nulleurofueraerzte2-2
Euros für Ärzte

Nur jeder vierte Arzt legt Zahlungen offen, die er von Pharmafirmen erhält

Im Jahr 2016 haben die Pharmakonzerne 562 Millionen Euro an Mediziner und Kliniken in Deutschland gezahlt. Als die Firmen anschließend gefragt haben, ob sie diese Zuwendungen veröffentlichen dürfen, hat nur jeder vierte Arzt zugestimmt. Im Jahr zuvor waren noch 31 Prozent mit einer Veröffentlichung einverstanden. In unserer Datenbank könnt ihr ab jetzt suchen, ob euer Arzt transparent ist oder zu den Heimlichtuern gehört – oder ob er Zahlungen der Industrie grundsätzlich ablehnt.

Euros für Ärzte

Pharmakonzerne haben 562 Millionen Euro an Ärzte gezahlt

Bis Ende dieses Monats wollen die Arzneimittelhersteller wieder die Namen von Ärzten veröffentlichen, die im vergangenen Jahr Geld bekommen haben. Doch immer mehr Ärzte lehnen das Transparenzprojekt ab: Waren im vergangenen Jahr noch 31 Prozent der Geldempfänger bereit, dass ihr Name im Internet veröffentlicht wird, sind es in diesem Jahr nur noch 25 Prozent. Die Pharmaindustrie bezeichnet diesen Rückgang als „erwartbar“. In den USA ist die Veröffentlichung der Zahlungen seit 2013 für alle Ärzte verpflichtend.

Euros für Ärzte

„Es ist nicht gut, Kinder mit Hilfe von Globuli an Pillen zu gewöhnen“

Vom 14. bis 17. Juni findet in Leipzig der Homöopathische Weltkongress statt. Der Leiter des Medizin-Prüfinstituts IQWiG, Jürgen Windeler, ärgert sich, dass viele Krankenkassen inzwischen alternativmedizinische Verfahren bezahlen. Sie glauben zwar selbst nicht an den Nutzen, wollen damit aber bestimmte, medizinkritische Kunden anlocken. Diese Doppelbödigkeit sei unglaubwürdig, sagt Windeler: „Menschen verstehen nicht, warum sie ihre Brille selber zahlen müssen – und gleichzeitig erstatten die Kassen Homöopathie.“

Euros für Ärzte

Neue CORRECTIV-Datenbank zeigt erstmals Ärzte in Deutschland, die kein Geld von der Pharmaindustrie annehmen

71.000 Ärzte in Deutschland haben im vergangenen Jahr Zuwendungen von der Pharmaindustrie erhalten. Aber nur 29 Prozent von ihnen sind bereit, das offenzulegen. Wird ein Arzt nicht genannt, kann das zweierlei bedeuten: Er will die Honorare gegenüber seinen Patienten oder Kollegen verschweigen. Oder er hat kein Geld angenommen. Jetzt sorgt CORRECTIV für Transparenz – und startet eine „Null-Euro-Ärzte“-Datenbank.

Euros für Ärzte

Die Schein-Forscher

Pharmakonzerne bezahlen Ärzte dafür, dass sie beobachten, wie gut ihre Patienten ein bestimmtes Medikament vertragen. Wissenschaftlich sind diese „Anwendungsbeobachtungen“ wertlos. Doch Ärzte bekommen dafür im Schnitt 669 Euro – pro Patient. Eine neue CORRECTIV-Datenbank zeigt erstmals, welches Ausmaß die umstrittenen Studien erreicht haben – und welche Präparate vor allem in den Markt gedrückt werden.

Euros für Ärzte

Organisiertes Nichtwissen

Die Vorschriften sind löchrig. Missbrauch wird nicht angezeigt. Und so dürfen Pharmakonzerne jedes Jahr nahezu unkontrolliert hundert Millionen Euro verteilen. Die Ärzte freut's. Die Interessen der Patienten bleiben dabei auf der Strecke.

Euros für Ärzte

Licht ins Dunkel

Ist es unanständig, wenn man wissen will, wie viel Geld ein Arzt von der Pharma­industrie erhält? In den USA ist das seit zwei Jahren Normalität: Der „Sunshine Act“ als Teil von Obamas Gesundheits­reform zwingt jeden Pharma­konzern dazu, jährlich aufzulisten, an welchen Arzt er wie viel Geld für Vorträge oder Studien zahlt. Auf der Website des US-Recherche­büros ProPublica kann seither jeder Bürger den Namen seines Arztes eintippen und nachschauen, auf wessen Gehaltsliste er steht.

023valdoxan
Euros für Ärzte

Top 50 Präparate

In einer Auswertung der 50 größten Anwendungsbeobachtungen finden sich vor allem Analogpräparate, deren medizinsicher Zusatznutzen fraglich ist. Mehr als 485.000 Patientinnen und Patienten wurden angeblich für Kontrastmittel beobachtet, die zum Teil schon mehr als 20 Jahre auf dem Markt sind.

Euros für Ärzte

Es kommt. Es kommt nicht. Es kommt…

Solange Bestechung von Ärzten nicht verboten wird, blühen die zweifelhaften Marketingmethoden der Pharmafirmen. Dazu gehören auch Anwendungsbeobachtungen. Karl Lauterbach (SPD) und Kathrin Vogler (LINKE) sind enttäuscht, dass die Bundesregierung das nötige Gesetz gegen Korruption im Gesundheitswesen nicht endlich zum Ziel führt. AOK will die Namen der AWB-Ärzte.

Euros für Ärzte

Pharmaindustrie hat weiter freie Hand

Die Enthüllungen von CORRECTIV und SZ/NDR/WDR über Anwendungsbeobachtungen (AWB) für Medikamente beschäftigen auch die Politik. Die Bundesregierung hat jetzt auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Fraktion geantwortet. Darin verteidigt sie die bisherige Praxis. Die Grünen wollen dagegen eine Änderung des Arzneimittelgesetzes. Experten fordern, dass Patienten künftig zumindest informiert werden, ob sie in einer AWB beobachtet werden.