.

Bewertung: Falsch

Auf Tiktok behauptet eine Nutzerin, die neueste RTL-Wahlumfrage zeige, dass die AfD führt und suggeriert, es ginge um die Bundestagswahl. Doch die Umfrage stammt aus September 2024 und bezieht sich auf die Landtagswahl in Brandenburg. Den Faktencheck vom 21. November 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Die Tagesschau habe in einem Beitrag aus den USA getitelt: „Wenn ihr Herrn Habeck nicht verhaftet, dann machen wir es.“

Bewertung: Manipuliert

Auf Tiktok kursiert ein Bild von einem angeblichen Tagesschau-Bericht mit einem Zitat über Robert Habeck. Donald Trump soll demnach gesagt haben: „Wenn ihr Herrn Habeck nicht verhaftet, dann machen wir es.“ Doch das Bild des Berichts ist manipuliert. Den Faktencheck vom 20. November 2024 lesen Sie hier.

Behauptung: Im Januar 2025 werde das Kindergeld in Deutschland abgeschafft.

Bewertung: Fehlender Kontext

In Sozialen Netzwerken kursiert die Behauptung, das Kindergeld werde im Januar 2025 abgeschafft. Doch geplant war lediglich eine Reform und Umbenennung – und selbst die wackelt nach dem Aus der Koalition. Den Faktencheck vom 12. November 2024 lesen Sie hier.

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