10 Beispiele, wie Intransparenz Mietern schadet (und was dagegen helfen könnte)
Die Erkenntnisse aus unserer „Wem gehört Hamburg?“ Recherche
Die Erkenntnisse aus unserer „Wem gehört Hamburg?“ Recherche
An wen fließen Hamburger Mieten? Bei einer Datenrecherche folgen wir den Spuren bis nach Malta oder auf die Isle of Man. Dabei zeigt sich: Nicht nur die großen Fische machen Offshore-Geschäfte.
Die Stadt Hamburg verkauft ein Grundstück zum Höchstpreis an eine Vonovia-Tochter. Wenn die Stadt Grundstücke vergibt, soll das beste Konzept den Ausschlag geben, um für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Doch bei jedem vierten verkauften Grundstück entschied 2017 der Preis.
Immobilienfirmen können sich weiter über Steuerschlupflöcher freuen. Heute stellen Bund und Länder einen Plan vor, um Steuertricks künftig zu erschweren. Abgeschafft werden sie aber nicht. Hamburg entgehen dadurch Millionenbeträge. CDU/CSU blockieren zudem mehr Transparenz bei Steuergeschäften.
Die Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften veröffentlichen erstmals die Bestände ihrer etwa 130.000 Wohnungen. Darauf haben sich die Vertreter von 30 Genossenschaften als Reaktion auf die Bürgerrecherche „Wem gehört Hamburg?“ verständigt. Anders die Saga: Das kommunale Wohnungsunternehmen will seine Daten nicht veröffentlichen.
Ein Fonds verspricht seinen Anlegern, darunter zwei Pensionskassen, Rendite mit Hamburger Mietwohnungen. Seitdem steigen die Mieten, während nötige Reparaturarbeiten ausbleiben.
Seit Jahrzehnten kümmert sich die Rentnerin Angelika Kleist um ihre Wohnung, als wäre sie ihr Eigentum. Jetzt sagt sie: „Ich hoffe, ich sterbe, bevor ich mir die Miete nicht mehr leisten kann.“ Denn der Eigentümer schraubt die Miete immer weiter in die Höhe.
In der mobilen Redaktion von CORRECTIV in Hamburg diskutierten Vertreter der Stadt und der Wohnungswirtschaft über die Krise am Wohnungsmarkt. Die Ideen für Lösungen gehen weit auseinander.
Im „Mietshäusersyndikat“ organisieren sich Mieter, um dem Markt Häuser zu entziehen. So verhindern sie Mieterhöhungen und überraschende Eigentümerwechsel. In Hamburg gibt es bisher nur sechs Projekte dieser Art – auch weil die Stadt das Modell nicht fördert.
Seit Monaten protestieren Mieter im Hamburger Stadtteil Steilshoop gegen den Wohnungskonzern Vonovia, der allein in Hamburg rund 11.000 Wohnungen besitzt. Nun könnte der Streit mit dem mächtigen Eigentümer eskalieren.
Bei einer Podiumsdiskussion zu unserer Recherche „Wem gehört Hamburg?“ saßen sich der Grüne EU-Abgeordnete Sven Giegold und der Hamburger Wohnungsbaukoordinator Matthias Kock in unserer mobilen Redaktion in Hamburg gegenüber. Wir haben sie gefragt, wie man die Wohnungskrise lösen kann.
Die „Bernstorff 117“ im Hamburger Stadtteil Altona ist etwas Besonderes: eine Gemeinschaft aus Künstlern, Handwerkern und Bewohnern. „Fettes Brot” und Rocko Schamoni arbeiten hier. Die neuen Eigentümer sehen die Immobilie als Investment.