Späte Vergeltung
Der Laudani-Clan war eine der mächtigen Cosa-Nostra-Familien auf Sizilien. Jetzt haben italienische Ermittler in einer groß angelegten Operation 109 mutmaßliche Clan-Mitglieder festgenommen
Der Laudani-Clan war eine der mächtigen Cosa-Nostra-Familien auf Sizilien. Jetzt haben italienische Ermittler in einer groß angelegten Operation 109 mutmaßliche Clan-Mitglieder festgenommen
In dieser Woche wurden 15 mutmaßliche Mafiosi in der Schweiz festgenommen. 14 widersetzten sich der Auslieferung nach Italien. Nun muss das Bundesamt für Justiz entscheiden, ob die Verhafteten ausgeliefert werden – oder gegen Kaution frei kommen.
Am Dienstag waren fünfzehn mutmaßliche 'Ndrangheta-Mitglieder in der Schweiz festgenommen worden. Das Bundesamt für Justiz hat sechs von ihnen am Freitagnachmittag frei gelassen.
Um aus dem sonnigen Sizilien nach Pforzheim zu ziehen, braucht man einen guten Grund. Einige suchen Arbeit. Andere folgen Verwandten. Oder ihrer großen Liebe. Wieder andere haben Dreck am Stecken und suchen nun ein ruhiges Plätzchen, eine gänzlich unauffällige, mittelgroße Stadt in Baden-Württemberg, um in Ruhe ihren Geschäften nachzugehen. So, wie Giovanni Zanetti*.
Niemand weiß, wie viel Kokain Nicola Assisi schon nach Europa verschifft hat. Es dürften Tonnen sein. Assisi ist der wichtigste Drogeneinkäufer der italienischen Mafia. Seit zwei Jahrzehnten spielt er Katz und Maus mit den Ermittlern. Dies ist seine Geschichte – dank einer monatelangen Recherche von CORRECTIV und dem Investigative Reporting Project Italy zum ersten Mal vollständig erzählt.
Die Mafia ist in Deutschland: Maria G, 35, hat selber für die ’Ndrangheta gearbeitet bis sie Kronzeugin von Ermittlern wurde. Dann aber spürte die Mafia sie auf. Maria musste nach Deutschland fliehen. Wir haben ihre und die Geschichte der Mafia in Deutschland aufgeschrieben. Eine gemeinsame Recherche von CORRECTIV, „stern“ und RTL.
In Süditalien steht einer der größten europäischen Antimafia-Prozesse vor dem Abschluss. Mitglieder des Crupi-Clans sollen große Mengen Kokain aus Südamerika quer durch Europa geschmuggelt haben, versteckt in Blumenlieferungen. Ihr wichtigster Umschlagplatz waren die Niederlande. Das Land hat eine exzellente Infrastruktur – und vergleichsweise lasche Gesetze.